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KÖHRHOF Ziegen und Schafe sind auch vierbeinige Landschaftspfleger. Sie erhalten die alte Kulturlandschaft. anspruchsvoll und machen sich auch über Pflanzen her, die den Schafen zu hart oder zu stachelig sind. Lammfleisch direkt von der Koppel TEXT Wenn Christa Hägele mit einem Eimer voll altbackenem Brot über die eingezäunte Wiese läuft, kann sie sich einer großen „Fangemeinde“ sicher sein: Alles spitzt die Ohren, weil alle ihre Stimme kennen, und sofort ist sie dicht umringt von Schafen und Ziegen, denen es neben dem frischen grünen Gras noch nach einem „Extra“ gelüstet. 1989 haben die Hägeles von Rindern auf Schafhaltung umgestellt und betreiben seit 2001 eine ökologische „Koppelschafhaltung“ nach EG-Bioverordnung. Etwa 180 Mutterschafe besitzen Christa Hägele und ihr Mann Wolfgang. Mit den Böcken UND FOTOS: MARKUS LEHMANN Umgeben von sanften Hügeln im schönen Kochertal liegt der Köhrhof auf einer Anhöhe bei Reichertshofen, sechs Kilometer talabwärts von Abtsgmünd. Hier ist die „Heimat“ von etwa 350 Schafen der Familie Hägele. und Lämmern kommen sie so im Schnitt auf gut 350 Tiere. Die dürfen sich ab April über den Sommer, teilweise sogar bis in den Januar hinein, im Leintal von Laubach bis Täferrot und rund um den Köhrhof das Gras schmecken lassen. Völlig artgerecht und mit jeder Menge Auslauf. Im Winter sind die Schafe in zwei hellen, natürlich belüfteten Ställen mit viel eingestreutem Stroh und sehr viel Platz untergebracht. Die Schafe dienen auch auf etwa 26 Hektar der Landschaftspflege, um die alte Kulturlandschaft offen zu halten und um eine Verbuschung zu verhindern. Was die Schafe nicht fressen wollen, darum kümmern sich die Ziegen. Die sind weniger Mit etwa fünf bis neun Monaten werden die Lämmer geschlachtet. Lämmer gibt es bei dieser Merino-Rasse übrigens das ganze Jahr über. Christa Hägele ist gelernte Fleisch-Fachverkäuferin. In das hofeigene EG-zertifizierte Schlachthaus mit Hofladen wurde 2004 investiert. Das habe man gemacht, erklärt Christa Hägele, damit für die Tiere keine Stress und keine Transportwege entstehen. Geschlachtet wird jeden Montag, „wir garantieren stressfrei geschlachtetes Bio-Lammfleisch und Wurstwaren von Schafen in höchster Qualität“, erklärt Hägele. Das Lammfleisch gibt es ausschließlich über die Selbstvermarktung am Hof, auf Vorbestellung. Altbackenes Brot - für Schafe und Ziegen eine echte Delikatese. Lammfleisch ist auch bei Grillfreunden immer beliebter geworden wegen seines besonderen, edlen Geschmacks. Es gibt Teilstücke wie Keule, Schulter, Rücken, Lachse, Karree und anderes, als pfannenfertiges Gyros, mariniert, auf Wunsch als gefüllte Schulter mit Schafskäse oder Gemüse. Ganze und halbe Lämmer gibt es natürlich auch. Die Lammwürste und der geräucherte Schinken werden von einem Metzger produziert. Die Kunden für das Bio-Lammfleisch kommen aus einem weiten Umkreis. Die Felle der Schafe wandern in eine Gerberei bei Metzigen und werden zu Leder etwa für die Autoindustrie verarbeitet. Die feine der Wolle der Merino-Schafe steht momentan nicht besonders hoch im Kurs. Man bekommt kaum etwas dafür. Schafswolle ist aber ein hervorragender Dünger und Christa Hägele gibt ihn immer wieder an Hobbygärtner ab. Seit sechs Jahren düngt sie selbst damit Tomaten, Gurken, Zucchini. Mit tollen Ergebnissen, berichtet sie. Schafwolle im Garten soll übrigens auch Schnecken abhalten. Sie mögen es offenbar gar nicht, darüber zu kriechen. • 18 19
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