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Rottum Bote 23.06.2021

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Rottum

Rottum Bote OCHSENHAUSEN Mittwoch, 23. Juni 2021 Frank Heckelsmüller ● OCHSENHAUSEN (sz) - Wie kann man ohne Zeitmaschine in die Vergangenheit reisen? Während der Recherchen zu den historischen Romanen über das Leben meines Großvaters Franz Fricker (1890- 1967) halfen mir neben zahlreichen Zeitzeugengesprächen und Quellen aus Archiven auch der Rottum-Bote und seine Nachfolgezeitungen dabei, ein Gespür für die großen und kleinen Themen der jeweiligen Zeit zu entwickeln. Was waren die Schlagzeilen, die die Titelseiten beherrschten? Was geschah derweil im Kleinen im beschaulichen Ochsenhausen und drumherum? Im Juni 1933 berichtet der Rottum-Bote ausschweifend über erste „Erfolge“ der nationalsozialistischen Politik: der deutsche Rundfunk ist „gesäubert“, die Milchpreise sollen sich „gebessert“ haben, im Rahmen der Arbeitsbeschaffung kommen Arbeitslose beim Walzen der noch ungeteerten Staatsstraße zwischen Ochsenhausen und Edenbachen in Lohn und Brot und auch in den Schulen tut sich Einiges: In den Fächern Geschichte und Staatsbürgerkunde behandelt man erstmals „den Weltkrieg und den Aufbruch der Deutschen Nation“ mit dem Ziel, „auf die geistige Haltung der Schüler zu wirken, […] ihren Sinn und ihr Gefühl für des Volkes Ehre und Macht zu wecken und ihren Willen zu leidenschaftlicher Hingabe an die vaterländischen Aufgaben […] und zu opferbereiter Pflichterfüllung zu stärken“ (Rottum- Bote vom 1. Juni 1933). „Die Jugend ist der Bauherr des Dritten Reiches“ – so zitiert der Rottum-Bote vom 30. Mai 1933 Adolf Hitler. In diesen Zusammenhang passt auch das „Fest der Jugend“ in Ochsenhausen am 24. und 25. Juni 1933, zu dem die etwa 2600 Einwohner und vor allem die Kinder und Jugendlichen des Ortes eingeladen werden: „Nach dem Willen der obersten Reichsleitung sollte sich die ganze deutsche Jugend an dem Fest der Jugend beteiligen und die Erwachsenen durch ihre Teilnahme ihr Interesse bezeugen. Bitter not tut uns eine wehrhafte Jugend und der Wehrgedanke muss im ganzen deutschen Volke Fuß fassen, denn nur so werden wir wieder frei und groß als Nation und Einzelmenschen. Lasst al- Zeitreise mit dem Rottum-Boten Rottum-Bote, 24. Juni 1933. „Bitter not tut uns eine wehrhafte Jugend“ FOTO: FRANK HECKELSMÜLLER Aus der Geschichte des Rottum-Boten: Heute ist der Rottum-Bote, der wöchentlich einmal kostenlos in alle Haushalte in Ochsenhausen und im östlichen Landkreis Biberach kommt, eine Bürgerzeitung mit Nachrichten aus der Region, Berichten aus dem Vereinsleben und Veranstaltungshinweisen. Früher war das anders. Bis in die 1930er Jahre könnte man den Rottum-Boten wohl eher als „Tageszeitung im Kleinen“ bezeichnen, denn er erschien sechsmal pro Woche und hatte neben einem Lokalteil für Ochsenhausen und Umgebung auch einen allgemeinen Teil, der die Leser mit regionalen, überregionalen und sogar internationalen Nachrichten versorgte. les Trennende beiseite und gliedert euch alle endlich freiwillig in die große Volksbewegung unseres nationalen Deutschlands unter der starken Führung Adolf Hitlers“ (Rottum-Bote vom 22. Juni 1933). Das Fest der Jugend ist vor allem ein Sportfest, dessen Disziplinen jedoch nur zum Teil heutigen Sportarten entsprechen. Während Lauf, Schlagballwurf, Weitsprung, Kugelstoßen und Hochsprung damals wie heute aktuell sind, muten das Kleinkaliberschießen und der Gepäckmarsch mit 25 Pfund Belastung über 25 Kilometer zum Jordanbad und zurück doch stark militärisch an – die Jugend soll schließlich „wehrhaft“ werden. Hans Hage, der Sieger des Gepäckmarschs, bewältigt die Strecke in drei Stunden und drei Minuten; ein anderer Teilnehmer muss „ins Krankenhaus überführt werden“. Doch nicht nur die Jugend ist am Fest beteiligt: „Abends ¾9 Uhr formierte sich beim oberen Bahnhof der Zug, an dessen Spitze der Spielmannszug war. Dann kam das Jungvolk, die Hitlerjugend, die Volksschulen, die Musikkapelle, SA, Amtswalter [Anm.: Amtsträger der NSDAP], sowie der Turn- und Fußballverein. Pünktlich setzte sich der Zug durch die fahnengeschmückten Straßen des Marktes in Bewegung nach dem Sportplatz „Kapf“. Dort angekommen leitete die Kapelle des Musikvereins das neue Fest der Jugend ein“ (Rottum-Bote vom 26. Juni 1933). Wieder einmal scheint in Ochsenhausen alles auf den Beinen zu sein und so nutzt die örtliche NSDAP diesen Moment auch, um eine neue Tradition zu begründen – die Sonnwendfeier: „[…] Max Kaspar [Anm.: Propagandaleiter der NSDAP- Ortsgruppe Ochsenhausen] hielt die Festrede, in der er u. a. ausführte: Tausende von Jahren seien vergangen seit der Zeit, in der die Heiden zur Sommerwende eine Feier begingen, die Baldur, dem Gott des Frühlings und der Sonne, geweiht war. Die heidnischen Vorfahren haben als Symbol des Kampfes zwischen Licht und Finsternis ein Feuer entzündet, das ihnen so heilig war, dass sie Teile des Feuers mit nach Hause nahmen. In diesem Kampf […] war ihnen das Hakenkreuz ein Sonnenball, der ihnen die Kraft zur Überwindung der finsteren Mächte gab. Das am heutigen Tag der Jugend abgebrannte Feuer soll allen Hass und alle Unlust verbrennen und den reinen edlen Geist mit nach Hause nehmen, der zum Aufbau des neuen Reiches nötig sei“ (Rottum-Bote vom 26. Juni 1933). Das Fest der Jugend ist für die NSDAP in Ochsenhausen offensichtlich ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Verführung der Kinder und Jugendlichen. Die Nationalsozialisten stellen die Jugend in den Mittelpunkt, nützen geschickt die Begeisterung vieler Kinder und Jugendlicher für Sport und Wettbewerb aus und führen sie nebenbei an die NS-Jugendorganisationen heran, die mit ihren Formationen und Uniformen beim Fest überall präsent sind. Es ist unschwer sich auszumalen, dass auch die Zeremonie rund um das Sonnwendfeuer zahlreiche junge Menschen in ihren Bann gezogen haben muss. Den eigentlichen Hintergedanken bei alledem – die Vorbereitung der Jugendlichen auf einen neuen Krieg, an dem viele von ihnen gerade einmal sechs bis zwölf Jahre später mit „opferbereiter Pflichterfüllung“ teilnehmen sollen und wo viele von ihnen töten und fallen werden – versuchen die Nationalsozialisten nicht einmal zu verschleiern. Diese Absicht steht bis heute klar und deutlich nachzulesen in ein paar 88 Jahre alten, vergilbten Ausgaben des Rottum-Boten vom Juni 1933. „Kaum zu glauben, wie tief man in eine andere Zeit eintauchen kann, wenn man alte Zeitungen wälzt!“ – So heißt es im Vorwort zu Band 2 der Romanreihe „Einigkeit, Unrecht und Freiheit“, die der Ochsenhauser Historiker und Autor Frank Heckelsmüller unter dem Pseudonym Franz Fricker veröffentlicht hat. In loser Reihenfolge schreibt er in dieser Rubrik über denkwürdige Berichte aus historischen Ausgaben des Rottum-Boten.

Rottum Bote OCHSENHAUSEN Mittwoch, 23. Juni 2021 OCHSENHAUSEN (sz) - Nachdem die Landesregierung Kinder- und Jugendfreizeiten in den Sommerferien erlaubt, finden nach einem Jahr Pause wieder die traditionellen Ochsenhauser Kindersingtage OxKiSi in der letzten Sommerferienwoche vom 5. bis 11. September statt. Mädchen und Jungen im Alter zwischen neun und 15 Jahren, die gerne singen, musizieren und Theater spielen, sind eingeladen, an diesen Tagen eine Welt voller Musik Landesakademie Ochsenhausen ● Ox-Ki-Si ist ein Angebot für Kinder von neun bis 15 Jahre. Akademie veranstaltet Kindersingtage Hauptversammlung ● Förderverein der Grundschule lädt ein OCHSENHAUSEN (sz) - Die Freunde und Förderer der Grundschule Ochsenhausen laden alle Mitglieder und am Schulleben Interessierten herzlich zur Hauptversammlung am 14. Juli, 19.30 Uhr in die Grundschule Ochsenhausen/Kapfhalle ein. Aufgrund der aktuellen Situation bitten wir Sie, sich per Mail für die Mitgliederversammlung mit Angabe Ihrer Kontaktdaten FOTO: SZ-ARCHIV und Spiel zu erleben. Als Besonderheit wird in diesem Jahr eine Neufassung des berühmten „Karneval der Tiere“ von Camille Saint-Saëns in Szene gebracht. Camille Saint-Saëns feiert in diesem Jahr seinen 100. Todestag. Die Akademie hat aus diesem Anlass extra einen Kompositionsauftrag für dieses Stück vergeben. Neben musikalischer und szenischer Arbeit rundet ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm, darunter Musizieren im Orchester, künstlerisches Gestalten unter fachkompetenter Betreuung, die Kindersingwoche ab und soll die Tage zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. Die Uraufführung des Musicals soll am 11. September stattfinden. Weitere Informationen zu den Kursen sind auf der Internetseite der Landesakademie Ochsenhausen zu finden. im Sekretariat anzumelden (sekretariat@grundschuleochsenhausen.de). Bitte haben Sie Verständnis, dass wir ohne Anmeldung keinen Zutritt zur Veranstaltung erlauben können. Bei der Veranstaltung bitten wir Sie die geltenden Hygienemaßnahmen zu beachten. Sinkende Inzidenzzahlen ● Stadtverwaltung Ochsenhausen öffnet wieder OCHSENHAUSEN (sz) - Nachdem die Stadtverwaltung Ochsenhausen im Zuge der Corona-Pandemie für Besucher nur nach vorheriger Terminvereinbarung zugänglich war, ist diese Einschränkung seit Montag, 21. Juni, aufgehoben werden. „Wir wollen auch Bürgerinnen und Bürgern, die ganz spontan etwas bei uns erledigen möchten, diese Möglichkeit wieder eröffnen,“ erklärt Bürgermeister Andreas Denzel. Nach wie vor appelliert das Stadtoberhaupt jedoch an alle, für ihre Anliegen vorab einen Termin zu vereinbaren. „Dadurch lassen sich nicht nur Wartezeiten vermeiden“, erläutert Denzel, „es kommt auch nicht zur größeren Ansammlung von Menschen.“ Die Mitarbeiter sind unter Förderverein Piela-Bilanga ● Jahreshauptversammlung wird verschoben OCHSENHAUSEN (sz) - Die Jahreshauptversammlung des Fördervereins Piela-Bilanga wird erneut verschoben und zwar auf den 17. September. Die Versammlung hätte jetzt am nächsten Freitag stattfinden sollen. Trotz fallender Zahlen sind die Bedingungen folgenden Nummern telefonisch erreichbar: 07352/9220-0 (Zentrale), 07352/9220-25 (Bürgerbüro), 07352/9220-24 (Standesamt), 07352/9220-61 (Stadtbauamt). Gerne werden die Anliegen auch per E-Mail oder über den Postweg angenommen und bearbeitet. Für die Ortsverwaltungen Mittelbuch und Reinstetten bleibt es bis zum 2. Juli dabei, dass ein Besuch nur nach vorheriger Terminvereinbarung möglich ist. Wer die Ortsverwaltung aufsuchen möchte, sollte sich unter Telefon 07352/8283 melden. „Um alle so gut wie möglich zu schützen, bitten wir darum, bei Terminen eine medizinische Maske (OP- Maske oder FFP2-Maske) zu tragen", informiert Bürgermeister Denzel. für öffentliche Versammlungen noch unklar. Daher hat sich der Vorstand schon vor Längerem dazu entschlossen, die Versammlung erneut zu verschieben. Der neue Termin ist am Freitag, 17. September, um 19 Uhr im Ringhotel Mohren in Ochsenhausen. ANZEIGE

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