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Freitag, 15. Juli 2022 MONTFORT BOTE 6 Vor 50 Jahren: Wie Bierkeller dank der Narrenzunft zu einem Kindergarten kam Offiziell feiert der Kindergarten in Bierkeller-Waldeck seinen 50. Geburtstag erst kommendes Jahr. Die Einrichtung nahm 1973 offiziell den Betrieb in dem Neubau im Fichtenweg auf. Aber schon in diesem Jahr gibt es zum Kindergarten eine Geschichte zu erzählen, und die ist recht erstaunlich. Es geht darum, wie die Gemeinde Langenargen vor 50 Jahren überhaupt zu dem Gebäude kam. Gustl Jäger erzählt im Montfort-Bote, was die Narrenzunft d‘ Dammglonker damit zu tun hatte und wie die Zunft zusammen mit den Einwohnern des Teilortes innerhalb von vier Monaten einen Kindergartenbau auf die Beine gestellt hat. Jäger war 1972 Vizezunftmeister in der damals selbst noch recht jungen Zunft, Zunftmeister war Albert Schlicker. In dessen Frisörladen spazierte irgendwann im Frühjahr Franz Josef Krayer. Der Unternehmer warf einen Köder aus: Seine Mutter Johanne Krayer hatte der Gemeinde anlässlich ihres 70. Geburtstages eine Spende von 40.000 Mark zugesagt – wenn die Gemeinde Langenargen dieses Geld für das Entstehen einer sozialen Einrichtung verwenden würde. Sollte das nicht gelingen, ginge die Gemeinde leer aus. Und nun musste schnell etwas passieren, denn Johanne Krayer hat ihrer großzügigen Gabe sozusagen einen Wecker gestellt. Als Franz Josef Krayer bei Schlicker auf dem Frisörstuhl saß, tickte die Uhr bereits ziemlich laut: In 14 Tagen sollte die Frist ablaufen, dann wäre das schöne Geld weg. Krayer wollte wissen, ob die Zunft sich dieser Aufgabe stellen und den Bau der sozialen Einrichtung stemmen würde. Die Narrenzunft biss an. „Das wäre doch schade gewesen, wenn die Gemeinde diese 40.000 Mark nicht bekommen hätte“, erinnert sich Gustl Jäger. Der Zweck war längst klar, in der Gemeinde war bereits viel darüber diskutiert worden: Der Bierkeller sollte seinen eigenen Kindergarten bekommen. Die Zunft wollte den Rohbau erstellen und ihn dann zum Innenausbau der Gemeinde übergeben. „Bierkeller bot sich an, hier gab es viele Kinder. Der Wunsch nach einem Kindergarten war schon länger da, die Gemeinde hatte halt kein Geld dafür“, erzählt Gustl Jäger. Er selbst hatte ein paar Jahre zuvor maßgeblich mitgeholfen, die Hütte des Wintersportvereins zu bauen. Zunftmeister Schlicker konnte also auf die Erfahrung von Jäger bauen. Der Vize übernahm die Organisation und hütete die Baukasse. Bürgermeister Franz Eble bei der Eröffnungsfeier. Mit Otto Scheibitz aus Mariabrunn war ein Architekt zur Stelle. Das Grundstück im Bierkeller, das der Gemeinde gehörte, wurde nach seinen Plänen eingemessen, und dann ging es los. Aus heutiger Sicht mehr als kurios: Die nötigen Genehmigungen holte Architekt Scheibitz erst auf der Strecke ein. Nach nur vier Monaten, am 22. Juli 1972, übergab die Narrenzunft den Rohbau an die Gemeinde. Mit Bürgermeister, Pfarrer und Blasmusik, wie sich das gehörte. In der Folge baute die Gemeinde den Kindergarten aus und eröffnete ihn 1973. 4700 freiwillig erbrachten Stunden Arbeitsleistung steckten in dem Bau. Allein 800 davon gingen auf das Konto von Josef Brielmaier, Josef Grandl kam auf 477 Stunden, Platz drei belegte mit 401 Stunden Herr Bendel, vermerkte der Montfort-Bote anlässlich des Nachberichts von der Übergabe. Auch die Einwohner Zahlreiche Festgäste wohnen der Übergabefeier bei, auf diese Leistung können alle stolz sein: Architekt Otto Scheibitz (3. von links), rechts neben ihm Zunftchef Albert Schlicker, Walter Sorg, Ortsbaumeister Albert Baumann, Bäcker Paul Metzler, Franz Göppinger, Kurt Rossknecht, Pfarrer Haid, halb verdeckt Franz Josef Krayer, Walter Stump, Anton Baumann und Eduard Bücheler. Bilder: Archiv Gustl Jäger
Freitag, 15. Juli 2022 MONTFORT BOTE 7 aus Bierkeller-Waldeck machten mit, 2491 Stunden erbrachten Bürgerinnen und Bürger aus dem Teilort. Genau da, bei der von ehrenamtlichen Helfern geleisteten Arbeit, lag der Hase im Pfeffer. „Die Leute mit der Erfahrung auf dem Bau gaben den Plan vor. Aber viele Menschen wollten helfen, obwohl sie nicht viel Ahnung von den Arbeiten hatten. Die Kunst lag darin, alle diese Helfer anzuleiten, einzubinden und bei der Stange zu halten“, blickt Gustl Jäger zurück. Das ging nicht immer konfliktfrei über die Bühne – zumindest der Bericht im Montfort-Bote erwähnt „ein manches Stimmungstief“. Und auch Gustl Jäger hat beim Erzählen ein paar Geschichten parat, über die an dieser Stelle jedoch geschwiegen werden soll. Der Rohbau kurz vor der Übergabe. Außer der Krayer-Spende kamen weitere 13.000 Mark zusammen. „Die Langenargener Baugeschäfte stellten uns vieles zur Verfügung, Material und Werkzeug. Wir rannten offene Türen ein“, erinnert sich Jäger. Das Baustellenvesper kam von Bäcker Metzler und von Metzger Ungelert. Vermutlich wäre eine solche Leistung aus mehreren Gründen heute nicht mehr möglich. Aber vor 50 Jahren zogen alle an einem Strick. „Wir konnten die Menschen begeistern und ihnen klarmachen, was sie davon haben, wenn sie mitmachen. Es gab ja ein großes Interesse daran, diesen Kindergarten zu bauen“, meint Gustl Jäger. Finanziell legte die Zunft mit den Kosten übrigens eine Punktlandung hin. „Inklusive Einweihungsfest. Und das war nicht von schlechten Eltern“, schließt Gustl Jäger. ela Ohne Vereine kein Uferfest: So läuft die Dienstplanung für die Bewirtung Auch die Argenhexen sind Teil des Verpflegungsteams beim Uferfest. Für die Langenargener Vereine bedeutet das Uferfest viel Arbeit, aber es lohnt sich auch: Am Ende schaffen die Mitglieder Geld in ihre Vereinskasse. Archivbild: Privat Langenargens Vereine gestalten das Uferfest maßgeblich mit: Sie übernehmen die Bewirtung der Gäste. Das waren vor Corona über das ganze Fest hinweg bis zu 30.000 Menschen, die Hälfte davon allein am Samstag. Auch in diesem Jahr bereiten die Vereine mit ihren ehrenamtlichen Helfern ein abwechslungsreiches Bewirtungsprogramm vor oder sorgen als Rettungsorganisationen für unverzichtbare Unterstützung im Hintergrund. Und was gibt es in diesem Jahr? Wer es traditionell mit Steak oder Leberkäse mag, kommt genauso auf seine Kosten wie Liebhaber von Fischweckle und Co. Die Palette an leckeren und kühlen Getränken ist ebenso breit. Eine vollständige Auflistung aller Angebote findet sich in den ausliegenden Flyern. Aber wie einfach – oder wie schwierig – ist es für die Vereine, ihre Schichten mit ehrenamtlichen Helfern zu besetzen? Der Montfort-Bote hat sich umgehört, die Auswahl ist zufällig. Dr. Gerhard Moll leitet den Ortsverein der Lebensretter. Zum Zeitpunkt der Anfrage hatte er zwar noch keinen Kontakt zu den Organisatoren der Gemeinde, ist jedoch zuversichtlich, dass die DLRG den üblichen Sicherungsdienst beim Fischerstechen wie gewohnt übernehmen könne. Dennoch sei die Organisation in diesem Jahr kein Selbstläufer, weder beim Verein noch bei der Gemeinde: „Durch Corona ist manches aus dem Takt geraten“, so sein Fazit. Einsatzleiter Florian Daniels: „Für einige der Dienste brauchen wir qualifiziertes, entsprechend ausgebildetes Personal.“ Da sei es unabdingbar, die Dienstpläne mit ausreichendem Vorlauf zu organisieren. Mit rund 100 Schichten betreibt der Partnerschaftsverein Langenargen/Bois-le-Roi einen der kleineren Stände. Dennoch ist es laut Siegrid Weishaupt, in deren Händen die Organisation der Dienstpläne liegt, nicht einfacher geworden. Sie hat zeitig damit angefangen, die Schichten zu füllen und kann dabei auch auf die Unterstützung jüngerer Mitglieder zählen. Ihre Lücken hat sie fast alle gefüllt. Größere Ausfälle bei den Einteilungen dürfe es nicht geben, mit Springern hat sie aber vorgesorgt. Und: „Zum Crêpebacken kann ich nur bestimmte Helfer einsetzen, die das auch können“, so Siegrid Weishaupt. Allein die Narrenzunft d‘ Dammglonker übernimmt mit den einzelnen Gruppen der Zunft beim Uferfest acht Stände. Zunfträtin Bettina Hecht hat durchgezählt und kommt auf 537 Schichten. „Wie jedes Jahr ist es keine leichte Aufgabe für die Verantwortlichen, die vielen Schichten zu besetzen“, sagt sie. „Aber auch dieses Jahr haben wir es geschafft und das Uferfest kann kommen“, berichtet die Zunfträtin von den umfangreichen Vorbereitungen. Ausfall-Szenarien könnten nur bis zu einem bestimmten Grad vorbereitet werden. „Hier ist dann Spontanität und Kreativität angesagt – bis jetzt haben wir das noch immer irgendwie hinbekommen“, ist Bettina Hecht zuversichtlich. Sie hoffe einfach, dass alle gesund bleiben und ihre Schichten übernehmen können. Für den TV02 sagt Manuel Knierim, dass der Verein für seinen Stand mit mindestens 200 Schichten an den Start geht. Auch nach zwei Jahren Pause konnte er bei der Planung auf ein gut aufgestelltes Team zurückgreifen. Lediglich ein kleiner Teil sei am Ende noch aufwändiger zu füllen. „Im Moment sind noch etwa zehn Prozent der Planung offen“, so Knierim. Das sei jedoch ein allgemeines Problem und bilde sich nicht erst in diesem Jahr ab, habe auch nichts mit Corona zu tun. „Ein bisschen Zeit bleibt ja noch“, ist er zuversichtlich, auch die letzten Lücken zu schließen. Eisstockschützen-Chef Alfons Göppinger rechnet mit etwa 70 Schichten, die er bei der Dienstplanung zu berücksichtigen hat. „Wir haben jedes Jahr zu kämpfen, mit Corona hat das nichts zu tun“, sagt auch er. „Für einen kleinen Verein wie uns ist das eine Herkulesaufgabe“, fügt Göppinger hinzu. Im Großen und Ganzen funktioniere die Planung aber. Für die Schichten spannt der ESC übrigens nicht nur Vereinsmitglieder ein. „2019 kam ich während des Aufbaus am Donnerstag mit einer jungen Frau ins Gespräch, die konnte ich dann für den Sonntag engagieren“, erinnert sich Alfons Göppinger an einen Arbeitseinsatz. ela Testlauf an der Uferpromenade mit Aperolbar Am Wochenende vor und am Wochenende nach dem Uferfest dürfen die Langenargener sich über ein neues gastronomisches Angebot freuen. Domenico D‘Amato macht mit seiner knallgelben Ape Halt an der Uferpromenade. „Concetta“ hat er das Gefährt
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