Gemeindeblätter

Hier finden Sie die Gemeindeblätter mit den wichtigsten Informationen aus vielen Orten der Region - mit Vereinsinformationen, Veranstaltungen, Gottesdiensten und vielem mehr. Klicken Sie einfach das passende Gemeindeblatt an und blättern Sie direkt durch die digitale Ausgabe.

Magazine

Außerdem finden Sie hier die digitale Ausgabe unserer Schwäbischen Märkte - mit Immobilienanzeigen, Stellen- und Automarkt und vielem mehr. Aktuelle Nachrichten aus Wirtschaft, Gesundheit und zum Thema Bauen und Wohnen gibt es zusätzlich in unseren kostenlosen Magazinen.

Aufrufe
vor 2 Jahren

Leutkirch hat was 25.02.2009

  • Text
  • Leutkirch
  • Telefon
  • Fastenzeit
  • Kinder
  • Leutkircher
  • Notz
  • Foto
  • Biechele
  • Margit
  • Pfarrhaus

Leutkirch Geschäftsaufgabe in Leutkirch 4 Edmund Schwägele gibt seine „Bastelecke“ nach 22 Jahren auf LEUTKIRCH – Leutkirch hatte was! Die Bastelecke gibt es nur noch wenige Wochen. Qualität und Beratung standen für den Familienbetrieb Edmund und Margit Schwägele ganz oben. Verschiedene Gründe führten zum Entschluss, den Laden zu schließen. Eine Dokumentation über die Gründung bis zur Schließung. „Viele unserer Kunden sind total überrascht und können es gar nicht glauben“, erzählt Edmund Schwägele, gebürtiger Leutkircher, der die „Bastelecke“ vor 22 Jahren gegründet und eine Existenz für seine fünfköpfige Familie aufgebaut hat. „Wir haben bei Null angefangen und sind froh, wenn wir mit Null aufhören können“, sagt er etwas deprimiert und trotzdem freut er sich auf einen neuen Lebensabschnitt nach der Schließung. Er und seine Frau Margit haben 1986 in der Räumungsverkauf noch bis Ende März. Memminger Straße die ehemalige Sauna umgebaut und ein kleines, feines „Bastellädele“ eröffnet. Die Anfänge waren schwer, aber nach zwei Jahren konnte in der Lammgasse ein Geschäft angemietet werden, wo mehr Lagerfläche und große Schaufenster vorhanden waren. Zwei Teilzeitkräfte, Elisabeth Weber und Karin Funk, wurden eingestellt, der Laden etablierte sich und bereicherte das Leutkircher Innenstadtangebot. 1997 wurden die Räumlichkeiten in der Bachstraße mit 140 qm bezogen und Schwägele baute sein Sortiment weiter aus. „Damals wurde noch sehr viel gebastelt, zu Hause mit den Kindern, in privaten Gruppen oder bei unseren Kursangeboten und der Vhs in allerlei Techniken wie Tiffany, Töpfern, Puppen, Schmuck oder Raumdeko, heutzutage unter dem Begriff „Workshop“ bekannt. Die „Bastelmammies“ sind immer weniger geworden, sagt Schwägele aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre. Er meint, viele Mütter würden heutzutage arbeiten gehen. Das Computerspielwarenangebot sei reichhaltiger denn je, die elektronischen Spielgeräte haben sehr hohen Aufforderungscharakter. Damit rücken Basteln und Werken in den Hintergrund. Das allein sei aber nicht der Grund fürs Aufhören, es spielen noch weitere Faktoren eine Rolle, ist Schwägele überzeugt und spricht damit Probleme der Einzelhändler allgemein an, mit denen fast alle Branchen konfrontiert sind. Internet nimmt Kunden weg „Das Internet ist ein bequemer Laden, wo man einkaufen kann, ohne aus dem Haus zu müssen, ohne Parkplatzsuche, wobei der Preis nicht unbedingt billiger sein muss. Meist kommen Frachtkosten dazu, Preise werden oft ohne Mehrwertsteuer genannt und so relativiere sich das Preis- Leistungsverhältnis gegenüber dem Einzelhändler“, sagt der 49-jährige Geschäftsinhaber Edmund Schwägele. In den Läden der Stadt bekommt der Kunde fachgerechte Beratung und Qualität, kann einfacher umtauschen und bezahlt meistens nicht mehr als im Internet. Natürlich sind auch Disounterketten mit ihrem schnelllebigen Nonfoodangebot als Konkurrenz zu sehen“, fügt Schwägele an. Gedanken ans Aufhören Dass Bastelgeschäfte aufhören, ist nicht Leutkirch-spezifisch. In Ravensburg gab es drei Geschäfte, nur ein kleines davon ist übrig geblieben, in Memmingen war es genauso. In Wangen hat ein alter Traditionsbetrieb vor Jahren zumachen müssen, ein kleines Geschäft ist danach neu entstanden. In Freiburg ist sogar von fünf Geschäften nur noch eines übriggeblieben. Vor eineinhalb Jahren haben die Edmund Schwägele am Tischkicker. Alle vier kennt man als Team der „Bastelecke“. Ende März verabschieden sich (v. re.) Karin Funk, Edmund und Margit Schwägele sowie Elisabeth Weber. Fotos C. Notz Schwägeles zum ersten Mal ans Aufhören gedacht. Doch sie hingen an ihrem selbstaufgebauten Geschäft, an der treuen Kundschaft und machten noch bis Oktober 2008 weiter. Doch dann stand der Entschluss fest: Anfang 2009 ist Schluss. Edmund Schwägele, der gelernter Schreiner ist, hat in einem Leutkircher Möbelhaus eine Anstellung gefunden, die demnächst zu ihrer Abteilung mit dekorativer Raumgestaltung einen Teil des Bastelecke-Sortiments übernimmt. „Er ist mit Leib und Seele Verkäufer, aber er will Qualität verkaufen“, sagt Margit Schwägele über ihren Mann und ist froh über die ideale Stelle, die er in Leutkirch finden konnte. Sie selbst arbeitet in der Schülerbetreuung und sieht die berufliche Veränderung ihres Mannes auch als Herausforderung. Die beiden Teilzeitkräfte Elisabeth Weber und Karin Funk hören auf zu arbeiten, wenn die Bastelecke Ende März für immer schließt. Beide sind seit fast 20 Jahren treue Seelen. „Und wo soll i jetzt na?“ Das fragte am ersten Tag des Räumungsverkaufs ein älterer Kunde, der immer ganz spezielle Dinge bei mir bestellt und mit mir ausgetüfftelt hat“, erzählt Edmund Schwägele. Er hat zu vielen Kunden ein vertrauensvolles, fast freundschaftliches Verhältnis aufgebaut. Mehr als nur Bastelsachen Das Sortiment der Bastelecke war mitnichten nur auf Bastelzubehör beschränkt. Da Margit Schwägele vor 17 Jahren eine Einradgruppe in Herlazhofen gründete, gehörte dieses „Sportgerät“ auch zu Edmunds Faible. In Leutkirch war Einräder, Dartspiele und Künstlerbedarf waren im reichhaltigen Sortiment. er einer der ersten Anbieter weit und breit und bot neben Ersatzteilen auch Beratung und Kurse im Einradfahren an. Desweiteren gehören Jonglier-Geräte zu seinem Angebot, auch Tischkicker, Dartspiele und Künstlerbedarf waren im breitgefächerten Sortiment zu finden. Ein bisschen enttäuscht ist er vom Leutkircher Wirtschaftsbund. Erst 2008 sprach man vom „großen, starken WIR- Gefühl“, da habe er nichts davon erfahren. Seine Kündigung nach 22 Jahren Mitgliedschaft im Wibu wurde kommentarlos zur Kenntnis genommen. Probleme, die zur Aufgabe führten, Fragen, wie es privat weitergeht, scheinen nicht zu interessieren. „Es funktioniert doch nur, wenn alle zusammen halten. Einer profitiert vom anderen in so einer kleinen Stadt“, meint Margit Schwägele. Das Ehepaar hat sich mit ihren „Schicksal der Ladenschließung“ abgefunden und beide sehen getrost neuen Aufgaben entgegen. Carmen Notz

Leutkirch 5 Menschen in der Region: Hubert Biechele Hubert Biechele lebt zwischen Allgäu, Wien, Bulgarien und China HERROT – Hubert Biechele ist gebürtig aus dem kleinen Weiler Herrot bei Gebrazhofen. Er ist beruflich zwischen Wien, Bulgarien und China unterwegs. Im Allgäu hat er zwei Adressen und in Tirol stehen die Leutkircher DAV-Hütten, um die er sich in seiner Freizeit als DAV-Vorsitzender kümmert und deshalb oft in München ist. Wenn man Hubert Biechele erreichen will, bekommt man eine Liste mit Telefonnummern, Faxe und diverse Email-Adressen. Wenn man ihn gar nicht erreicht, ist er entweder gerade in Plovidv, der zweitgrößten Stadt von Bulgarien oder in Zhuji, eine Stadt südwestlich von Shanghai oder irgendwo in den Bergen von Tirol, weil er, zumindest im Sommer auf der Leutkircher Hütte oder dem Kaiserjochhaus nach dem Rechten schauen muss. In seinem Heimatdorf Herrot wohnt seine Peking, Shanghai, Zhuji - auch in China fühlt sich Biechele wohl, aber nur beruflich und nur eine Weile lang. 84-jährige Mutter, die er besucht, wenn er ein bis zwei Mal pro Monat das Allgäu besucht. In Bad Wurzach findet man ihn bei seiner Lebensgefährtin und in Leutkirch auf Vorstandssitzungen vom Alpenverein oder auch mal im Notariat, um für den Verein die Dinge zu regeln. Beim Hauptverein in München ist er oft präsent oder er besucht persönlich das Regierungspräsidium in Tübingen, um Zuschüsse für Hüttenprojekte zu beantragen. In Herlazhofen wohnen viele seiner Bergfreunde, da kann man ihn gelegentlich in froher Runde antreffen. Unter der Woche sitzt er normalerweise an seinem Schreibtisch vor den Toren Wiens bei der Firma Liebherr in Korneuburg, wo er in der Nähe seine Zweizimmerwohnung mit Blick auf die Donau hat. Biechele sieht das völlig cool Hubert Biechele bewegt sich zwischen Wien und dem Allgäu meistens mit dem Auto, für die Strecke braucht er so sechs Stunden. Für Bulgarien oder China nimmt er den Flieger, denn fast alle zwei Wochen ist er für drei Tage in Bulgarien und schaut dort im Betrieb nach der Produktion. Geht’s nach China, ist er in zwölf Stunden in Shanghai und bleibt mindestens eine Woche. Wie er das alles so managt, weiß er auch nicht recht, aber ein kleiner Koffer mit dem Nötigsten ist immer gepackt. Wenn er in Wien abends in seiner Wohnung ist, kommuniziert er per E-Mail mit seinen Bekannten und Freunden, erledigt die Post für den DAV, bereitet Sitzungen oder Anträge vor, telefoniert mit Architekten, alles ehrenamtlich, versteht sich. Wenn das Wetter ordentlich ist und der Donauwind nicht zu stark geht, dann macht er Nordic Walking in den Donauauen oder radelt am Fluss entlang. „Ich sollte mich noch mehr bewegen“, schmunzelt Biechele mit Blick auf seine Figur, „aber alleine hockt man halt lieber am PC und schafft was“. Von Mercedes zu Klimaanlagen Als „Spittaler“ kam er am 1. April 1947 in Leutkirch als erstes von fünf Kindern zur Welt. Nach der Kfz-Lehre im damaligen Autohaus Wochner (Mercedes) machte er die Fachhochschulreife und den Wehrdienst. Nach Abschluss der Ingenieurschule in Ulm begann er 1972 als Diplomingenieur bei Liebherr in Lindenberg seine berufliche Karriere. Er war in der Entwicklung für Flugzeugausrüstungen bis 1979 tätig, danach bis 1999 als Montageleiter für diese Produkte. Von 1999 bis 2003 war er als Werksleiter bei Liebherr in Friedrichshafen, in einem ehemaligen ZF-Betrieb. Dort war für ca.180 Mitarbeiter zuständig. Ab 2003 wechselte er zu Liebherr in Wien-Korneuburg, wo man Klimaanlagen für Schienenfahrzeuge herstellt. Als Mitglied der Geschäftsleitung und Prokurist für die Bereiche Produktion und Logistik wirkt er nahe der österreichischen Metropole. Seit drei Jahren begleitet er den Aufbau einer Produktionsstätte in Bulgarien, ein Werk in Plovdiv, mit über 150 Mitarbeitern. Parallel zu Bulgarien wurde in China ein „Joint-Venture“, ein Blick auf Wien-Korneuburg, wo Biechle eine Zwei-Zimmer-Wohnung hat. Von Wien aus ist es nicht weit in die Wachau, wo Hubert Biechele gerne an der Donau wandert und danach auch mal ein Viertele schlotzt. Fotos: Privat Gemeinschaftsunternehmen von Liebherr mit einer chinesischen Firma in Zhuji, 300 Kilometer südwestlich von Shanghai, aufgebaut. Biechele hat dort das Team in den Bereichen Produktion und Logistik beraten. Die Firma lieferte bereits 170 Klimaanlagen für die Metroline-Bejing vor den Olympischen Spielen 2008. Einige Male war er schon in der 200.000 Einwohner-Stadt Zhuji. Zu den Bergen kam Biechele durch seine Frau Brigitte, welche vor zehn Jahren an Krebs verstorben ist. „Sie ging mit ihrem Vater immer in die Berge und da musste ich eben mit“, meint er trocken. Dadurch hat er wiederum viele Bergfreunde in Herlazhofen gefunden, für die er 20 Jahre lang im Sommer einwöchige Hüttentouren organisiert hat. Diese Freundschaften bedeuten ihm heute noch sehr viel, es sind Kontakte, die ein Leben lang halten. Seine Freizeit gehört dem DAV „Ohne den Hubert hätte die DAV-Sektion Leutkirch die Sanierung der Leutkircher Hütte finanziell nicht stemmen können“, war der Tenor auf der letztjährigen Hautpversammlung. Bei fast 900.000 Euro Kosten hat Hubert Biechele viele Zuschüsse und Darlehen „sammeln“ können, was nur durch seine ständige Präsenz beim Hauptverein des DAV in München und bei den Ämtern in Tübingen und Tirol (Innsbruck, St. Anton) möglich war. Seine Freizeit gehört hauptsächlich dem DAV-Ehrenamt und das seit 1987. Sein Ziel und sein Steckenpferd sind die Hütten der Sektion am Arlberg. Hier schaut er zusammen mit den Hüttenwarten immer nach dem Rechten, geht Problemen nach. Hier ist er nicht nur Spezialist, sondern auch Hobbymächler, der gern seine eigenen Ideen umsetzt. Ungern gibt er das zu, es macht ihm (un)heimlich Spaß! Seit 35 Jahren ist er DAV-Mitglied, seit zwölf Jahren erster Vorsitzender, davor war er zwölf Jahre Hüttenwart auf dem Kaiserjochhaus. In dieser Zeit fielen die Komplettsanierungen der Hütten mit neuer Energieversorgung, Abwasserentsorgung, Photovoltaikanlage, Blockheizkraftwerk und Thermosolaranlage an, was mit großen Investitionen für die DAV-Kasse und vielen unruhigen Tagen für Biechele verbunden war. Bald mehr Zeit für alles Sein großer Wunsch ist ein bisschen mehr Freizeit. Noch ein paar Jährchen bis zur Rente, dann will er wandern, radeln und skifahren und vor allem sich wieder mehr um seine Freunde in der Heimat kümmern. Für die Hütten wünscht er sich, dass alles gut läuft, was geschaffen wurde und die nächsten zehn Jahre keine größeren Sanierungen mehr kommen und vor allem, dass er mal nur zum Wandern und nicht zum Schaffen ins Tirol geht. „Ich war fast nur noch ein „Verwaltungs-Bergler“, lacht er und das will er auf jeden Fall ändern. Carmen Notz Als Vorsitzender des Leutkircher Alpenvereins kümmert er sich um alle Belange rund um die Hütten, im Bild mit Geschäftsstellenleiterin Sybille Meßmer.

Isny aktuell

Laichinger Anzeiger

Leutkirch hat was

Montfort-Bote

Die kleine See-Post

Der Kißlegger

Amtliches Mitteilungsblatt Riedlingen