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Jubiläum: 125 Jahre Feuerwehr in Reichenhofen 2 Feuerwehr ist seit Generationen eine mutige Gemeinschaft REICHENHOFEN - Im Jahr 1886 wurde mit Zustimmung des Gemeinderats und mit der Genehmigung des Königlichen Oberamts die Freiwillige Feuerwehr Reichenhofen gegründet. Nach einem Protokolleintrag vom 4. Juni 1886 bestand die Reichenhofer Wehr damals aus 54 Mann, zu der noch eine 30 Mann starke private Wehr von Schloß Zeil kam. Heute zählt die Freiwillige Feuerwehr Reichenhofen 25 Mann unter Abteilungsleiter Hubert Detzel. Am Wochenende 3. und 4. September wird das 125-jährige Bestehen gebührend gefeiert. Gruppenbild bei der Jahreshauptversammlung im Jahr 1978. Fotos (2): oh Nachdem am Samstag die traditionellen Staffelläufe stattfinden und ein Unterhaltungsabend mit „D' Woizahuper" ins Feuerwehrhaus Unterzeil einlädt, beginnen die Feierlichkeiten am Sonntag, 4. September, um 8.45 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche Unterzeil, zu dem die Wehren der Großen Kreisstadt Leutkirch mit ihren Abordnungen erwartet werden. Anschließend ist Frühschoppen und Mittagstisch im Feuerwehrhaus mit der Musikkapelle Schloß Zeil. Kaffee und Kuchen wird die neu gegründete Jugendfeuerwehr der Abteilung Reichenhofen, Diepoldshofen und Niederhofen zum Nachmittag kredenzen, dazu spielt die MK Reichenhofen. Eine kleine Chronik: Die Privatfeuerwehr der Fürstlichen Standesherrschaft unter dem Generalkommando Seiner Durchlaucht (SD) Fürst Wilhelm, löste sich zum Ende des zweiten Weltkrieges auf. Die Aufgaben der Fürstlichen Feuerwehr wurden daraufhin von der Freiwilligen Feuerwehr Reichenhofen (FFW) übernommen. Die Mannschaften waren in Rotten eingeteilt, die in mehreren Zügen in Steiger, Retter, Schlauchleger, Spritzen- und Ablösemannschaft eingeteilt waren. Eine wesentliche Verbesserung der Ausrüstung erfuhr die FFW Reichenhofen im Jahr 1890 mit der Anschaffung einer vierrädrigen Saug- und Druckspritze der Firma Magirus in Ulm. Acht Feuerwehrmänner waren damals nötig, um dieses Löschgerät zu bedienen, damit in der Minute mindestens 160 Liter Wasser geliefert wurden und eine Wurfweite mit einem Strahl von 27 Metern gewährleistet war. Sowohl die alte, als auch die neue Spritze wurden bis nach Kriegsende im Jahr 1945 benutzt. Fundierte Ausbildung ist wichtig Gruppenbild der Freiwilligen Feuerwehr Reichenhofen vor dem Feuerwehrhaus in Unterzeil. Sie alle laden zum Jubiläumsfest ein. Fotos (3): Marita Gaile nanzieller Unterstützung durch SD Georg Fürst von Waldburg-Zeil die Anschaffung eines neuen Löschgruppenfahrzeugs LF 8, mit dem die Einsatzfähigkeit und Schlagkraft der Wehr wesentlich verbessert wurde. 1994 wurde es durch ein TSFW ersetzt. Kameradschaft wurde und wird bei allen Feuerwehrmännern groß geschrieben und ist im Einsatz lebensnotwendig, denn jeder muss sich auf jeden verlassen können. Die Teilnahme an Lehrgängen und Leistungswettkämpfen ist selbstverständlich und verbessert stetig die Ausbildung und Qualifikation. Kameradschaft wird gepflegt Beim Bau des Feuerwehrhauses (Mehrzweckgebäude) in Unterzeil im Jahr 1983/1984 trugen die Mitglieder der FFW Reichenhofen durch 2360 Stunden Eigenleistung maßgeblich zum Gelingen des Bauwerks bei. Seit dem Gemeindezusammenschluss mit der Stadt Leutkirch im Jahr 1972 besteht eine Freiwillige Feuerwehr Leutkirch mit neun Abteilungen, nämlich die der jeweiligen Ortschaftswehren mit ihrem Abteilungskommandant. Bei der FFW Reichenhofen Heute ist die FFW Reichenhofen fahrund schutzkleidungstechnisch bestens und optimal ausgerüstet. Noch immer ist der Stützpunkt der Reichenhofer Wehr das Feuerwehrhaus in Unterzeil. Hier treffen sich die Floriansjünger regelmäßig zu Feuerwehrübungen, da seit jeher besonderer Wert auf eine fundierte Ausbildung gelegt wurde, die mit einer jährlichen Hauptprobe ihren Höhepunkt setzt. Seit der Gründung im Jahr 1886, hatten insgesamt zwölf Abteilungskommandanten die Leitung und Führung der Brandlöschtruppe inne. Als Mann der ersten Stunde zeichnete Josef Schöllhorn aus Unterzeil , gefolgt von Mathias Bufler, Johannes Baur, Mathias Sauter, Basil Bufler, Alois Natterer, Xaver Detzel, Josef Ehrmann, Georg Bär, Werner Baumgärtner, Klaus Gaile und Hubert Detzel verantwortlich. Einen Zusammenbruch erlebte die Mannschaft, wie so viele andere Vereine auch, in den Kriegsjahren. Der damalige Kommandant Georg Bär war danach maßgeblich am Wiederaufbau beteiligt. Im Jahr 1964 erfolgte mit fiist dies seit 2003 Hubert Detzel. Nicht nur Arbeit, Mut, Einsatzfreude und Hilfsbereitschaft zeichnen die Feuerwehrmänner aus. Die FFW Reichenhofen nimmt an Staffelläufen der Gesamtwehren Leutkirchs teil, feiert regelmäßig ein zünftiges Bockbierfest und macht einmal jährlich einen Ausflug mit tollem Programm, an dem auch die „Altspritzer“ gerne teilnehmen. Marita Gaile Fahrzeugweihe Juni 1994: links neues TSFW, rechts altes LF 8. Samstag, 3. September, ab 12 Uhr Staffelläufe, um 20 Uhr Festabend, Sonntag, 4. September: 8.45 Uhr Festgottesdienst, anschließend Jubiläumsfest mit Bewirtung und Musik im Feuerwehrhaus Unterzeil. Hauptprobe 2010: Abteilungskommandant Hubert Detzel lässt seine Männer zum Rapport antreten. Drei Generationen Abteilungskommandantschaft: (von links) Werner Baumgärtner (1978-1997), Klaus Gaile (1997-2003) und Hubert Detzel (seit 2003).
3 10 Jahre Pfarrstadel Reichenhofen - Die Sanierung Viele Vereine haben im Pfarrstadel eine Heimat gefunden REICHENHOFEN - Die Sanierung des Pfarrstadels Reichenhofen war für die Teilgemeinde ein gigantisches Großprojekt, an dem jahrelang geplant und gebaut wurde. Aus einem ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesen ist in drei Jahren ein schmucker Pfarrstadel geworden, der im Juli 2001 eingeweiht worden ist. Seitdem verleiht er nicht nur allen Feierlichkeiten dort ein besonderes Ambiente, sondern die meisten Vereine des Ortes haben in dessen verschiedenen Räumlichkeiten eine Bleibe gefunden. Am kommenden Sonntag, 28. August, feiert die Gemeinde „10 Jahre Pfarrstadel" mit Gottesdienst, Frühschoppen, Präsentationen und viel Musik. Das Jubiläumsfest beginnt mit einem Gottesdienst um 8.45 Uhr im Saal des Hans-Multscher-Hauses, wie der Pfarrstadel auch genannt wird. Von 10 bis 13 Uhr ist ein Frühschoppen mit der Musikkapelle (MK) Heggelbach angesagt, mit Grußworten des Ortsvorstehers Günther Falter. Von 11 bis circa 15 Uhr sind alle Räume des Pfarrstadels zugänglich, wobei sich die Vereine mit ihren Angeboten und Räumlichkeiten wie folgt präsentieren: Im Raum des Sportclubs Unterzeil sind die Krabbelgruppen und die Kartenspieler, im Pfarrsaal (OG) der Kirchengemeinderat und die Gymnastikgruppe der Landfrauen, ebenso im OG sind die Landjugendgruppe, im Chorraum der Männer- und Kirchenchor und im Musikraum die Jugendkapelle, das Vororchester und die Musikkapelle Reichenhofen untergebracht. Ab 13.30 Uhr werden die Mitglieder der Musikkapelle die Gäste mit Kaffee und Kuchen verwöhnen, dazu gibts natürlich wieder Musik und flotte Weisen. Zum Jubiläumsfest hat die Redaktion von „Leutkirch hat was" den ehemaligen Ortsvorsteher und Sprecher des Pfarrstadel-Arbeitskreises Ulrich Franzke über die damalige Situation und über den langwierigen und teuren Umbau befragt. Bei den Sanierungsarbeiten blieb fast kein Stein auf dem anderen. Die Wände wurden freigelegt und es musste zuerst ein Fundament gemacht werden. Lhw: Herr Franzke, der Pfarrstadel wurde circa 1734 erbaut und wurde als landwirtschaftliches Anwesen noch bis 1997 genutzt. Das Gebäude war alles andere als gut in Schuss und trotzdem entschieden sich die Bürger für eine Sanierung, um endlich für ihre Vereine und große Veranstaltungen ein stattliches traditionelles Gebäude zu haben. Drei Jahre Bauzeit - wie war das am Anfang? Franzke: Schon in den 90er Jahren kam im Ort die Idee auf, die Pfarrscheuer für diesen Zweck umzubauen bzw. zu sanieren. Erste konkrete Pläne dazu gab es 1996. Entgegen kam uns das Förderungsprogramm für den ländlichen Raum, das ein Drittel der Kosten decken konnte sowie die Diözese, die 500 000 D- Mark dazugab und der Gemeinde das Gebäude in Erbpacht hinterließ. Der Kostenvoranschlag kam auf 3,7 Millionen D- Mark und jeder fragte sich, wie man das jemals schaffen konnte. Die Entscheidung für die Sanierung ging damals nur ganz knapp im Gemeinderat Leutkirch durch, nicht zuletzt dank des Zuspruchs vom damaligen OB Otto Baumann. Lhw: Wie standen die Reichenhofener Vereine zu den enormen Kosten? Franzke: Es wurde angedacht, dass die Vereine Eigenleistungen von insgesamt 580 000 D-Mark zu erbringen hatten, entweder als Arbeitsleistung oder als Spenden. Das war für alle zunächst eine ungeheure Summe. Man einigte sich dann auf 500 000 D-Mark und gründete zur Abwicklung aller Formalitäten und Abrechnungen einen Arbeitskreis mit Vertretern aller beteiligten Vereine. Lhw: Der Umfang der Sanierungsmaßnahmen beinhaltete ein Holzständer-Bauwerk. Dazu musste der ganze Unterbau erst mal abgetragen werden. Das einzig gut erhaltene Teil des Baus war ja nur das Dach, das 1987/88 renoviert worden war. Wie ging es voran? Franzke: Man wusste, dass es ein langwieriges Unterfangen werden würde, Das alte Fachwerk blieb im Original erhalten und wurde restauriert. Die Wände darunter wurden neu hochgemauert. So sah die Pfarrscheuer aus dem Jahr 1734 aus , als 1998 mit den Sanierungsarbeiten begonnen wurde. Fotos (4) Privat: Das Innenleben musste vom Fundament weg komplett neu gestaltet werden. 200 Baumstämme trugen während dem Umbau das Dach. aber niemand konnte sich das Ausmaß des Umbau richtig vorstellen. Die Mauern wurden, mit Ausnahme des bestehenden Fachwerks, ringsherum abgetragen und das Dach mit 200 Baumstämmen gesichert. Dann musste erst ein Fundament aus dem Erdboden gemacht werden. Die großen Scheunentore wurden verglast, das Innenleben gestaltet. Lhw: Sie koordinierten die Arbeitseinsätze der ehrenamtlichen Helfer. Wie sah dieses Pensum aus? Franzke: Unglaubliche 14 000 ehrenamtliche Arbeitsstunden kamen in den drei Jahren zusammen. Baufachmann Paul Widler kam berufsbedingt auf die meisten Stunden mit 2599 Einheiten, ihm folgte der damalige Ortsvorsteher Josef Barensteiner mit 1259 Stunden und meine Wenigkeit mit 1055 Stunden. Der älteste Arbeiter war Josef Gaile mit damals 82 Jahren, der 619 Stunden arbeitete. Lhw: Wieviele arbeiteten dort? Franzke: Insgesamt waren circa 130 Freiwillige aus Reichenhofen und Umgebung regelmäßig auf der Baustelle, um das große Projekt vorwärts zu bringen. Aber nicht nur aus der Verpflichtung heraus, sondern weil so gut wie alle Bürger voll hinter ihrem neuen Pfarrstadel standen. Umgerechnet wurde am Pfarrstadel 30 Monate lang täglich rund acht Stunden ehrenamtlich gearbeitet. Dazu kamen natürlich die kostenpflichtigen Einsätze der beteiligten Handwerksbetriebe, die sich unermüdlich für eine zügige Sanierung einsetzten, allen voran die Zimmerei Hepp aus Herbrazhofen. Lhw: Was für ein Resümee kann man nach den ersten zehn Jahren Pfarrstadel Reichenhofen ziehen? Franzke: Nicht nur die Einweihung war ein großes Fest mit vielen Gästen. Jährlich finden zahlreiche Veranstaltungen statt, die von Bürgern aus Stadt und Land organisiert werden. Gut wäre noch der Einbau eines Fahrstuhls. Das Beste am Pfarrstadel ist, dass es bis heute kein Konkurrenzdenken oder gar Streit unter den Vereinen gibt. Alle sind dankbar, hier eine neue, ansprechende Heimat gefunden zu haben. Alles läuft Hand in Hand und ganz harmonisch ab. Die Fragen stellte Carmen Notz
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