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Leutkirch hat was 22.09.2010

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Leutkirch Heimatkunde: Geschichte der Allgäuer Holzstadel 4 Einsame Holzstadel sind Zeugen einer vergangenen Bauernkultur Wer sie einmal bewusst wahrgenommen hat, wird sie nicht wieder los. Fast magisch wird der Blick angezogen von den einsam auf Wiesen stehenden Holzstadeln auf Allgäuer Wiesen oder in geschützten Mulden, meist in dichter Gesellschaft von ein oder zwei Holunderboschen. Otto Schöllhorn, Vorsitzender des Kunstvereins und Mitglied der Heimatpflege, hat seinen Blick schon lange auf die Allgäuer Stadel gerichtet und das Thema auch in seiner Kunst verarbeitet. Otto Schöllhorn bei der Ausstellung des Leutkircher Kunstvereins im Kornhaus mit „seinen“ Stadeln im Winter. Otto Schöllhorn hat in der Ausstellung des Kunstvereins Leutkirch in der Galerie im Kornhaus im Frühjahr das Thema „Stadel“ bearbeitet: ausgehend von einer fotografischen Reihe in schwarz-weiß über die Wirkung der grau-weißen Holzlattung bis zu der abstrakten Form zusammenbrechender Hölzer als Relief. „Schon seit vielen Jahren lösen diese einfachen, aber doch so klaren Bauwerke mit ihren silbergrauen Holzlatten bei mir eine Faszination aus, die auch immer wieder Anlass zu meiner künstlerischen Arbeit gab“, so der Künstler. Er hat folgenden Text verfasst, um die Besonderheit dieser Stadel weiter ins Bewusstsein zu rücken, sie zu erhalten, auch wenn sie heute vielleicht wertlos erscheinen oder den neuen Anbaumethoden weichen sollten. Wer sie einmal bewusst wahrgenommen hat, wird sie nicht wieder los. Fast magisch wird der Blick angezogen von den einsam auf Wiesen stehenden Holzstadeln, meist in dichter Gesellschaft von einem Holunderbusch. Sie sind schlicht gebaut mit senkrechter Holzlattung und unverkennbar einheitlich vom Wetter silbergrau gezeichnet. In der Bauweise zeigen sie nur geringe Unterschiede auf, fast immer in der Giebelform des Daches, das ein gleichschenkliges Dreieck bildet, aber auch gelegentlich zu einer Seite hin abgeschleppt ist. Früher beherbergten die Stadel zum einen Futterheu, überwiegend aber Material und Gerät, das zu Bearbeitung der Wiesen und Äcker vor Ort nötig war: Heinzen, Pfähle für Weidezäune, Drahtrollen und Arbeitsgerät. Diese alten Gerätschaften sind meistens noch in den Schuppen untergebracht, gelegentlich ist auch modernes Gerät hinzugekommen, das im Bauernhof keinen Platz findet , aber doch unter Dach sein soll. Sie prägen die Allgäulandschaft Und so stehen sie heute noch da – Erinnerungsstücke an frühere landwirtschaftliche Tätigkeiten. Sie halten damit ein Bild vergangener Tage fest und strahlen eine wohltuende Ruhe aus. Sie sind Zeugnisse vergangener Zeiten, aber auch Beispiele, dass nicht alles dem ökonomischen Wandel geopfert wird oder besser: geopfert werden muss. Diese Schuppen prägen unser voralpines Landschaftsbild stark mit. Vereinzelt auf Wiesen stehend beleben sie die heutzutage oft kahlen Flächen, aus denen schon allzu viele Bäume und Gebüsche verschwunden sind und bieten einen Halt fürs Auge und eine strukturelle Gliederung der Wiesenflächen. Wer sich umschaut, wird auch mehrere dieser Fixpunkte entdecken und spüren, wie sie verstreut ganz unscheinbar unserer Landschaft ein unverwechselbares Gesicht verleihen. Sind diese Stadel bedroht? Ein größerer, intakter Schuppen, der sicher noch in Gebrauch ist und landwirtschaftliche Geräte beherbergt. Typisch ist die „Umwucherung“ an den Seiten. Leider ja. Bemerkenswert ist, dass so gut wie nie (zumindest bis heute) ein solcher Stadel von Menschenhand abgebrochen oder beseitigt wurde. Aber da sie kaum mehr benötigt werden, also keinen ökonomischen Wert mehr darstellen, sind sie oft sich selbst überlassen: Wind und Wetter nagen an ihnen, Latten und Dachziegel werden lose, brechen ein, Öffnungen entstehen. Der Verfall beginnt. Es ist erfreulich zu sehen, wenn ein Landwirt doch wieder ein paar neue Latten anbringt oder Ausbesserungen vorgenommen hat. Dank sei den Landwirten Aber leider ergeht es nicht allen Stadeln so. Manche stehen schon windschief gebeugt, bei manchen sind ganze Wände schon weggebrochen und wenn dann das Dach schon eingestürzt ist, ist es das Ende. Ein Haufen von Latten und Dachziegeln, überwuchert von Gräsern und Sträuchern, ist dann der traurige Rest – der Rest einer ehemaligen Bauernkultur. Eines ist klar, einen ökonomischen Nutzen haben diese Holzstadel heute nicht mehr, aber im heimatpflegerischen Sinne sollten sie unserer Allgäulandschaft nicht verloren gehen. In Oberbayern stehen sie schon seit langem unter Denkmalschutz. Jedem Landwirt ist ganz herzlich zu danken, wenn er dies auch so wahrnimmt und gelegentlich mal ein Brett oder eine Dachplatte ausbessert. Er trägt damit zum Erhalt unseres liebenswerten Allgäuer Landschaftsbildes bei. Otto Schöllhorn Wer weiß, wo sich die abgebildeten Stadel im Großraum Leutkirch befinden, kann uns dies gerne schreiben. Wer drei davon richtig erkennt, kann etwas gewinnen. Postkarte an die Lokalredaktion oder E-Mail an: leutkirchhatwas@schwaebischezeitung.de, Kennwort: „Stadel“ genügt. Idylle mit Holzlager und den typischen Holderboschen um Allgäuer Stadel. Er steht nahe einer Hauptstraße. Ein Stadel ganz nahe am Stadtrand Leutkirchs, ein Stadel mit seitlichem Anbau. Fotos (5): Carmen Notz Man könnte sich in diesen Anblick fast verlieben: Die geschwungene, weite Landschaft des Allgäus mit Blick zu den Bergen, wobei dieser alte Stadel einen Halt füs Auge bietet, wie Künstler Otto Schöllhorn es nennt.

Leutkirch 5 Neues Projekt: „Hand in Hand“ sucht noch Paten „Hand in Hand“ fördert Kinder mit Migrationshintergrund LEUTKIRCH – Seit einem Schuljahr leitet Ayse Ammermann, Grundschullehrerin am Oberen Graben, das Projekt „Hand in Hand“. Die in Leutkirch geborene Türkin hat es sich mit diesem Projekt zur Aufgabe gemacht, benachteiligte Kinder, insbesondere die mit Migrationshintergrund, zu fördern. Dabei begleiten ehrenamtliche Paten diese Kinder mit dem Ziel, sie bei der gesellschaftlichen und sozialen Eingliederung zu unterstützen. Die Sprachförderung und das Prinzip der Chancengleichheit stehen bei „Hand in Hand“ im Mittelpunkt. Das Grundprinzip des „Hand in Hand“- Projektes ist die Übernahme einer Patenschaft für ein Kind, das Integrations- oder Förderbedarf hat. Häufig sind es die Sprachkenntnisse des Kindes, die noch stärker gefördert werden müssen, aber auch bei familiären, schulischen oder Ayse Ammermann, die selbst gebürtige Türkin ist, und vor allem auch als Lehrerin erlebt, welche unterschiedlichsten Voraussetzungen die Kinder in die Schule mitbringen, entschied gemeinsam mit einigen Kollegen dieses Projekt zu starten. Viele Kinder sind benachteiligt, vielen fehlt die häusliche Unterstützung. Manche Eltern können auch aufgrund ihrer eigenen Sprachdefizite nicht helfen. „Nicht die äußere Faktoren, wie z.B. die familiäre Situation oder die Herkunft sollen darüber entscheiden, ob ein Kind seine Schulzeit erfolgreich durchläuft“, das ist ebenfalls ein Leitsatz von „Hand in Hand.“ Natürlich ist das erste Loslassen für die Eltern der beteiligten Kinder nie einfach“, erzählt Ayse Ammermann. „Viele stehen dieser Förderung anfangs skeptisch gegenüber, merken aber bald, wie bereichernd die regelmäßigen Treffen für ihre Kinder sind.“ Selin Ölmez (rechts) und Christiane Fladt sind schon ganz gute Freunde geworden. Einmal wöchentlich unternehmen sie etwas zusammen, malen oder lernen auch mal. Fladt ist seit sechs Monaten eine „Hand-in-Hand“-Patin. Foto: J. Zenger „Was mich vor sechs Monaten bewogen hat mitzumachen, ist meine grundsätzliche Einstellung anderen Kulturen gegenüber, die ich mit Respekt überschreiben würde, denn Respekt ist der Schüssel für ein friedliches Zusammenleben“, so die „Hand-in- Hand-Patin“ Christiane Fladt, die aufgrund ihrer zweiten Wahlheimat in Shimshal/Pakistan weiß, wovon sie spricht. Auf die Frage, ob sich Selin Ölmez nun mehr als Türkin oder als Deutsche fühle, kann die Achtjährige noch keine eindeutige Antwort geben. Sie fühlt sich zur einen wie auch zur anderen Nationalität hingezogen. Die Grundschülerin kann Arabisch und bekommt in Deutschland auch Koranunterricht. Jonas Zenger und Carmen Notz Gemeinsames Spielen half erste Kontakte zwischen Paten, Kindern und deren Eltern zu knüpfen, wie hier in der Turnhalle am Oberen Graben. auch kulturellen Problemen kann ein Projekt wie „Hand in Hand“ äußerst hilfreich sein. Geleitet wird dieses von Ayse Ammermann und einem Team aus Kollegen und Schulsozialarbeit der Grundschule Oberer Graben. „Der Grundgedanke ist eine bessere und schnellere Integration von gesellschaftlich benachteiligten Kindern. Insbesondere durch Sprachförderung und individuelle Betreuung soll ein kleiner Schritt in mehr Chancengleichheit ermöglicht werden. Das Projekt richtet sich aber nicht nur an ausländische Kinder, sondern ist auch für deutsche Kinder offen“, erklärt Ayse Ammermann. Nach verschiedenen Informations- und Kennenlernnachmittagen fanden sich sieben Paten und Kinder zusammen. Die Aktivitäten sind vielfältig, so wird die Stadtbücherei oder das Freibad besucht, es wird gespielt, gesungen und vorgelesen. Damit ein regelmäßiger Informationsaustausch auch zwischen den Paten stattfindet, werden an der Schule Treffen organisiert, in denen sich Paten und das Leitungsteam des Projektes über ihre Erfahrungen unterhalten. „Hallo Selin, schön Dich zu sehen“. Herzlich begrüßt Christiane Fladt ihr Patenkind Selin Ölmez. Die Gymnasiallehrerin hat seit März für die achtjährige Türkin eine ehrenamtliche Patenschaft im Rahmen des Projektes „Hand in Hand“ übernommen. Seitdem treffen sich die beiden jeden Montag für zwei Stunden, um gemeinsam etwas Zeit zu verbringen. „Vor ein paar Wochen haben wir eine kleine Expedition in den Wald unternommen und gebastelt haben wir auch schon“, erzählt Selin, die ihre „Freizeit mit Christiane“ sehr zu genießen scheint. Neue Freunde zu finden ist schön Stolz zeigt sie ein selbstgebasteltes Mikado-Spiel, das sie von der Türkei her nicht kennt. Vor zwei Jahren kam die damals Sechsjährige gemeinsam mit ihrer Familie nach Deutschland und sie spricht für diese kurze Zeit beachtlich gut deutsch. Viele Freunde und auch ein Teil ihrer Familie seien noch in der Türkei, berichtet Selin, aber sie habe auch hier in Deutschland schon eine „neue beste“ Freundin gefunden. Bei Integration sind Taten gefragt „In diesem Projekt wird das umgesetzt, wovon Politiker nur reden!“ Sie selbst hat durch die Patenschaft schon viel über die Kultur von Selin gelernt und wurde sogar schon auf einen türkischen Kaffee zu ihr nach Hause eingeladen. Das Projekt fördert also nicht nur die Sprache und die Integration junger Menschen, sondern auch die Toleranz und das Verständnis gegenüber anderen Kulturkreisen. Die Grundschule Oberer Graben sucht weiter nach Menschen, die sich für ein Patenamt interessieren. Diese sollten regelmäßig pro Woche einmal für circa zwei Stunden Zeit haben, um sich mit einem Kind zu beschäftigen. Eine pädagogische Vorbildung ist nicht Voraussetzung. Jeder, der Lust, Zeit und Interesse hat, mit Kindern zu spielen, zu sprechen und Aktivitäten zu unternehmen, ist geeignet. Auskunft und Infos: Telefon 07561/985 9610. Das Team des Projekts „Hand in Hand“ koordiniert die Hilfen für Kinder mit Migrationshintergrund und freut sich auf weitere Paten. (von links, hintere Reihe) Raymund Praschak, Andrea Röhl, Hans Hellmann und Ursula Horn, (vorne von links) Ayse Ammermann, Cornelia Heißenbüttel und Stephanie Singer. Nicht auf dem Bild ist Rüdiger Janesch, der ebenfalls zum Team gehört. Fotos (2): oh

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