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Leutkirch hat was 22.08.2018

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Leutkirch hat was Leutkirch hat was 22. August 2018 4 Eiserne Hochzeit bei Ella und Karl Enderle - Geduld und Toleranz LEUTKIRCH – Das Ehepaar Ella und Karl Enderle haben schon die Goldene und die Diamantene Hochzeit feiern können. Im Juli hatten sie die Eiserne – 65 Jahre sind sie zusammen, haben drei Kinder und sechs Enkel, Höhen und Tiefen gemeinsam erlebt. Die Hochzeit war 1953 in Weingarten, 1956 zogen sie nach Leutkirch. Karl Enderle hat sein berufliches Leben u.a. als Stadtkämmerer und zuständiger Beamter für Schulen und Sporthallen im Rathaus Leutkirch gemeistert. Seine Frau Ella war eine begnadete Näherin und hat sich beim Kinderfestteam eingebracht. Am Fenster hängen Erinnerungen an die Heimat der beiden: Ella kommt aus Danzig, Karl aus Weingarten. Beider Leben begann rund 1000 Kilometer voneinander entfernt. Ella wurde 1932 in Tiegenhof bei Danzig geboren. 1945 war sie gerade auf dem Gymnasium in Tiegenhof, als Panzer und Soldaten kamen. Hals über Kopf musste die 13-Jährige alleine fliehen, zuerst auf Lastwagen dann zu Fuß, von Dorf zu Dorf. Ohne ihre Familie, ohne Freunde kam sie auf ein Schiff, das die deutschen Heimatvertriebenen in ein Internierungslager nach Dänemark brachte. Mit dem Zug wurde sie 1947 in den Süden gebracht und landete als Flüchtlingsmädel in Baienfurt bei Ravensburg. Es geschah beim Maientanz Karl Enderle ist Jahrgang 1929 und wuchs in seinem Geburtsort Weingarten mit fünf Geschwistern auf. Seine Mutter starb früh. Nach dem Abitur auf dem Gymnasium Ravensburg schlug er die Beamtenlaufbahn ein und absolvierte seine Ausbildung bei der Stadt Ravensburg. Es war der 1. Mai 1950 als Karl und Ella auf einem Maientanz in Weißenbrunnen sich zum ersten Mal begegneten. „Sie hot tanzt wie a Herrgöttle, es war wunderbar“, erinnert sich Karl Enderle schmunzelnd. Flüchtlinge waren nicht gern gesehen Ella hätte eine Ausbildung zur Mode-Designerin machen können, aber für Flüchtlinge war das nicht einfach. „Man mochte die Flüchtlinge nicht, die würden Arbeitsplätze wegnehmen, hieß es“, erinnert sie sich. Doch Ella konnte gleich gut schwäbisch, Karl merkte lange nicht, dass sie „koi Hiesige“ war. 1953 heirateten sie in der Basilika von Weingarten im Kreise der Familie. Der Vater von Ella war im Krieg gefallen, die Mutter und beide Schwestern hatte sie 1949 endlich ausfindig gemacht. Karl Enderle musste für ein Jahr ins Landratsamt nach Biberach, seinen Abschluss machte er in Haigerloch. Dann suchte er eine Stelle als Verwaltungsbeamter. So kamen Karl und Ella 1956 nach Leutkirch. Bis zu seiner Pension arbeitete Karl Enderle im Rathaus Leutkirch als Stadtkämmerer und führte die städtische Finanzkasse. Seine Rathaus-Chefs waren Josef Feger und Otto Baumann. Enderle war nicht immer bequem und was er vorschlug, gefiel nicht allen Leuten. Er war sparsam und achtete darauf, dass die Schulden nicht überhand nahmen. Jahrelang Ämter bei TSG und DAV Die Enderles gingen immer gern zum Wandern in die nahen Alpen und so trat Karl Enderle dem Deutschen Alpenverein, Ortsgruppe Leutkirch bei. Karl Enderle war nicht nur beruflich „Schatzmeister im Rathaus“, sondern auch bei beiden großen Leutkircher Vereinen, der TSG (Vorstandschaft) und beim Alpenverein (Schatzmeister und Rechnungsprüfer). Im Bild mit DAV-Vorstand Hubert Biechele 2011. „Eisern zusammengehalten“ haben Ella und Karl Enderle aus Leutkirch. Sie konnten kürzlich das seltene Fest der „Eisernen Hochzeit“ feiern. Fotos (3): C. Notz Bald wurde Karl Enderle aufgrund seiner Fähigkeiten zum Schatzmeister gewählt, ein Amt, das er viele Jahre gewissenhaft ausfüllte. Bis zur Rente war er lange noch Rechnungsprüfer und Kassenwart des DAV mit damals rund 1000 Mitgliedern. Von Haus zu Haus Beiträge in Bar Er erzählt, dass der Schatzmeister früher zu den Mitgliedern nach Hause kam, um die Beiträge in bar abzuholen. „Es gab ja noch keinen Bankeinzug. So lernte man die Mitglieder kennen und hielt mol a Schwätzle“, sagt er. Manche hätten ihn auch nicht reingelassen. Auch die TSG profitierte vom Fachwissen und Engagement des Finanzbeamten Enderle. Jahrelang war er stellvertretender Vorsitzender der TSG, später dann Kassenwart. Vorstand war Herr Bogenrieder. Ella und Karl waren beide in der Abteilung Turnen. Ella gehört mit 53 Jahren Mitgliedschaft zu den TSG-Urgesteinen. Begonnen hat sie beim ersten Frauenturnen unter Gisela Wagenseil, später übernahm Helene Zodel das Zepter beim Frauenturnen, das wie heute noch in der Turnhalle am Oberen Graben, immer donnerstags mit Hanna Lautenschläger stattfindet. Aus dem Familienalbum: Die Enderles mit ihren drei Kindern. Fotos (2): Privat Das Hochzeitsbild aus 1953, die Trauung war in der Basilika Weingarten. Tanzen blieb ihre Leidenschaft Zwei Töchter und ein Sohn erblickten das Licht der Welt. Die Familie zog in den 70- er Jahren vom Reihenhaus in der Schillersiedlung in einen Neubau auf die Pfingstweide. Zum Tanzen gingen sie immer, wenn die knappe Freizeit es erlaubte. Zu den Hobbies von Karl gehörte noch das Klavier spielen, während seine Frau gerne der Gartenarbeit nachging. Im Alter von 85 Jahren besuchte Ella Enderle 2017 ihre alte Heimat und Danzig, heute Polen. „Das Elternhaus fand ich nicht mehr, aber mein Gymnasium steht noch genauso da, als wär ich gestern dort gewesen“, sagt sie. Der Sohn der beiden lebt in Weingarten, und so kommt auch Karl immer wieder in seinen Heimatort. Geduld, Toleranz und Verständnis So lautet das Geheimnis der 65 Jahre langen Ehe von Karl und Ella Enderle. „Nicht jede Kleinigkeit ernst nehmen“, meint der fast 90-Jährige, obwohl er beruflich immer sehr akribisch war. „Ich hab immer viel gesungen, alleine oder mit den Kindern. Das macht fröhlich, auch an grauen Tagen“, ist Ella's Rezept für ein glückliches Leben. Herzlichen Glückwunsch zur Eisernen Hochzeit ! Carmen Notz

5 Leutkirch hat was 22. August 2018 Leutkirch hat was Filmteam zu Gast bei Giovanni Lanza - Gastarbeiter der ersten Generation - Auch im Schrebergarten wird gedreht LEUTKIRCH - Giovanni Lanza, genannt Gio, stammt aus Sizilien und lebt seit 56 Jahren im Allgäu. Er war einer der ersten Gastarbeiter, die Anfang der 60-er Jahre nach Deutschland kamen. Ein Filmteam des SWF TV-Studio Friedrichshafen war kürzlich bei dem leidenschaftlichen Gartenliebhaber und Hobbykoch im Schreibergarten zum Interview. Gio ist seit Jahren der Obmann bei der Schrebergartenanlage „Pfingstbrunnen“ am Krählohweg, wo er mit seiner Frau Mary einen wunderschönen Garten hat. Hier kocht er Gemüse nach sizilianischer Art, mit vielen Kräutern, frisch aus dem Garten. Mit seinem unverkennbaren schwäbisch-italienischem Dialekt stand er für Fragen beim TV-Interview zur Verfügung. Licht, Ton, Maske, alles musste stimmen. Sabine Steinfurt vom SWF-TV macht derzeit eine Serie über die erste Gastarbeiter-Generation in der Region. Gio macht mit Gartenfreunden einen kleinen Kochkurs, was ebenfalls im Film vorkommen soll. Sabine Steinfurt mit ihrem Drehteam (links) beim Interview mit Giovanni Lanza im Garten, neben ihm auf der Bank seine Frau Mary. Fotos: Carmen Notz Kennengelernt hat sie Gio Lanza durch den Bericht im Lhwas vor fünf Jahren, zum 50-jährigen in Deutschland. 2018 war im Bauernhofmuseum Illerbeuren die erste Gastarbeiter-Generation ebenfalls ein Thema und Gio Lanza vor Ort. Die Sendung über den Leutkircher Sizilianer, dessen Kinder und Enkel alle in Deutschland geblieben sind, wird in der Landesschau Ende August kommen. Filmszene: Gio erntet eine Zuccini oder schneidet Kräuter wie Zitronenmelisse für seinen Gemüseeintopf. Unzählige Engerlinge zerfressen große Rasenflächen Die lange Trockenheit lässt Rasenflächen in Gärten dürr werden, wenn nicht gegossen wird. Doch bei einigen Leutkirchern ist der Rasen nicht dürr, sondern die Wurzeln durch unzählige unersättliche Engerlinge abgefressen. Ganze Wasen kann man „hochlupfen“, das Gras ist abgestorben, unwiederbringlich, wird berichtet. Gio wird fürs Interview vorbereitet, Mary bring den Kaffee an den Tisch. Die große Reise ins ferne Deutschland Von der sizilianischen Mafia-Hochburg Corleone machte sich im Jahr 1962 Gio Lanza mit 19 Jahren per Schiff und Zug auf ins „gelobte Land“, wo man gut Geld verdienen könne und Arbeitskräfte gebraucht werden. So bald wie möglich wollte er zurück in die Heimat. 14 Jahre arbeitete er bei einer Baufirma in Aichstetten als Maurer, 1982 zog er nach Leutkirch und arbeitete 30 Jahre bei Petersen Alpha in Aitrach als Maschinenführer. Heimweh hatte er lange Zeit, doch das Allgäu ist ihm zur neuen Heimat geworden, wo er Freunde, Kollegen, Familie und den Schrebergarten hat. Früher hat Gio als DJ im „Old Pub“ aufgelegt. Ab und zu besucht der aktive Rentner die „restlichen“ Verwandten in Sizilien. Carmen Notz Die Engerlinge verbringen mehrere Jahre im Boden, sie sind gut genährt, dank der Graswurzeln. Fotos: C. Notz Unglaublich: So kann fast die ganze Wiese abgehoben oder abgerollt werden, nichts hält die Wasen am Boden. Als Engerlinge werden die Larven bestimmter Käferarten aus der Überfamilie Scarabaeoidea (Blatthornkäfer) bezeichnet. Zu ihnen gehören auch der Maikäfer, Junikäfer oder Gartenlaubkäfer Die Bezeichnung Engerling stammt aus dem Mittel-, bzw. Althochdeutschen und bedeutet so viel wie kleiner Wurm oder Made. Die fleischigen Tierchen erreichen als Larven eine Länge von bis zu sechs Zentimetern. Der dicke Körper ist hellgrau bis orangebraun gefärbt, sie haben einen deutlich ausgeprägten Kopf sowie kräftiges Mundwerkzeug. Vorne sind drei kräftige Beinpaare, mit denen sie gut im Erdreich graben können. Ein akuter Befall mit unersättlichen Engerlingen fällt meist recht spät auf, erst wenn die Pflanzen aufgrund fehlender Wurzeln drohen einzugehen. Oft werden die Tierchen beim Umgraben zufällig entdeckt. Was kann der Gärtner tun? Eigentlich nicht viel, außer im nächsten Frühjahr den Rasen neu anzusäen, meint Dipl.-Biologe Michael Krumböck. Auch er kann sich an so eine „Engerling-Plage“ nicht erinnern, ebenso die langjährige Gärtnerin auf dem obigen Bild. Auf etwas mehr Maikäfer darf man hoffen. Carmen Notz

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