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Leutkirch hat was Leutkirch hat was 20. September 2017 12 Petra Rehwald spielt Weltmusik und ist international bekannt Reisen nach Indien, Musik und Märkte prägen ihr Leben Sie wurde 1958 in Ulm geboren, ist in Leutkirch aufgewachsen und liebte schon von Kindheit an Musik und Gesang, was in der Familie täglich gegenwärtig war. Petra Rehwald spielt viele Instrumente, doch ihre Liebe gehört dem Hackbrett und Musik aus aller Welt. Ihre zweite Heimat ist Indien, wo sie musiziert, aber auch jedes Jahr Stoffe, Kleidung und Schmuck für ihren Marktstand einkauft oder extra anfertigen lässt. Petra Rehwald ist die Ruhe in Person, doch ihr Leben ist bunt, vielfältig, spannend und von Musik und Reisen geprägt. Petra Rehwald genießt derzeit das Allgäu, denn sie war wieder viel unterwegs. Die Familie Rehwald ist in Leutkirch bekannt. Seit mehr als 15 Jahren betreibt Gerda Rehwald das Geschäft AMBRA in Leutkirch, ihre Tochter Elke hat die Leitung des Johanneskindergartens und engagiert sich in der Kommunalpolitik, deren ältere Schwester Petra ist ebenfalls sehr heimatverbunden, aber aufgrund von Musikauftritten und ihrem Beruf als Markthändlerin stetig unterwegs. Schon immer wurde in der Familie musiziert. Opa Wilhelm war Musiker und Solist mit Gitarre und Bandoneon, Mutter Gerda spielt Zither, Schwester Elke die Geige, die Tante Erika Gischa zupft die Mandoline und Petra lernte mehrere Instrumente: Mit drei Jahren die Mundharmonika, mit sechs die Flöte, mit acht das Klavier. Zudem spielte man im Haus Rehwald regelmäßig Stubenmusik, wobei auch Ludwig Springer aus Urlau mit seinem Hackbrett gehörte. Sofort ins Hackbrett verliebt „Ich hab das Hackbrett gesehen, gehört und mich sofort verliebt“, erinnert sich Petra Rehwald und zum 10. Geburtstag bekam sie auf ihr Drängen hin dieses besondere Saiteninstrument, das man nicht zupft, sondern mit zwei Klöppeln spielt, geschenkt. Es hat 108 Saiten und immer noch einen Ehrenplatz bei all ihren Instrumenten zu Hause in Dilpersried. Während sie beim Klavierunterricht nach Noten spielte, brachte sie sich das Hackbrettspielen selber bei. Singen und musizieren war ihr großes Hobby, aber vor allem das Improvisieren und komponieren. „Ich hab mir schon immer Melodien und Texte zammdichtet und mach das bis heut so. Dieses Talent brachte mich mit internationalen Musikern zusammen, ich konnte mich in jede Art Musik einhören und mitspielen und auch spontane Auftritte gelingen. Das gehört zur Weltmusik und ist für alle spannend und lehrreich“, betont Petra Rehwald. Studium, Trommeln und Musikreisen Bücher aller Art hat Petra regelrecht verschlungen, vor allem über Musik und Musiker. Melodien aus anderen Ländern haben sie fasziniert und inspiriert und das Singen in mehreren Chören, auch klassische, war ihr wichtig. Das Lehramtsstudium in Schwäbisch Gmünd hatte natürlich mit Musik zu tun sowie mit technischem Werken. Mit Stoffen, Leder oder Metall zu arbeiten, etwas neues entwerfen und kreieren war eine weitere Leidenschaft der Leutkircherin. Fasziniert vom Rhythmus, packte die junge Frau auch das Trommelfieber. Bald nannte sie viele Arten von Trommeln ihr Eigen, vom kleinen Tambourin bis zur großen afrikanischen Buschtrommel. Nach dem Studium ging es erst mal auf Reisen durch Europa, in viele Länder, mit Musikgruppen oder Solo und man traf Nach einem Konzert mit namhaften Musikern in Indien gab es Rosen für alle. Petra Rehwald mit ihrem Lieblingsinstrument, dem Hackbrett. 2012 spielte sie Weltmusik mit Osvaldo Jorge aus Panama. Fotos: Privat Musiker und Sänger aus allen Kontinenten. „Ich hab dadurch meinen eigenen Stil weiterentwickeln können und sehr viel improvisiert. Cover-Titel war nie mein Ding“, meint Petra lakonisch und auch das Lampenfieber verschwand angesichts vieler Straßenund Bühnenauftritt als Solistin oder im Ensemble. Spanien, Italien, Osteuropa – Zigeunermusik, jahrelang in der Szene unterwegs, den Horizont mental und musikalisch erweitert, Kontakte geknüpft und den Mann des Lebens kennengelernt.... Mit Schmuck und Leder unterwegs „Er hieß Jörg „Sudhiro“, hatte vier Jahre in Indien gelebt, war Markthändler und steckte mich damit an. Ab 1984 waren wir zusammen auf Märkten unterwegs, verkauften selbstgemachten Schmuck aus Metall und Stein sowie Lederwaren“, erzählt Petra. Nach einigen Jahren waren sie des Umherziehens müde. Als 1987 der Salzstadel in Leutkirch fertig gestellt war, ergriffen sie die Chance das Geschäft AMBRA mit Kunsthandwerk, Steinen, Schmuck und Stoffen aus Indien zu eröffnen. Es war damals der erste und weit herum der einzige Laden mit diesem exotischen Sortiment, mit Waren aus Südamerika, Asien, Afrika usw. „Unsere Kunden kamen von weit her zu uns“, erinnert sich Petra, deren Mutter den Laden 1998 übernommen hat und dieses Jahr im Oktober 30 Jahre AMBRA feiern kann. Hochzeitsreise nach Indien Jörg hatte viele Kontakte in Indien und dorthin ging 1990 die Hochzeitsreise der beiden. Geschäftlich ging es nun ein bis zwei Mal im Jahr nach Indien, um diverse Werkstätten, Schneidereien, Webereien und Händler aufzusuchen, neu zu erkunden und für den Laden einzukaufen. Immer dabei: Das Hackbrett von Petra. Fortsetzung auf Seite 13. Locker und leger: Die Musiker hören auf einander und spielen experimentell zusammen, hier mit Amar Sangam (re.) und dessen Sohn, in Delhi 2014. Petra am Webstuhl - sie kennt sich mit Stoffen, Mustern und Farben aus. Petra (Mitte) fühlt sich in Indien zu Hause. In diesem Dorf lässt sie weben und nähen.
13 Leutkirch hat was 20. September 2017 Leutkirch hat was Festivals: Goa, Orissa und eine Frauen-Performance in Delhi Fortsetzung von Seite 12: Es war Petra und Jörg immer wichtig, direkt vor Ort zu schauen, zu handeln und einzukaufen. Sie wollten das Echte, das Originale aus Indien. Es entwickelte sich soweit, dass Petra Vorschläge machen konnte, was sich in Deutschland gut verkauft und was sie anfertigen lassen möchte. „Ich habe in vielen Jahren so manchen Kampf ausgestanden, denn in Indien als Frau etwas zu bestimmen und bewegen, ist bis heute nicht einfach. Indische Frauen haben es sehr schwer, sie gelten nicht viel“, betont Petra und unterstützt Projekte zur Stärkung der Frauenrechte und gegen Kinderheirat. Plakate, Presseartikel über Auftritte mit Petra Rehwald. Auch eine TV-Sendung kam schon über sie in Indien. Das Hackbrett ist auf allen Reisen dabei, eine Spezialanfertigung mit 128 Saiten. Amar aus Indien spielt eine besonders geformte Gitarre. Fotos: Privat Sie hat sich mit rund 30 Jahren Markterfahrung einen Namen in der Szene gemacht und ist nicht nur in Deutschland auf Märkten aller Art, sondern auch in Spanien. Inzwischen ist sie „Alleinreisende“, denn Jörg starb schwer erkrankt vor drei Jahren. Auf den Bühnen der Weltmusik Petra bleibt die Faszination von Indien, von seiner Kunst und Kultur, von Religion und Mentalität und von der Gastfreundschaft. Für etwa drei Monate im Jahr lebt sie dort und ist auch musikalisch auf großen Bühnen unterwegs, worüber TV und Presse berichten. Von 2010 bis 2015 gab es das berühmte dreitägige C e C Carneval of E-Creativing in Sattal, im indischen Himalaya. Hier sind alle Stil- und Kunstrichtungen in Sachen Klang und Farbe vertreten. Künstler, Maler, Grafiker, Musiker, Tänzer, Sänger werden von einem internationalen Fachpublikum eingeladen und auch die Allgäuerin Petra mit Hackbrett war mehrmals dabei. Sie spielte dabei experimentelle Musik, u.a. mit Profis wie Ansuman Biswas aus London und Curtis Bahn aus New Yor.k „Es tummeln sich dort rund 80 Künstler aus aller Welt und das historische Klostergelände bietet dazu ein ansprechendes Ambiente“, sagt Petra begeistert. In der Region Orissa, in der Stadt Puri war 2013 das Surf-Festival, wo sie mit ihrem Hackbrett zur Eröffnung und zur Schon seit 1990 haben Jörg und Petra die wunderschönen Sterne in Indien anfertigen lassen. sie sind heute noch sehr beliebt. Morgenmeditation spielte. 2014 trat Petra in der Provinz Goa beim Musik- und Kleinkunst-Festival auf, wo sie auf viele internationale Musiker, Theater- und Kabarettkünstler traf, darunter Sisi Perlinger aus Bayern. „Ein Fernsehteam aus Mumbai hat sogar eine Reportage über mich gemacht“, erinnert sich die Weltmusikerin, die dort spontan eine Kunst- Performance am Strand ausstellte: Ein Hackbrett aus Stöcken vom Strandgut und mit Badeschlappen als Klöppel. Filmmusik, Tanz und Wandern Ebenfalls 2013 lud das Goethe Institut Max-Mueller-Bhavan in Delhi Petra mit ihrer Hackbrett-Musik zum S A T ein, zum Sound – Art – Technology, eine internationale Veranstaltung zum Thema Das Thema Frauenrechte und Zwangsheirat ist ein großes Thema. Musikerinnen aus aller Welt, mit dabei auch Petra Rehwald am Hackbrett (li.), zeigen eine Performance. experimenteller Musik, Kunst und Technik. Das Sindhi-Sufi-Festival mit indisch-traditionellen und modernen Tänzen findet auch in Delhi statt, wo Petra u.a. für die Kathak- Tänzerin Namrata Pamnani und mit namhaften Musikern im Indira-Gandhi -Center of Arts musizierte. Mehrere Jahre lang hat Petra dem Südafrikaner Ryan Beifus zusammengearbeitet, der eine Zeit lang als Produzent in Delhi wohnte. Mit Petra nahm er spezielle Filmmusik auf. Im letzten Winkel des Himalaya Wandern in den indischen Winkeln des Himalaya war 2015 angesagt. Mit einem Bekannten aus Nepal ging es von dem Ort Rishikesch (bekannt, weil dort einst die Beatles auftraten), in die Dörfer auf 3000 Meter Höhe, wo die Menschen nur das Allernötigste haben. Einige Zeit lebte die Leutkircherin dort oben und genoss das einfache Leben. Im Frühjahr 2017 war Petra wieder in Indien und landete bei ihrer Zimmersuche in Delhi bei einer Musiker-WG in einer tollen Villa mit Park. Prompt wurde sie mit ihrem Hackbrett eingeladen, bei der „Indie art week“ mitzuspielen. Bei einem internationalen Frauen-Ensemble mit dem Namen „space-collective“ gab es Als Markthändlerin ist Petra Rehwald sehr gefragt. Bei Weihnachtsmärkten in Bad Hindelang und Wangen verkauft sie handgemachte Sterne aus Indien (siehe li. Bild). Gerne ist Petra Rehwald den Sommer über mit ihrem Stoffe- und Schmuckstand in Spanien bei Barcelona. Weltmusik mit Tanz. Am Bass eine Russin, am Cello eine Frau aus Hawaii, am Cajon eine Brasilianerin, Tänzerinnen aus Indien und am Hackbrett eine Allgäuerin! Ihre neueste Idee hat sie schon teilweise in Auftritte eingebaut: Anekdoten und lustige Begebenheiten von ihren vielen Reisen zu erzählen, wie z.B. in besagtem Dorf, das eine Zeitlang ohne Strom war und plötzlich ein Handy klingelte. Eine alte Frau griff tief in ihr Dekoltée und holte ganz verlegen ihr Handy raus.... Seite 12 u. 13. Carmen Notz Feste Marktterrmine sind ein Mittelaltermarkt bei Regensburg, der Alternative Markt in Altusried (1. und 3. Oktober), der Weihnachtsmarkt in Bad Hindelang und der Weihnachtsmarkt in Wangen.
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