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Bald zum 300. Mal: Tanzen in Urlau 4 Tänze der Völker: Offene Gruppe lädt zum Mittanzen ein URLAU – Jeweils am vierten Montagabend eines Monats können Tanzfreudige jeden Alters und Geschlecht zum Offenen Tanzen in die Dorfhalle Urlau kommen. Es gibt keinen DJ, keine elektronische Musik, kein Disco- Licht und keiner tanzt für sich allein oder nur als Paar. Seit fast 30 Jahren, bzw. bald zum 300. Mal laden Ludwig und Agnes Springer zu Tänzen der Völker ein. Neue Teilnehmer sind jederzeit willkommen. Keine weiteren Verpflichtungen, kein Verein. Agnes und Ludwig Springer lieben Volkstänze aus aller Welt und möchten diese Begeisterung weitergeben. „Zwei Schritte nach rechts, zwei wieder zurück, zur Mitte kommen, ein Tip ohne Belastung, Drehung nach rechts, Wiegeschritt usw... so ähnlich hört es sich an, wenn Ludwig Springer die Tänze vorab erklärt. Alle ihm bekannten Tänze hat er fein säuberlich auf Karteikarten beschrieben, mit Schrittkombinationen, Drehungen uvm. Manche Tanzfreudige kennen zwar einiges, denn sie sind schon zehn, 15 und 20 Jahre mit Freude dabei. Nach den Erklärungen wird zusammen ohne Musik geübt und dann die CD eingelegt mit Volks- und Tanzmusik aus verschiedenen Ländern der Welt, die Ludwig Springer in vier Jahrzehnten leidenschaftlich gesammelt hat. Es ist immer wieder spannend, wie die Musik dann zum vorab gezeigten und eingeübten Ablauf passt und alle im Rhythmus und in der gleichen Richtung bleiben. Viele Tänze werden im Kreis getanzt, manche langsam, manche schneller, aber immer gemeinsam, nicht einsam. Es gibt auch Reihentänze und einige Paartänze, die als Mann und Frau getanzt werden. Wenn zu wenige männliche Teilnehmer da sind, übernehmen Frauen den Part, gekennzeichnet mit einem roten Ansteck-Herz. Und so tanzt man griechische, italienische, französische und öfters auch israelische oder orientalische Tänze, wie sie früher oder bis heute in diesen Ländern üblich waren. Das Meiste sind traditionelle, überlieferte Tänze, die vielleicht schon in Vergessenheit geraten sind oder vergessen werden, wenn nicht Menschen wie die Springers diese Tänze für sich, für andere und für die Nachwelt festhalten würden. Tanzen tut rundherum gut Im Mai 1987 haben die Springers ein offenes Tanzen zunächst in Leutkirch angeboten, da sie von Begegnungen mit internationalen Volkstanzgruppen und anderen Tanzkreisen inspiriert und begeistert waren und dies auch anderen Menschen vermitteln wollten. Ab 1994 wurde das Angebot durch ihren Umzug nach Urlau in die dortige Dorfhalle verlegt. „Tanzen fördert die Harmonie zwischen Körper, Geist und Seele. Das Erlebnis Tanz erfährt man nur durchs eigene Tun, nicht durchs Zuschauen", ist Ludwig Springer überzeugt und weiter: „Durch die Bindung an eine Gemeinschaft hat speziell der Volkstanz auch soziale Aspekte. Man tanzt nicht nur für sich, sondern mit allen in der Gruppe. Teilnehmer sind mit Freude dabei „O Mensch, lerne tanzen, denn sonst wissen die Engel im Himmel nichts mit dir anzufangen“, das sagte schon der römische Kirchenlehrer Augustinus (354 bis 430 n.C.). Tanzen fördere Gesundheit, klaren Geist und eine beschwingte Seele. Er befreie den Menschen von der Schwere der Dinge und binde den Vereinzelten zur Gemeinschaft. Das bestätigen auch die Teilnehmer, die nicht nur aus Urlau, Leutkirch und Umgebung kommen, sondern auch vom bayrischen Umland. „Diese Angebot des offenen Tanzen von Volkstänzen aus aller Welt ist eine Kostbarkeit. Das gibt es in der Gegend nirgends. Ich bin schon drei Jahre dabei und Tanzen in der Gruppe, im Kreis, als Reihe oder Viereck: Auch nach der Musik von verschiedenen Völkern macht das Tanzen Spaß und fördert die Koordination. freue mich immer darauf“, sagt eine Frau aus Bayern. „Ich bin aus Urlau und schon 20 Jahre dabei. Es macht sehr viel Spaß und ich bewege mich gerne auf diese Art von Tänzen in der Gruppe“, sagt eine Urlauerin. „Ich finde den Abend abwechslungsreich und gesellig. Neue Schritte und Tänze einzuüben, ist gut fürs Gehirn, man muss mitdenken und mitzählen und die Bewegung tut Leib und Seele gut“, sagen zwei ältere Teilnehmerin aus Leutkirch, die danach beschwingt und froh gelaunt wieder in ihren Alltag gingen. Auch ein junges Paar aus Herlazhofen hat diese Gruppe für sich entdeckt, weil es was ganz anderes ist, als auf eine öffentliche Tanzveranstaltung zu gehen. „Wenn man es gut kann, könnte man mal im Urlaub in Israel oder in Griechenland traditionelle Tänze mitmachen“, schmunzeln sie. Andere Kulturkreise verstehen Ludwig Springer verfügt über einen großen Schatz an überlieferten Tänzen, aus Deutschland und anderen europäischen Ländern. „Diese Tänze sind eine große Bereicherung für unseren Kulturkreis. Sie dienen auch dem Verständnis für die ei- Manche Tänze haben verschiedene Figuren, man wechselt Platz, Richtung und Partner. Fotos: Carmen Notz gene Heimat sowie die der anderen“, betont Ludwig Springer. Und weiter geht es in der Stunde mit der Kette, einem Slalom, durchs Tor, Rücken an Rücken oder Dos à Dos – mit der Sonne, bzw. gegen den Uhrzeigersinn usw. Es hört sich wie eine Geheimsprache an, doch man lernt schnell und gemeinsam mit anderen und es gibt auch mal was zu lachen. Immer wieder macht man Pausen, trinkt etwas, schwätzt und lernt sich kennen. Musik muss man fühlen Am Schluss wird ein Reigen zu einem gesungenen Volkslied getanzt. „Musik muss man nicht verstehen, Musik muss man fühlen", sagte einst Artur Rubinstein, ein berühmter polnischer Pianist. Das gilt auch fürs Tanzen und besonders bei der offenen (Volks)-Tanzgruppe in Urlau. Carmen Notz Ludwig Springer (vorne) zeigt zuerst ohne Musik langsam die Schritte, entweder im Kreis oder als Linie hintereinander. Mit viel Schwung gehts rundherum und oft hilft es, wenn man bis 8 zählt, dann kommt meist ein Wechsel. Weitere Termine in diesem Jahr sind: Montag, 27. Juni, 25. Juli, 22. August, 26. September, 24. Oktober und 28. November, jeweils von 20 bis 21.30 Uhr. Bequeme Kleidung und Schuhe, keine Teilnahmepflicht, keine öffentlichen Auftritte. Die Dorfhalle steht den Springers, die das Angebot privat und ehrenamtlich machen, kostenlos zur Verfügung. Ein kleiner Unkostenbeitrag / Spende darf jeder geben. Auskunft bei Fam. Springer, Telefon 07567/1400.
5 Viele fleißige Hände sorgen für Kostüme Kinderfest-Nähteam stattet Gerber-Gruppe ganz neu aus LEUTKIRCH – Nach dem Kinderfest ist vor dem Kinderfest, so lautet das Motto für alle Schaffer rund ums Kinderfest und den historischen Kinderfestumzug. Schüler aus Stadt und Land zeigen Handwerk, Gesellschaft, Tracht, Leben und Arbeiten aus vergangenen Jahrhunderten. Für die geschickten Kinderfest-Näherinnen ist es jedes Mal eine spannende, aber auch tolle Herausforderung. Dieses Jahr wird u.a. die Zunft der Gerber neu ausgestattet und die Gruppe um das Gotische Haus erweitert. Jede Schülerin und jeder Schüler wird individuell ausgestattet. Alles muss passen und ziemlich authentisch sein. Die Gerber waren in Leutkirch einst eine große Zunft, davon zeugt die Gerbergasse mit dem Haus von Gerbermeister Lotz, das man von der Kornhausstraße aus gut sieht. Nach alten Vorlagen, Bildern und von Erzählungen wird im Nähteam um Ursel Haussner besprochen, wie die Gerber und deren Frauen ausstaffiert werden könnten. Es werden Schnittmuster gemacht, Stoffe besorgt oder aus alten Teilen etwas Neues kreiiert. Blusen, Hosen, Janker, Hüte, Gürtel, Kopftücher uvm. gehören dazu. Die Klasse 5 e der Otl-Aicher-Realschule mit Lehrerin Marina Schöllhorn wird diese Zunft präsentieren und damit auch die Nähkünste der fleißigen Macherinnen. Die Größe und Statur der Schüler muss beachtet werden, einige Anproben sind zu organisieren. Ursel Haussner ist seit gut zwölf Jahren dabei, seit vielen Jahren näht Andrea Boneberger Kostüme aller Art. Rosi Fäßler, Christine Buffler und Moni Kraft (blonde) sind ebenfalls fleißige Näherinnen. Maria Schleich ist ein Das neue Nähzimmer im Feuerwehrhaus ist hell und bietet fünf Plätze zum Nähen und einen Arbeitstisch. Ursel Haussner (Zweite von links) und ihr eingespieltes Team mit „Neuzugang“ Maria Schleich (links), Moni Kraft (rechts) und Andrea Boneberger. willkommener „Neuzugang“, die erst seit zwei Jahren in Leutkirch wohnt und 2015 beim Weihnachtsmarkt eine Hütte mit handgemachten Accessoires, Kinderkleidung usw. hatte. Die Neubürgerin saß beim Kinderfest 2015 zufällig am gleichen Tisch wie Andrea Boneberger und man kam ins Gespräch. Obwohl Schleich auch für die Wallensteingruppe in Memmingen näht, war sie sofort bereit, auch fürs Leutkircher Kinderfest 2016 mitzunähen. Übrigens: Wer gut nähen oder schneidern kann, darf sich jederzeit beim Team melden! „Die Zusammenarbeit mit den Schulen und Lehrkräften ist sehr wichtig und hilft uns, alles gut zu koordinieren. Das klappt fast überall hervorragend“, lobt Ursel Haussner. „Firmen oder Sponsoren unterstützen uns, z.B. haben wir die Felle für unsere Gerber von Familie Lotz bekommen, sind also Originale sozusagen“, erzählt die leidenschaftliche Näherin. Die Gerber werden beim Umzug auf einem Festwagen sitzen, bzw. ihre Kunst zeigen. Glücklich im neuen Nähzimmer Jahrzehntelang war die Kleiderkammer samt Nähtische im Dachgeschoss des Feuerwehrhauses auf engstem Raum untergebracht. Man arbeitete fast Ellenbogen an Ellenbogen. Doch nun werden dort hauptsächlich die Kostüme aufbewahrt. Im zweiten Stock wurde im September 2015 ein Nähzimmer mit fünf Arbeitsplätzen neu eingerichtet. Die gebrauchten, aber guten Marken-Nähmaschinen hat das Team von den Schulen in Gebrazhofen und der Realschule Leutkirch bekommen. Nur glückliche Gesichter: Die Gerbermeister und -frauen, echte Felle vom ehemaligen Gerber Lotz in Leutkirch. Hinten das Nähteam, rechts hinten Lehrerin Marina Schöllhorn. „Hier macht das Arbeiten wieder richtig Spaß. Das Zimmer hat große Fenster und es ist nicht so beengt“, meinen die Näherinnen, die für den Jubiläumsfestzug Hunderte von Kleidungsstücken durchchecken, ausbessern oder ändern. Manche Gruppen werden erweitert, je nachdem wieviele Schüler es sind. Darunter die Gruppe der Störleute mit verschiedenen Berufen oder auch die Gruppe ums Gotische Haus mit neuen edlen Roben. Die Gebrazhofer Schule stellt wie immer die vier Jahreszeiten mittels Allgäuer Mädels und Buben dar. Sie halten Bänder und machen Reigentänze, ein markantes Kinderfestumzugsbild. Das Leutkircher Nähteam hat die vier Lehrkräfte passend dazu ganz neu ausgestattet. Jede Woche am Mittwochmorgen und sogar -abend treffen sich zwei, drei oder alle Näherinnen in der Nähstube oder nach Bedarf, und das fast übers ganze Jahr. Auch Rosi Fäßler (Zweite von rechts) gehört zum Nähteam. Manche nähen zusätzlich auch daheim. Immer wieder werden Termine, Arbeitsablauf und -weise besprochen. Kinderfest, Kostüme, Kunst und die Kunst des Nähens - auf diesem Bild ein fließender Übergang. Fotos: Carmen Notz Heike Preissler, Schneidermeisterin in Leutkirch, hilft ebenfalls seit Jahren mit und kümmert sich 2016 um die Furtenbachgruppe, die immer die Kinder der Schule der Stiftung St. Anna tragen. Beate Stör, verantwortlich für die Kleiderkammer, Näherin und Mitorganisatorin, ist derzeit mit den Kostümen des Märchens „Schwan kleb an“ beschäftigt, das die Schüler der Aloysius-Grundschule darstellen werden (siehe nächste Ausgae am 29. Juni) In der Schule Friesenhofen wird eine ganz neue Gruppe vorbereitet: Die Glasmacher und „Glasherrschaften“ von Schmidsfelden und Kreuzthal. Fleißige Näherinnen sind am Werk und auch der passende Festwagen ist im Bau, natürlich in Kooperation mit Glasmacher Stefan Michaelis von Schmidsfelden. „Bei uns macht jeder das, was er am besten kann. Ob Schnitt, nähen, sticken, abändern, wir sind ein toll eingespieltes Team und alle engagieren sich großartig“, lobt Ursel Haussner. Carmen Notz Wer beim Näh-Team mitmachen will, kann Ursel Haussner unter Telefon 07561/5725 erreichen.
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