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Leutkirch hat was 10.03.2010

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Leutkirch Von einem, der viel erlebt und überlebt hat 4 Max Maischberger lässt keine negativen Gedanken hochkommen LEUTKIRCH – Max Maischberger wurde 1922 in Leutkirch geboren, hat mit zehn Jahren beim Fußballclub Leutkirch gespielt, hat den zweiten Weltkrieg mit drei Schussverletzungen überlebt und sich jahrzehntelang in vielen Vereinen engagiert. Er hat sich einen Namen als leidenschaftlicher Gedichteschreiber und Akkordeonspieler gemacht, kurzum ein Leutkirch Original, der mit positivem Denken täglich sein Lebensglück formt. Lebenskraft und Lebenslust trifft man selten an. Max Maischberger tanzt beim Hostubentanz wie der berühmte „Lump am Stecken“, er besucht wöchentlich das Rehasport-Training in der Turnhalle am Oberen Graben, deren Mitbegründer er 1958 war. Etliche Ehrenurkunden, Pokale und Abzeichen bewahrt er zu Hause auf und er ist sage und schreibe bald 80 Jahre Mitglied der TSG. Seine ersten Musikstunden mit der Harmonika hat er mit zehn Jahren durch Semmelverkauf morgens ab halb sechs beim Schwanenbäck finanziert. Er bekam dafür 50 Pfennig in der Woche. Mit 15 Jahren spielte er schon in einer Kapelle und hat sein Instrument erst vor einigen Jahren beiseite gelegt. Max Maischberger (1958) hat nicht nur die Tasten, sondern auch sein Leben gut im Griff, nach dem Motto: Mit Musik und Humor geht alles leichter. Die Lebensgeschichte von Max Maischberger ist geprägt von vielen glücklichen, aber auch unglücklichen Begebenheiten. Ein Buch könnte man schreiben von seinen Erzählungen aus dem Leutkirch der Nachkriegszeit, von Kriegserlebnissen, von vielen sportlichen Stunden in der TSG, von unzähligen Feiern, Jubiläen und Tanzabenden, bei denen er gedichtet und Witze erzählt oder mit seiner Harmonika für Stimmung gesorgt hat. Vor einer Woche ist der quirrlige Leutkircher 88 Jahre jung geworden, kein Grund für ihn, leiser zu treten, im Gegenteil: jetzt erst recht! Soviel positives Denken, soviel Seit 1958 ist Max Maischberger (rechts) als Gründungsmitglied bei den Rehaund Behindertensportlern der TSG. 1931 spielt er beim Fußballverein FVL Am 1. März 1931 begann er beim Fußballverein Leutkirch zu spielen, der 1934 der TSG zugeteilt wurde. Seine berufliche Laufbahn als Postbote konnte er 1945 nach dem Krieg beginnen. Leutkirch hatte damals circa 4000 Einwohner und war in drei Bezirke aufgeteilt. „I hon in Leitkirch fascht jeden Katzabohle kennt“, sagt er über seine Tätigkeit als Briefträger. Es kamen oft 30 Kilometer pro Tag zusammen, denn auch die Ortschaften Ottmannshofen, Wielazhofen und Balterazhofen gehörten dazu. Er sei jeden Tag mit Freude zur Arbeit gegangen, die ganzen 41 Jahre lang. 1982 ist er in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet worden. Viele sportliche Erfolge konnte er feiern, vor allem mit der Sitzballmannschaft im Versehrtensport der 70er und 80er Jahre. Max Maischberger hat für jeden einen lustigen Spruch auf den Lippen, trotz seiner Behinderungen durch drei schwere Kriegsverletzungen, die kaum jemand überleben würde. Granatsplitter im Kopf und im Knie 1940 kam er zum Arbeitsdienst nach Nordfrankreich. Mit einer Panzerdivision ging es 1941 nach Tunesien und Lybien. Drei Daten hat Max Maischberger wie so viele Daten in seinem Leben nie vergessen: 10. Dezember 1942: ein Granatsplitter trifft seinen Nacken und bleibt im Kopf stecken, bis heute. Er hat überlebt und sagt dazu nur: „Drum spinn i manchmol“. Am 5. August 1943 in Orel/Russland zerfetzen Granatsplitter beide Knie, doch er bleibt arbeitstauglich und wird Hilfskoch bei einer Truppe in Thüringen. Am 24. Dezember 1944, der Krieg war so gut wie aus, an Heiligabend um zehn vor zehn Uhr abends bleibt seine Uhr stehen. Eine Kugel von russischen Partisanen trifft Ellbogen und Unterarm, so dass man durchsehen konnte. Nach der Erstversorgung im Lazarett reiste er fünf Tage lang mit dem Zug nach Hause, zurück nach Leutkirch, wo die Wunde langsam verheilte. Max Maischberger sagt: Mir gings noch nie so gut wie heute. Das Bild zeigt ihn Anfang der 50er Jahre als radelnder Postbote auf der noch ungeteerten Straße durch den Stadtwald nach Ottmannshofen. Fotos (2): C. Notz Trotzdem spielte er wieder die Harmonika, bis er vor wenigen Jahren damit gesundheitsbedingt. aufhören musste. Vier Kinder plus zwei eigene Im März 1945 lernte er seine Frau kennen und heiratet nach nur fünf Monaten „die nette Föhl Helmi“. 1947 verstarb die Schwiegermutter und hinterließ vier Kinder, die Max und seine Frau in Leutkirch aufgenommen haben. Dazu kamen zwei eigene Kinder. Seit fünf Jahren ist Max Maischberger Witwer. Seine Frau Wilhelmine hatte er drei Jahre lang nach drei Schlaganfällen selbst gepflegt. Zufrieden sagt er: „I hons guat troffa“ und ist froh, dass er seine Goldene Hochzeit 1995 noch feiern konnte. Drei seiner Pflegekinder fanden einen unerwartet frühen Tod. Er hat trotz all den vielen Schicksalsschlägen nie aufgegeben und fand immer wieder neuen Halt und Sinn im Leben. Als „Vergnügungsminister“ der Rehasportgruppe besitzt er Leitz-Ordner voller selbstgemachter Gedichte, Sketche und Theaterstücke, die er je nach Situation oder Thema geschrieben hat. Etliche sportliche Erfolge gab es für die Rehasportler, die zwischen 1959 und 1998 zu den besten Sitzballmannschaften von Baden Württemberg zählten. Täglich läuft bei Max Maischberger das Sportfernsehen oder er schaut Musik- und Natursendungen an. Der Terminkalender von Max Maischberger ist ziemlich voll. Sein Tagesablauf beginnt um fünf vor halb sechs mit dem Gedanken: „Was will i no im Bett dua“. Zahlreiche Aktivitäten machen ihn glücklich und zufrieden. Auch als er 2005 eine schwere Gesichtsrose bekommen hat, die ihm unsägliche Schmerzen, tiefe Narben und für drei Jahre ein blindes Auge beschert hat, ließ er sich nicht unterkriegen. Mit guter Laune, gesundem Selbstbewusstsein und klaren Vorstellungen geht er jeden Tag neu an und freut sich. „I lass koine schlechte Gedanka hochkomma und i glaub immer ans Guate“, erklärt der 88-Jährige seine positive Lebenseinstellung. Er sei von einem anderen Schlag. Das kann man dem lebenslustigen „Mäxe“ gerne glauben, der behauptet, es ginge ihm so gut, wie noch nie im Leben. Carmen Notz So kennen ihn viele: Max Maischberger dichtet und witzelt für sein Leben gern und hat etliche Sketche gespielt. Hier bei einem Vortrag am Kachelofen im „Strauß“, wo auch sein regelmäßiger Stammtisch war. Fotos (2) : oh

Leutkirch 5 Senioren halten sich in Gesellschaft fit und fidel Ein Stammtisch, der schon Leutkircher Geschichte schreibt LEUTKIRCH - Sicher gibt es viele Stammtische aller Arten, jeden Alters und aus vielen Gründen. Einer davon ist beachtlich, denn der Jahrgang 1921/22 trifft sich seit fast 40 Jahren ununterbrochen. Angefangen hatte es mit dem Jahrgängertreffen beim Kinderfest 1971. Von ehemals 45 Schulfreunden treffen sich noch gut 15, darunter vier Ehepaare. Hans Lehner (rechts) archiviert alle Aktivitäten und Ausflüge des Stammtisches. Links Otto Krimmer und eine der Initiatorinnen Annemarie Kahl. Sie sind schon miteinander in die Schule am Oberen Graben gegangen, und damals waren die katholischen und evangelischen Kinder noch total getrennt, erzählen die fitten Senioren, die sich seit 1971 regelmäßig einmal im Monat treffen. Sie haben glückliche und schwere Zeiten wie den zweiten Weltkrieg überlebt, sie haben Leutkirch wachsen und gedeihen sehen, sie haben geheiratet und auch Schulfreunde beerdigen müssen. „Nach dem Fuffzger-Fest 1971 haben wir uns regelmäßig im „Strauß“ getroffen“, erzählt Otto Krimmer, einer der Ältesten der Runde, aber unter 85 Jahren ist kaum jemand am Tisch. Annemarie Kahl und Alois Krug haben das Rad immer am laufen gehalten und dafür gesorgt, dass der Treff nicht ausläuft. Es sind Jahrgänger von 1921/22 treffen sich seit 39 Jahren monatlich zum Stammtisch. Von den ursprünglich 45 Schulfreunden kommen immer noch 15 fitte Senioren mit Ehegatten zusammen, fast keiner unter 85 Jahren. Es gibt immer viel zu erzählen. Fotos (2): C. Notz schöne Freundschaften entstanden, bis ins hohe Alter“, sagen auch die Männer der Runde, von denen einige auch bei den Sängerkranz-Senioren singen. Es geht lustig zu, beim Stammtisch. Nach dem obligatorischen Kaffee, gibt es bei einem Glas Wein immer noch viel zu erzählen. Manchmal schaut man alte Fotos an von früheren Festen, gemeinsamen Unternehmungen und den Jahrgängertreffen, die immer am Kinderfest stattfinden. Bis 2000 wurde jährlich ein Ausflug unternommen. Was hält die junggebliebenen „Alten“ fit? Für die einen sind es die Enkel und Urenkel, für die anderen ist es die Pflege eines Familienangehörigen. „Ich habe meinen Garten oder gehe zum Spielenachmittag ins Alte Kloster“, hört man. Eine 89-Jährige ist immer noch im Helferkreis tätig, so lange sie es gesundheitlich machen kann. Wieder andere besuchen das Gedächtnistraining oder den Tanzkreis der Hostube. An Angeboten in Leutkirch fehlt es wahrlich nicht. Wenn es die Gesundheit erlaubt, gibt es noch genug zu erleben. Carmen Notz Acht Stimmen erklingen zwischen Kaffee und Vesper LEUTKIRCH - Einmal im Monat hört man kräftigen Gesang aus der „Schillerstube“ schallen. Und das mitten am Nachmittag. Hier treffen sich seit 22 Jahren ehemalige Chormitglieder des Sängerkranzes Leutkirch. Sie haben ein eigenes Liederbuch und freuen sich am gemeinsamen Gesang zwischen Kaffeestunde und Vesperbrot. Sie sind keine Unterabteilung des Sängerkranzes, sondern einfach die altersbedingt ausgeschiedenen Chormitglieder, die sich privat, ohne Vereinsambitionen treffen. Eugen Fesseler gibt heute eine Runde Sekt-Orange aus, denn er feierte kürzlich seine Diamantene Hochzeit. Da geht das Singen wie von alleine. Neben Begrüßungsliedgut, gibt es jede Menge Glückwunsch- und Trinklieder, die im Repertoire der lustigen Sänger sind. „Das meiste können wir auswendig“, sagt Charlotte Guhl, die eine der Initiatoren damals war. „Zum Singen ist man nie zu alt“, sagt Otto Krimmer und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Nicht nur einoder zweistimmig, nein achtstimmig wird gesungen, so wie es damals im Sängerkranz auch der Fall war. Jeder ist bei seiner Stimme geblieben, egal ob Alt, Sopran, Tenor oder Bass. Natürlich ist es nicht Die ehemaligen Sänger des Sängerkranzes treffen sich einmal monatlich zum Singen. Vorne links Eugen Fesseler und Alois Krug als tonangebende Stimmen. Frühlings-, Liebes- und Wanderlieder kommen zum Klingen. Charlotte Guhl (Dritte von rechts) hat den Sänger-Treff mit ins Leben gerufen. Fotos (2): C. Notz mehr so perfekt und es fehlt der Gruppe auch die professionelle Leitung, aber das Wichtigste haben sie: Spaß und Freude am Gesang und das hört und sieht man. Eugen Fesseler und Alois Krug gehören zu den tonangebenden Sängern, die Ton und Einsatz vorgeben. Natürlich können nicht Viele beim monatlichen Treff einfach fehlen, sonst geht es von den Stimmen her nicht auf. Vor und nach dem Kaffee wird aus dem großen roten Buch gesungen, das eine oder andere Achtele dazu getrunken, bis es Zeit fürs Vesper ist. Auch später kommen noch ein paar Lieder zu Gehör, bevor man sich verabschiedet bis zum nächsten Senioren-Sängerkranz-Treffen, das allen unheimlich Freude bereitet. „Danach fühlt man sich wie neu geboren“, ist sich die frohe Schar einig und wer gerne singt, darf ruhig mal dazu kommen, hören oder mitmachen. C. Notz

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