Hier finden Sie die Gemeindeblätter mit den wichtigsten Informationen aus vielen Orten der Region - mit Vereinsinformationen, Veranstaltungen, Gottesdiensten und vielem mehr. Klicken Sie einfach das passende Gemeindeblatt an und blättern Sie direkt durch die digitale Ausgabe.
Außerdem finden Sie hier die digitale Ausgabe unserer Schwäbischen Märkte - mit Immobilienanzeigen, Stellen- und Automarkt und vielem mehr. Aktuelle Nachrichten aus Wirtschaft, Gesundheit und zum Thema Bauen und Wohnen gibt es zusätzlich in unseren kostenlosen Magazinen.
Leutkirch Rolf Tappe ist seit 45 Jahren Musiker 02 Tanz- und Countrymusik bestimmen das Leben von Rolf Tappe LEUTKIRCH – Er nennt sich „The Frontier“ was soviel heißt, wie Waldläufer, Beobachter, Frontmann. „Les Frontiers“ haben bei der Endeckung Amerikas die ersten Kontakte zu Indianern in Kanada und USA aufgenommen. So ein Frontmann ist Rolf A. Tappe als Musiker seit mehr als 45 Jahren. Seine öffentliche musikalische Laufbahn begann er mit 16 Jahren im „Europa- Hotel“ in Straßburg. Ganz privat: Rolf A. Tappe hat seine musikalische Laufbahn mit Fotos genau dokumentiert. Foto: C. Notz Seitdem spielt er in mehreren Ensembles und Ländern. Seine Liebe gehört der Countrymusik, mit der er immer wieder auch ganz alleine auf der Bühne steht, so wie morgen zum ersten Mal auf der „Offenen Bühne im Blauen Affen“. Beim ALSO 2009 und beim Bürgerball hat man ihn im Country- and Western-Outfit sehen und spielen hören können. Doch Country ist nicht sein einziges Faible, er hat den Elvis-Boom Anfang der 60er Jahre voll miterlebt und er war immer mittendrin – auf den Bühnen in Süddeutschland, Frankreich, der Schweiz und sogar Spanien. Alle Arten von Tanzmusik und später auch Countryhits gehören zum vielschichtigen Repertoire des Musikers, der mehrere Instrumente sowie drei Sprachen beherrscht. Ein interessantes Musikerleben zeigt das Interview mit dem 64-jährigen Vollblutmusiker auf, der vor zehn Jahren aus beruflichen Gründen Leutkirch zu seiner Heimat gemacht hat. Lhw: Wie kamen Sie zur Musik und zu den ersten großen Auftritten? Tappe: Mit elf Jahren wollte ich Akkordeon lernen und mit 13 Jahren kam die Gitarre dazu. Meine Eltern zogen vom Schwarzwald nach Kehl bei Straßburg, wo 1961 das Europa-Hotel eingeweiht wurde. Der Akkordeonspieler des Trios war ausgefallen und mein Musiklehrer meinte: Der Rolf, der kann das. Es machte mir so großen Spaß vor Publikum zu spielen, das hat mich nie mehr losgelassen. Applaus ist einfach Lohn und Anerkennung für jeden Musiker oder Sänger und fördert die Begeisterung für die Musik. Ich kann jedem nur empfehlen, mit seiner Musik an die Öffentlichkeit zu gehen. Lhw: Wie ging es nach dem Hotelauftritt weiter und wie kamen Sie zu renomierten Tanzbands wie „Ambros Selos“ oder „Go back to west“? Tappe: Es folgten Auftritte in der Umgebung von Straßburg, in Deutschland wie in Frankreich. Zum Teil spielten wir auch in Pariser Tanzclubs und machten eine vierwöchige Spanienreise mit vielen tollen Erlebnissen. Das Publikum war super, egal welcher Nationalität. Ich war mit den „Dakotas“von 1962 bis 1966 unterwegs und es war eine meiner schönsten Musikerzeiten. Mit 18 gings zur Bundeswehr, zur Luftwaffe mit einigen Auslandsaufenthalten. (USA, El Paso, Kreta) Lhw: Auch beim Bund war sicher Gelegenheit Musik zu machen, oder? Tappe: Ja, klar. Es fanden sich vier Musiker und wir gründeten die „German Airforce Band“. Am Standort Lindau waren wir die Hauskapelle im Offizierskasino, dem „Brettermarkt“, damals auf der Insel am Segelhafen. Wir traten in allen renomierten Hotels und Tanzclubs der Gegend auf, bis 1974 die Bundeswehr aus Lindau abgezogen wurde. Lhw: Konnten Sie vom Musikmachen auch leben? Beim Bürgerball im Foyer: „The Frontier“: one voice - one guitar. Foto: Nink Mit der Country- and Westernmusic-Band „Go back to west“ zog Rolf Tappe (rechts) von Bühne zu Bühne und verzeichnet seit 1987 viele Erfolge. Jetzt macht er lieber allein oder zweit Musik und bringt auch Oldies und Blues zu Gehör. Fotos (2): oh Tappe: Nein, ich machte nebenher den Rundfunk- und Fernsehtechniker sowie den Kaufmann und habe mich auch zu Bundeswehrzeiten weitergebildet. Ich arbeitete dann als Bezirksdirektor bei einer Bausparkasse und einer Versicherung und bin heute als Fachberater für Heilwesen bei einer Leutkircher Versicherung tätig. Mit verschiedenen Bands war ich viel im süddeutschen und alpenländischen Raum unterwegs, wie mit der „Felder- Combo“, mit „Ambros Selos“ im Münchner „Hilton“ oder mit anderen Ensembles. Doch das war meist die klassische Tanzmusik, meine Zeit war noch nicht reif. Lhw: Wie meinen Sie das „ihre Zeit“ - für was? Tappe: Die Leute wollten noch nicht die englisch-gesungene original Countryund Westernmusik hören. Ich machte immer wieder Testauftritte in einschlägigen Clubs. 1987 schien es mir soweit. Ich konnte zwölf Musiker aus meinem Bekanntenkreis aus Konstanz, Singen, Freudenstadt, Mengen und Lindau begeistern und gründete die Westerngroup „Go back to west“. Sogar ein five-string-banjo- Spieler kam extra aus Prag zu den großen Auftritten angereist. Oft traten wir mit vier, fünf oder sechs Musikern auf, je nach dem wer, wo, wann Zeit hatte, denn alle spielten ja auch in anderen Bands oder waren Berufsmusiker und Musiklehrer. Lhw: Gibt es die Gruppe noch und wo könnte man sie hören? Tappe: Wir waren bis 1994 fest zusammen und hatten mehrere Auftritte pro Jahr bei Veranstaltungen bis zu 1000 Personen. Wir spielten in Country-Clubs, bei Cowboy- und Indianerclub-Treffen, Trapperfesten, aber auch Tanzpartys mit Oldies, Rock'n Roll und Blues. Jeder Musiker konnte spontan mitspielen und die jedesmal andere Besetzung ergab immer wieder neue interessante Klangfarben und Spielweisen. Nach 1994 standen nicht mehr alle zur Verfügung, aber in kleineren Formationen kann man uns noch heute auf Bestellung erleben. Lhw: Welche Musik macht Ihnen persönlich am meisten Spaß? Tappe: Am besten gefällt mir das ganz spontane Spiel, entweder in einer Gaststätte oder mit Musikerkollegen, die irgenwo auftreten und noch kurzfristig Verstärkung brauchen. Wir spielen dann, bis „die Finger blutig sind“. Ich liebe Countrymusik, Lieder von Jonny Cash, Hank Williams oder Chris Christopherson. Dazu spiele ich die Blues-Harp (Mundharmonika), aber auch für Oldies und Blues bin ich immer zu haben. Was ich nicht mache ist Deutsch-Country. Mein Herz gehört der original amerikansichen Countryand Westernmusic mit Texten von Leiden, Liebe oder Provokation. Lhw: Gibt’s eine CD von Ihnen? Tappe: Eine CD habe ich nicht, mich gibt’s nur im Original und Kiloweise. Die Fragen stellte Carmen Notz Spontanität ist seine Spezialität: in Gaststätten oder Privatfeiern handgemachter Musik zu spielen.
Leutkirch 3 Theater in Reichenhofen und Engerazhofen Beim Stück „Doppelt leben“ bleibt nicht viel Zeit zum Kuscheln REICHENHOFEN - Alle zwei Jahre kann man die Theaterspielgruppe Reichenhofen auf der Pfarrstadelbühne erleben. Für dieses Jahr haben sie sich ein spezielles Stück gewählt, das Ray Cooney aus England geschrieben hat. Das Doppelleben des Taxifahres Johannes Schmidt läuft dabei zeitgleich in Doppelszenen auf der Bühne ab. Es kommt, wie es kommen muss: Verstrickungen, Ausreden und turbulente Komik - Tendenz steigend. In drei Akten steigert sich die komödiante Dramatik um das Doppelleben des Taxifahrers und Helmut Brack alias Johannes Schmidt, der zwei Ehefrauen in Reichenhofen und Seibranz „bedient“ und dabei meist nur nach „dem Einen“ verlangt. Nach einem Autounfall kommt er zusehens in die „Predulie“, weil ihn beide Frauen als vermisst melden. Da kann er sich nur noch mit haarsträubenden Lügen und Ausreden retten, die ihm letztendlich aber kein „Happy End“ bescheren. Die glücklichen und doch betrogenen Ehefrauen verkörpern Simone Butscher alias Maria, als biedere, mütterlichbsorgte Hausfrau und Sylvia Merk alias Barbara, seine flotte „Erste-Sahne-Lieblingsfrau“ und ebenso verliebt in den Taximann wie ihr Gegenstück, die von einander ja nichts ahnen. Und da mischt sich noch der hochdeutschsprechende, leicht schwule Obermieter Kai-Uwe Carsten in Seibranz ein, eine Rolle, die Kurt Widler wieder mal auf den Leib geschrieben ist. Manni Beltz, gespielt von Florian Vogler, verkörpert den verständnisvollen Freund und Nachbar in Reichenhofen, der Johannes bei allen unmöglichen Situationen zur Seite steht und versucht zu retten, was zu retten ist. Irene Brauchle spielt streng, aber wohlwollend einsichtig die Oberkommissarin Thanner und Martin Schöllhorn kann als Polizeikommissar Pfeffer das Gehörte nur schwer glauben. Viele Verwirrungen können auch am Telefon nicht wirklich geklärt werden. Es gibt eher verschlüsselte Warnungen. Fotos: (3) cno Die Theaterspieler aus Reichenhofen „mischen ein Doppel“ mit Kurt Widler als „schwuler Kai-Uwe“ (vorne) mit Martin Schöllhorn (auf Sofa von rechts) als Komissar Pfeffer, mit Taxifahrer Johannes Schmidt, den Helmut Brack in der Hauptrolle verkörpert. In den Armen hält er seine beiden Ehefrauen Maria und Barbara Schmidt, gespielt von Simone Butscher (rechts) und Sylvia Merk (links). Bald nicht mehr viel zu tun hat Souffleuse Margit Bossler (ganz links). Hinter dem Sofa zeigen sich Martina Gaile mit Piano, Freund und Helfer Florian Vogler alias Manni Beltz und Irene Brauchle überzeugt als Komimssarin Thanner. Martina Gaile bringt sich als Zeitungsreporterin ins Stück ein und ist außerdem für die technischen Details während des Theaterspiels zuständig. So sorgt sie dafür, dass immer zur rechten Zeit auf der geteilten Bühne die Telefone klingeln. Schließlich kommt immer wieder die Situationskomik durch brisante Telefongespräche mit verschlüsselten Warnungen und Drohungen zustande. Die Reichenhofener Schauspieler werden bei der durchgehend turbulenten Komödie ganz schön gefordert. Gedruckte Beweise müssen aufgegessen werden, steigende Hysterien machen sich breit, spontan sind eskalierende Situationen zu meistern, Mimik und Gestik muss dabei passen und neu koordiniert werden. Komik ist Allgäuern angepasst Die acht erfahrenen Theaterspieler meistern nämlich nicht das Originalstück von Ray Cooney. Es wäre viel zu lang und ist eher englischem Humor zugeschrieben. Die Reichenhofener verstehen es aber prima, das Stück Allgäu-gerecht in Sprache und Gestik so zu verpacken, dass es knackig-flott und mit köstlichen Parodien garniert auf die Bühne kommt. Die Proben für die drei Akte laufen seit Dezember. „Das Stück macht riesig Spaß, weil es eigentlich zwei Bühnen sind, mit imaginärer Wand dazwischen. Der Zuschauer kann die Szenen in beiden Haushalten verfolgen, die zum Teil parallel ablaufen“, erklärt Helmut Brack, der seit Gründung der Theatergruppe vor 21 Jahren schon mit dabei ist. Als Souffleuse fungiert Margit Bossler, die Frisuren und Maske liegen in den bewährten Händen von Lydia Sieber. Die Kulisse bauen die Spieler selbst auf. C. Notz Spieltermine „Doppelt leben hält besser...“ ab Samstag, 27. März, Ostersonntag und - montag, 4. und 5. April, Freitag 9. bis Sonntag, 11. April, jeweils um 20 Uhr, Pfarrstadel Reichenhofen. Vorverkauf: Di., Mi., Fr. u. Sa. von 19 bis 21 Uhr, Telefon 0174/489 3170. Die Engerazhofener proben auf ihre Passionsspiele im April ENGERAZHOFEN (cno) - Auch in Engerazhofen wird fleißig geprobt. Die Hauptdarsteller zum Passionsspiel treffen sich regelmäßig zusammen mit Spielleiter Alfred Sipple und Pfarrer Waldemar Wrobel, um die Szenen, die Mimik und die Dialoge auszufeilen. Die Passionsspiele am Hang der La-Salette-Kapelle finden am 17. und 18. sowie am 24. und 25. April statt. Nur noch knapp fünf Wochen bis zu den großen Passionsspielen, die Engerazhofen und Umgebung mit 300 Statisten, Technikern und Helfern aufführen wird. Trotzdem werden die Szenen in aller Ruhe, aber konsequent durchgespielt und erarbeitet. Noch proben die zehn bis zwölf Hauptdarsteller der zehn verschiedenen Szenen im Trockenen und Warmen. Die Generalprobe mit allen Darstellern findet, wie die Spiele selbst, natürlich im Freien statt. Die vier Aufführungen beginnen jeweils um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden sind für die Kirchensanierung bestimmt. Im nächsten „Leutkirch hat was!“ am 24. März lesen Sie ein Interview mit Pfarrer Waldemar Wrobel über die Beweggründe und die Art und Weise, wie so eine große Veranstaltung koordiniert, organisiert und vorbereitet wird. Jesus (in der Mitte Erwin Netzer) wird in der ersten Szene den blinden Bartimäus heilen. Pfarrer Wrobel (rechts) und (links daneben) Alfred Sipple leiten die Spiele. Foto: cno
Laden...
Laden...