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Leutkirch Bauchtanzgruppe aus dem Allgäu: „Nizma“ 2 Beim Bauchtanz kommt die Weiblichkeit richtig zur Geltung GEBRAZHOFEN - Wenn man von Bauchtanz hört, denkt man an Urlaub in der Türkei oder in arabischen Ländern. Man denkt an Frauen mit schwingenden Hüften und glitzernden Gewändern. Die Allgäuerinnen Regina, Michaela und Karin treten als orientalische Tanzgruppe „Nizma“ auf „Nizma“ bedeutet auf arabisch „etwas Schönes“ und es ist schön und anmutend, die drei begabten Bauchtänzerinnen in ihren schimmernden Kleidern mit Kopfschmuck und Münzgürtel tanzen zu sehen. Regina Capriotti aus Gebrazhofen, Michaela Schäfer aus Friesenhofen und Karin Schmidt aus Leutkirch tanzen seit Jahren und haben bei Regina den orientalischen Tanz von der Pieke auf gelernt. „Ich war als Kind schon fasziniert von der arabischen Musik aus den Radiosendern der damaligen Gastarbeiter“, erzählt Regina und fand 1987 nach langer Suche einen Vhs-Kurs, bei dem sie orientalische Tänze lernen konnte. Inzwischen hat sie etliche Workshops, Kurse und Weiterbildungen in München, Augsburg und Ulm gemacht und namhafte Dozenten auch nach Leutkirch geholt. Seit 1991 hat sie ein eigenes Studio in Gebrazhofen. „Bauchtanz lässt die Weiblichkeit besser erspüren und die Bewegungen sind gut für die Figur“, meinen die einen. „Das ist doch nur was für die Männerwelt zum Gucken“, meinen die anderen. Was ist das Wesentliche am Bauchtanz, das Spüren, das Tanzen, der Rhythmus? Was Bauchtanz für Frauen bedeutet Michaela alias „Shamilaj“ tanzt seit über zehn Jahren mit Begeisterung und Freude. Ein Leben ohne Bauchtanz kann sie sich nicht mehr vorstellen, es ist für sie die pure Lebensfreude und die Musik ihre Leidenschaft. Seit einem Jahr leitet die Industriekauffrau und Mutter zweier Kinder selbst eine Kinder-Bauchtanzgruppe und fungiert als Schriftführerin. Für Regina, „Sultane-Talia“ ist es wichtig, die eigene Weiblichkeit zu bejahen und innerlich loszulassen. „Die Bewegungen wirken sich auf alle Meridiane aus und lindern sogar bestimmte Beschwerden“, ist sie überzeugt. Sie hat die künstlerische Leitung der „Nizma“-Gruppe und organisiert die Auftritte. Die Choreografien werden gemeinsam erarbeitet. „Bauchtanz ist etwas typisch weibliches und heißt auch, seinen Körper zu akzeptieren. Mit Schlankheits- oder Schönheitsnormen hat es nichts zu tun und es gibt keine Altersgrenze“, betont Capriotti. Karin alias „Chalisa“ hat 1996 den orientalischen Tanz für sich entdeckt und nimmt regelmäßig Unterricht. Die Freude an diesen Bewegungen unter Einbezug des ganzen Körpers faszinieren sie immer wieder aufs Neue. Seit 2007 nimmt sie zusätzlich Unterricht in Standard- und Lateinamerikanischen Tänzen. Kostbare Kleiderstoffe aus Paris Und da ist auch noch Hülya, der gute Geist, hinter der Bühne. Sie ist die Designerin und Näherin für die aufwendigen, prachtvollen Kostüme, die dem Auftritt der Tanzgruppe erst den richtigen Flair verleihen. Auch Hülya ist begeisterte Tänzerin und seit 1998 im Unterricht. „Zum Stoffekaufen fahren wir regelmäßig nach Paris, da ist die Auswahl bei indischen und arabischen Händlern am größten und die Qualität am besten“, schwärmen Hilde Wolter alias „Hülya“ und „Sultane-Talia“, die dabei auf alles, was glitzert und glimmert „scharf“ sind. Sie haben auch schon in einer „Sauhitze“ in Bazaren von Ägypten oder in der Türkei gestöbert und gesucht. „Hilde ist unsere rechte Hand, die gute Fee, die uns moralisch unterstützt und immer Sicherheitsnadeln, Tacker Wie aus „1001-Nacht“ wirken die prachtvollen Kostüme der „Nizma“-Tänzerinnen. (von links) Regina Capriotti, Karin Schmidt und Michaela Schäfer. Fotos (3): oh und Schminkutensilien bei den Auftritten bereithält“, sagt Michaela. Hilde hat das Nähen von ihrer Mutter gelernt und macht ausschließlich maßgeschneiderte Kostüme für „Nizma“. Nicht fehlen dürfen Schmuck wie Ohrringe, Ketten, Stirnband oder Haarschmuck. Eine Wohltat für die Wirbelsäule Bauchtanz beginnt mit Übungen für Lockerung der Schulter-, Brust- und Beckenmuskulatur. Lustvoll und unterhaltsam werden die isolierten Bewegungen einzelner Körperpartien gelernt, Schulterkreisen, schütteln und schieben, Becken kippen, Hüftachter und Schlangenbewegungen sowie Gleichgewichtsübungen sind Übungsgrundlagen. „Es ist eine Wohltat für die ganze Wirbelsäule“, sind die drei Tänzerinnen überzeugt. Erst dann kommen Hand- und Fingerbewegungen dazu, die Kopfhaltung und vor allem die Mimik, die das letzte „i-Tüpfelchen“ für die Ausdrucksstärke des Tanzes ist. Nicht todernst oder unsicher, sondern freundlich, locker-lächelnd ist gefragt. Üben, üben und nochmals üben ist die Devise. Einzelbewegungen vor dem Spiegel machen Sinn, ebenso die Verwendung von Tüchern, die um die Hüften gebunden sind. Frauenpublikum aufführen. „Diese Auftritte bereiten immer viel Spaß und stärken das Selbstvertrauen“, erzählt Capriotti. Die Fest sind ein Augen- und Gaumenschmaus, denn es gibt dazu Gerichte aus dem Orient. Kürzlich ist „Nizma“ beim internationalen Musikfestival in Wangen aufgetreten. „Wir verstehen uns auch privat sehr gut, sonst würde es nicht funktionieren. Vor allem das gemeinsame Tanzen gefällt uns und tut der Seele gut“, sagen die drei Bauchtänzerinnen aus dem Allgäu. Carmen Notz Nicht immer orientalisch: auch Zigeunerkostüme haben die Tänzerinnen im Kleiderfundus. Hilde Wolter alias „Hülya“näht dem Team alles nach Maß. Frauenfeste und Festivals Regina Capriotti hat mit ihren vielen Seminarteilnehmern in den Neunziger Jahren die ersten orientalischen Frauenfeste im Gemeindehaus Leutkirch und im Festsaal Frauenzell veranstaltet. Die Frauen konnten so die gelernten Tänze vor dem Auch jede Hand- und Fingerbewegung muss einstudiert werden. Wer mehr über „Nizma“ wissen möchte, kann unter der nagelneuen Homepage www.sultanebauchtanz.de Bilder und Texte finden.
Leutkirch 3 Kunst: Windbühler eröffnet neues Atelier Gig Windbühler sucht das Wesentliche in den Wesen, die er malt ENGERAZHOFEN – Der Künstler „Gig“ Windbühler eröffnet am Sonntag, 13. September sein Atelier in einem Niedrig-Energiehaus in Engerazhofen, das er fast ganz alleine gebaut hat. Nach und nach sind seine ausgefallenen Gemälde entstanden. Er hat den Begriff Humorrealismus kreiert, aber auch Portrait- und Aktmalerei gehören zu seinen Spezialgebieten. Doch das Malen ließ ihn nie richtig los. Es entstanden großflächige Portraits als Kohlezeichnungen in Schwarz-Weiß mit Themen wie Weisheit, Lebenskraft und Trauer. In den Gesichtern soll sich das Wesenhafte und Wesentliche, das Durchlebte und Gelebte widerspiegeln und nachempfinden lassen. Gig Windbühler schafft auch surrealistische Bilder und, wie er selbst es nennt, Motive des Humorrealismus. Das sind Bilder, die ein Schmunzeln auf die Lippen zaubern, die nachdenken und hineininterpretieren lassen, wie zum Beispiel zwei unterschiedliche Unterhosen, die sich auf einer Wäscheleine durch den Wind berühren, „Annäherung“ genannt. „Kahdja“ heißt seine Kreation im Surrealismus, die aufwendig in Spachteltechnik mit Ölfarben gearbeitet ist. Sein großes Vorbild ist der berühmte Surrealist Salvator Dali aus Spanien. Emotionen auf der Leinwand Aus dem Repertoire von Gig Windbühler: Aktmalerei mit Lichtspiel. Geboren ist Guido, genannt „Gig“ Windbühler im Weiler Grünenbach bei Allmishofen und schon als Kind war er von Heiligenbilder, Statuen und Figuren fasziniert. Seine Schulzeit verbrachte er in Leutkirch, hatte aber im Fach Kunst nicht unbedingt gute Noten. Mit zwölf portraitierte er schon gekonnt seine Oma, später auch Mitschüler. Sein Hauptinteresse galt jedoch überwiegend sakralen Motiven sowie generell Körperdarstellungen. Besonders die Kunstwerke von Michelangelo hatten es ihm angetan. Trotzdem verzichtete er auf eine Lehre als Kirchenmaler und lernte zuerst „was Gscheits“, nämlich Zimmermann. Bilder wie „Menschengeburt“, „Ewiges Streben“, „Ein Tropfen Leben“ und „Neubeginn“ sind große, ausdrucksstarke Gemälde, in denen Windbühler das Wesentliche, was den Menschen ausmacht, zeigen will. Er sieht den innerlichen und äußerlichen Aufbruch, den „Neubeginn“, den Menschen als leere Hülle, der durch den „Tropfen Leben“ zum einem eigenen Individuum erwacht, auflebt, über sich hinauswächst und sich durch „Ewiges Streben“ nach Vollkommenheit weiterentwickelt und neue Dimensionen erreichen kann. Windbühler versucht, Stimmungen und Emotionen auf die Leinwand zu bringen, die den feinsinnigen Betrachter erreichen soll. „Die Geschichte dahinter“ drückt der Künstler in seiner Art aus, der Kunstfreund interpretiert seine Gedanken zum Thema hinein. „Kunst beginnt eben nicht erst da, wo das Gegenständliche aufhört“, meint der Künstler zu seiner Berufung. Mit ausgefallenen Motiven, kräftigen Farben und ausgefeilter Technik macht Gig Windbühler auf sich aufmerksam. Wer sich für „Die menschliche Hülle erwacht erst durch „Den Tropfen Leben“ zu einem Individuum“, erläuterte Gig Windbühler das Thema dieses Bildes.. Fotos: C. Notz „Ewiges Streben“ ist Streben nach Vollkommenheit. seine Werke interessiert, darf gerne im neuen Haus mit Atelier in Engerazhofen vorbeikommen. Zu Ehren der großen italienischen Künstler hat Windbühler sein Atelier „Arte Eterna“ genannt, was übersetzt „Ewige Kunst“ bedeutet. Gerne erläutert er bei Interesse auch nebenbei sein Niedrig-Energiehaus mit Solaranlage und Schwedenofen, denn beim Hausbau hat er sein Talent und Beruf als Zimmermann eingebracht. Hohe Kunst im Niedrig-Energiehaus Einige seiner großflächigen Exponate konnten erst kürzlich auf der ALSO-K4- Nacht im ersten Stock des ehemaligen NKD-Gebäudes betrachtet werden. Hier wirkten seine exotisch anmutenden und tiefsinnigen Portraits passend, in einer kleinen Oase der Ruhe, während am Gänsbühl draußen Feuerzauber-Magie die Massen begeisterte. Gig Windbühler ist seit drei Jahren als selbstständiger Künstler tätig und sagt über sich: „Ich bin ein Autodidakt und vertraue auf mein Talent und versuche, meine Beobachtungsgabe mit Maltechnik und Fleiß zu kombinieren“. Das Herstellen der Farben aus Pigmenten und Ölen hat er sich selbst beigebracht, den Malgrund macht er aus Champagnerkreide, Füllstoffen und Leim selbst. Fotos: C. Notz In seiner neuen Heimat Engerazhofen haben „Neuzugang“ Windbühler mit Partnerin Judith bereits gut Anschluss gefunden. „Bis jetzt haben wir nur nette Leute getroffen“, geben sie zu und finden die Dorfgemeinschaft sehr angenehm. Windbühler, der zuvor in Ottmannshofen gewohnt hat, gefällt es auf dem Land besonders gut. Hier kann er in Ruhe malen, Inspirationen umsetzen, Gedanken reifen lassen und dabei noch die schöne Aussicht genießen. Auch seine „Action-Hobbys“ wie Wandern und Mountainbiken kommen hier nicht zu kurz. Gerne ist er in den Bergen unterwegs und hat sogar schon auf einer Alm bei Savognin (Schweiz) mitgearbeitet. Gig Windbühler sprüht nur so vor Ideen und hat zahlreiche Visionen, die er auf Leinwand umsetzen will. Sein Hauptmotiv ist der Mensch, weil er das Wesen dahinter offenbaren will und so heißt seine Ausstellung „... der mit dem Wesen spricht“. Carmen Notz Das „Offene Atelier“ findet man in der Wolferazhofer Str. 13, Engerazhofen. Am Sonntag, 13. September, ist durchgehend von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Bilder kann man unter www.arte-eterna.de einsehen. Interessant ist auch sein Haus in Niedrig-Energie-Bauweise.
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