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Karl-May-Ausstellung in Wangen zum 100. Todestag 4 Michael Mayer will das Lügner-Klischee Karl Mays korrigieren LEUTKIRCH/WANGEN - Noch bis 3. Februar kann man in der Städtischen Galerie (ehemalige Badstube) in Wangen eine Sonderausstellung zum 100. Todestag von Karl May sehen. Michael Mayer aus Leutkirch hat dazu mit einem beachtlichen Teil seiner privaten Karl-May-Sammelschätze beigetragen, auch wenn es nur ein Bruchteil von dem ist, was Mayer an „Material" dazu besitzt und auch nur einen Teil dessen aufgreift, was der wohl bekannteste deutsche Schriftsteller sein Leben lang (1842 bis 1912) geschaffen hat. Michael Mayer bei seiner Lesung im Giebelsaal der Galerie in Wangen. Fanbriefe, darunter einer aus Wangen und Memmingen beweisen uneingeschränkte Bewunderung für Karl May. Michael Mayer ist einer, der das Lügengeschichten-Image von Karl May korrigieren will und hat dazu interessante Beweise gesammelt, die Karl May (KM) von einer achtens- und liebenswerten Seite zeigen. „Goethe kennt man - Karl May hat man gelesen", steht im Vorwort eines Buches über Karl May und Michael Mayer ergänzt: „Wer nur die Filme der 60-er- Jahre gesehen und die Bücher nicht gelesen hat, kennt Karl May nicht. Der gebürtige Wangener weiß von wem er spricht, denn er hat sich seit Jahrzehnten mit der Person und dem Schriftsteller Karl May beschäftigt und vieles gelesen. Nicht nur von Winnetou und Old Shatterhand im Wilden Westen oder von Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar in den Wüsten Afrikas und des Orients. Er hat auch jene Geschichten verinnerlicht, die außer diesen markanten und fantasiereichen Reiseerzählungen geschrieben wurden, wie die erzgebirgischen Dorfgeschichten oder Humoresken über den alten Dessauer. In Karl Mays Schriften finden sich immer wieder auch reale Persönlichkeiten, die ins Geschehen eingeflochten wurden. Kein Haushalt ohne Karl May „Karl May verstand es wie kaum ein anderer, in der Ich-Form seine Leser mit spannenden Abenteuergeschichten zu fremden Völkern in geheimnisvollen Ländern zu führen und so Generationen an seine Bücher zu binden. Es gab und gibt fast keinen Haushalt ohne KM-Bücher. Viele glaubten Ende des 19. Jahrhunderts, Karl May sei selber überall vor Ort gewesen, in Wüstenoasen und Nomadenzelten, bei Indianerstämmen mit ihren Bräuchen und Festen, er habe den Bärentöter (Gewehr von Old Shatterhand) selbst aus Amerika mitgebracht und tatsächlich mit wilden Tieren gekämpft", sagt Michael Mayer, für den dieser Schriftsteller ein außergewöhnliches Phänomen bleibt. In 88 Sprachen wurden Karl-May-Bücher übersetzt und der aus Dresden stammende Autor wurde mit seinen dramatischen und spannenden Erzählungen weltberühmt. Neider wollten ihm jedoch zu Lebzeiten schaden und machten seine Werke, die in der Ich-Form geschrieben waren, als Lügengeschichten schlecht, weil er ja nie gereist wäre, sodass Karl May sich sogar vor Gericht rechtfertigen und um seine Ehre kämpfen musste, was ihm sehr zusetzte. Mit stimmungsvollen Harfenklängen von Katharina Gauß aus Wangen wurde die Lesung in Wangen immer wieder musikalisch aufgelockert. Michael Mayer hat vieles aus seiner privaten Karl-May-Sammlung zur Ausstellung nach Wangen gebracht. Fotos (4): Carmen Notz Durch einen Schulfreund, der in den 70- er Jahren „Karl May verschlang", wurde Michael Mayer als Jugendlicher auf den Schriftsteller aufmerksam, und hörte zunächst nur die KM-Hörspielschallplatten und -kassetten an. Nach und nach erwarb er günstige Taschenbuchvarianten und später KM-Bücher von diversen Verlagen, denn die Eltern hatten nur Winnetou eins bis drei zu Hause, was ihm viel zu wenig war. Nachdem Mayer in der neunten Klasse in Deutsch ein Referat über Karl May gehalten hatte, bekam er dafür die Note eins und sein Deutschlehrer wollte sein eigenes Wissen über Karl May gründlich revidieren. Durch Sekundärliteratur, also Bücher über Karl May, tauchte Michael Mayer immer tiefer in die Biografie des Schreibkünstlers aus Sachsen ein. Er entdeckte die wahren Hintergründe über Karl Mays fundiertes Wissen und über seine Schreibquellen, die er zweifellos hatte und sich nicht alles selber zusammenreimte. Bis heute schätzt der Leutkircher Sammler und Chronist den feinen Humor des Schreibkünstlers, seinen Spirit und eben dessen atemberaubenden Schreibstil, der einen dazu bringt, ein KM-Buch am Stück durchlesen zu wollen. Kunst rund um Karl May Mayer hatte schon lange „Karl-May- Blut" geleckt und deckte sich auf Flohmärkten mit KM-Artikeln und Erinnerungsstücken ein, erhielt zudem eine Weinflasche des Winzers mit Namen Karl May, der anlässlich seines Namensvetters eine Sonder-Edition herausbrachte. Natürlich stand bei Familie Mayer jahrelang auch der Freilichtspielort Bad Segeberg auf dem Sommerprogramm. Zur Ausstellung der KM-Utensilien in Wangen hat auch Pfarrer Kurt Schaal aus Leutkirch mit Sammelbildern und einer roten „Union-Ausgabe: Der Ölprinz" beigetragen. Karl May ließ sich als Old Shatterhand oder Kara Ben Nemsi ablichten und beantwortete damit auch Fanpost. Sammler Alexander Kainz aus Gebrazhofen hätte sogar einen Bravo-Otto, eine Indianerfigur, beisteuern können, den es ohne die Verfilmung der KM-Abenteuer so nie gegeben hätte. Plakate zu Filmen Die große Karl-May-Ausstellung in Wangen, die Leihgaben von Künstlern, vom KM-Verlag in Bamberg und zweier KM- Museen beinhaltet, bietet Kunst und Malerei zum Thema mit zahlreichen Darstellungen, Bildentwürfen und Illustrationen verschiedener Bücher aus 100 Jahren. Literatur von unterschiedlichen Verlagen ist vorhanden, ebenso sind die Plakate zu den Winnetou-Filmen und Zeitungsausschnitte zu finden. Aber auch die Selbstdarstellungen Mays als Old Shatterhand oder Kara Ben Nemsi, die zu Lebzeiten sein Lügner- und Betrüger-Image schürten. Fortsetzung auf Seite 5.
5 Karl-May-Ausstellung / Kirchensanierung Merazhofen Karl May fasziniert seit 135 Jahren nicht nur „Leseratten" Ende Dezember hat Michael Mayer in der Galerie in Wangen aus Fanbriefen an Karl May vorgelesen, darunter auch welche aus dem Allgäu. Einer von ihnen wurde vor 115 Jahren in Wangen geschrieben. Josef Werder, Käser und Mitglied des Gesellenvereins Wangen, wünschte dem Autor darin ein langes erfülltes Leben und ein Autogramm , denn Karl May hätte unheimlich viel im Verein verändert. Was immer damit gemeint war. Klosterschwestern schrieben Die Plakate zu den Karl-May-Filmen mit der bekannten Böttcher- Melodie dürfen nicht fehlen. Selbst Klosterschwestern schrieben begeistert und viele Menschen holten sich Rat für den Alltag bei dem berühmten Schriftsteller oder fanden Trost beim Lesen der Bücher und Eintauchen in fremde Welten. Insgesamt sind der Nachwelt 178 Fanbriefe aus allen Regionen und Schichten der Gesellschaft erhalten. Sie bestätigen durchweg, dass die Begeisterten den gläubigen Christ Karl May als Mensch schätzten, als Schriftsteller liebten und nicht genug von seinen Geschichten bekommen konnten. Die Figuren, die er schuf, wurden als Vorbilder gesehen und Karl May wurde als Vater der Leserwelt bezeichnet. Bis heute fasziniert sein Schreibstil und er öffnet damit seit mehr als 135 Jahren unzähligen Menschen spannende Welten und neue Dimensionen. Carmen Notz Bücher aller Art zeigt die Ausstellung und manch einer findet zu Hause vielleicht auch noch ein altes Exemplar im Bücherregal. Fotos (2): Notz Rund um die Ausstellung finden diverse Zusatzveranstaltungen statt: Donnerstag 10. Januar, 15 Uhr: KM-Lesenachmittag für Kinder und Jugendliche. Sonntag, 20. Januar, 17 Uhr: Vortrag von Rudolf Sigerist „Illustrierte Phantasien", musikalisch untermalt mit Originalinterpretationen der bekannten Filmmelodien, jeweils Badstube. Zum Abschluss findet am Sonntag, 3. Februar, um 11 Uhr eine VHS-Konzertlesung aus dem KM-Roman „Ardistan und Dschinnistan" mit klassischer Klaviermusik statt. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, Sonn- und Feiertage 14 bis 17 Uhr, samstags 11 bis 17 Uhr. Infos auch unter: www.galerie-wangen.de Frauenbund Merazhofen überreicht 3600 Euro für Sanierung MERAZHOFEN - Eine ganz besondere Leistung des Zweigvereins Merazhofen des Katholischen Deutschen Frauenbunds, war die Überreichung eines Schecks in Höhe von 3600 Euro an die Pfarrgemeinde als Beitrag für die derzeitige Kirchendachsanierung. Vorausgegangen war ein lange vorbereiteter Adventsbasar mit zahlreichen Gestecken, Dekorationen und Geschenkideen, der Ende November stattgefunden hat. Für diesen Tag hatten die Frauen auch zu Mittagstisch sowie zu Kaffee und Kuchen in den Pfarrstadel eingeladen. Bazar und Mittagstisch wurden rege genutzt und so kam ein Erlös von 3600 Euro zusammen. In einer kleinen Feierstunde hat der Katholische Frauenbund den Scheck an die Pfarrgemeinde Merazhofen überreicht, die zehn Prozent von den fast 580.000 Euro Renovierungskosten selber tragen muss. Kirche ist auch innen eingerüstet Die Pfarrkirche in Merazhofen, die dem Heiligen Gordian und Epimachus geweiht ist, stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde im Mittelalter umgebaut. 1841wurde der Bau komplett abgerissen und in seiner heutigen Form im Juli 1848 eingeweiht. 1980 wurde innen restauriert, 1990 war die letzte Außenrenovierung. Schäden im Mauerwerk zeigten an, dass sich die Holzkonstruktion des Daches verschoben hat. Die Balken müssen Für eine Kirchenrenovierung kann gar nicht genug Geld gesammelt werden. Die Spende der Frauenbund-Gruppe Merazhofen ist deshalb willkommen. Spenden für die Kirchensanierung kann man auf Konto-Nr. 18 339 000 bei der KSK Ravensburg, BLZ 650 501 10. Quittungen werden ausgestellt. nun ersetzt oder repariert und neue Verstrebungen eingesetzt werden. Im Herbst wurde zügig das Dach abgedeckt und nach der Sanierung neu gedeckt. Damit während der Maßnahmen nichts nach innen fallen kann, ist die Decke mittels Gerüst auch von innen gestützt. So feierten die Merazhofer die Weihnachtsgottesdienste mit Gerüst und auch das Krippenspiel des Gordianchores zusammen mit Kindergartenkindern hatte nicht ganz den Flair wie sonst. Die Sanierungsarbeiten dauern den Winter über an, voraussichtlich bis Ende März. Im Frühjahr soll zum Abschluss der Sanierung noch die Außenfassade neu gestrichen werden. Um die Sanierungskosten mitzutragen, haben verschiedene Merazhofer Vereine und Gruppen Aktionen geplant oder schon durchgeführt, wie der Adventsbazar des Frauenbunds. Besucher am Pfarrer-Hieber-Grab Die Merazhofer Pfarrkirche ist ein Kleinod mit schönen Chorfenstern, Deckengemälden, Altar-Reliefs und Skulpturen von den beiden Kirchenpatronen aus der Werkstatt des bekannten Künstlers Konrad Hegenauer. Der Ort wird oft von Gläubigen aufgesucht, die am Grab des Allgäu-Pfarrers Augustinus Hieber Hilfe in Sorgen und Nöten erbitten. Der in Merazhofen gegründete Pfarrer-Hieber- Verein feiert dieses Jahr sein Zehnjähriges. Das Kirchendach in Merazhofen muss aufwendig saniert werden, die Arbeiten dauern an. Fotos: Notz
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