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Rottum Bote 22.07.2020

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Rottum Bote

Jeden Mittwoch in 14.000 Haushalten Mittwoch, 22. Juli 2020 Die Wochenzeitung der Schwäbischen Zeitung für Ochsenhausen, Illertal und Umgebung „Weit weg von dem, was vorher war“ So schildert Dehoga-Kreisvorsitzender Ludwig Zwerger die Situation der Gastronomie Von Sybille Glatz ● OCHSENHAUSEN - Die Sonne scheint, an Tischen auf Plätzen und Terrassen sitzen Gäste, sie essen zu Mittag oder trinken Kaffee. Auf den ersten Blick sieht alles aus wie immer. Nur die Kellner, die einen Mundschutz tragen, wenn sie Gästen Essen und Trinken servieren, erinnern daran, dass aus Sicht von Wirten und Hotelbesitzern die Zeiten überhaupt nicht so sind wie immer. „In der Region Oberschwaben arbeiten zurzeit viele mit zwei angezogenen Handbremsen“, schildert Ludwig Zwerger, Kreisvorsitzender des Deutschen Hotelund Gaststättenverbandes (Dehoga), die Situation der Branche bei einem Pressegespräch mit dem Landtagsabgeordneten Thomas Dörflinger (CDU). Welche Spuren die Corona- Krise bei Hotels und Gaststätten in der Region hinterlassen wird und wie viele Betriebe die Krise nicht überstehen werden, sei momentan nicht abschätzbar, sagt Zwerger. Er schildert die Schwierigkeiten, mit denen die Branche zu kämpfen hat, aber auch, welche Lichtblicke es gibt. „Wir haben zurzeit etwa 25 Prozent vom normalen Umsatz“, sagt Zwerger, der in Ochsenhausen das Ringhotel Mohren führt. „Wir sind sehr hotellastig und unsere Gastronomie ist ausgerichtet auf große Familienfeiern. Und die Feiern fehlen schlichtweg.“ Im Kalender habe er durchaus Reservierungen für Kommunion-, Hochzeits- oder Geburtstagsfeiern stehen, sagt er. Aber im Vergleich zu früheren Jahren seien es weniger. „Wenn man die Reservierungen für die Zukunft nicht hat, ist es schwierig fürs Geschäft“, sagt er. Fast alle Mitarbeiter seien in Kurzarbeit, für die Feiern werden sie zeitweise zurückgeholt. Wie stark die Corona-Krise die einzelnen Betriebe trifft, ist Dehoga-Kreisvorsitzender Ludwig Zwerger (von links) und Landtagsabgeordneter Thomas Dörflinger (CDU) kochen gemeinsam in der Küche des Ringhotels Mohren in Ochsenhausen. Anschließend informierte Zwerger den Abgeordneten über die Situation der Gastronomie und Hotellerie in der Region. FOTO: BURKHARD VOLKHOLZ unterschiedlich. „Die Gaststätten- und Hotelbranche ist sehr heterogen. Das reicht von der kleinen Eckkneipe bis zum Fünf-Sterne-Hotel“, sagt Zwerger. „Die, die einen Garten haben, haben es leichter. Das funktioniert.“ Ebenfalls im Vorteil seien Gaststätten und Hotels in Tourismusregionen wie dem Bodenseegebiet und im Allgäu. „Wir in Oberschwaben sitzen zwischen diesen Regionen. Das Urlaubsziel Oberschwaben gibt es kaum“, sagt Zwerger. Bei den Hotels hätten bisher vor allem Geschäftsreisende für steigende Nachfrage und einen Ausbau der Hotelkapazitäten gesorgt. „In den vergangenen zehn Jahren war bei uns die Hotellerie immer im Plus. Jetzt sind wir weit weg von dem, was vorher war“, berichtet Zwerger. Er vermutet auch für die Zukunft Einbußen in diesem Bereich. „Beim Geschäftstourismus wird mit Sicherheit etwas wegfallen. Die Firmen ändern sich, bauen die Digitalisierung aus und setzen mehr auf Videokonferenzen.“ Aus Sicht des Dehoga-Kreisvorsitzenden ist es nun wichtig, dass die privat geführten Betriebe überleben. „Jedes Jahr gibt es ungefähr 20 Prozent Fluktuation in der Gastronomie. Das ist normal“, sagt Zwerger. „Jeder Pächter kann weglaufen. Aber die Inhaber, die ihren Betrieb selbst führen, können nicht einfach weglaufen. Und die werden nach der Krise wieder gebraucht.“ Das sieht auch Thomas Dörflinger so. „Die Gastronomie ist eine spezielle Branche. Die Familienbetriebe, die heute verschwinden, kommen morgen nicht wieder“, sagt Dörflinger. Wie der Abgeordnete ausführt, unterstützt das Land die Gastronomie und Hotellerie mit mehreren Maßnahmen. „Als Erstes gab es eine Soforthilfe. Sie sollte helfen, die Situation zu überbrücken“, sagt er. Laut Zwerger kam diese Hilfe auch an. „Innerhalb von zehn Tagen war das Geld da. Die Hilfe ist ihrem Namen gerecht geworden“, berichtet er. Die Soforthilfe wurde von Bund und Land finanziert und war branchenoffen, also nicht auf eine bestimmte Branche beschränkt. Bei der neuen Stabilisierungshilfe sei das anders, erklärt Dörflinger. Sie komme allein vom Land und werde ausschließlich Unternehmen aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe gewährt, die durch die Corona-Pandemie ihre festen Ausgaben nicht bedienen können. „Jeder Betrieb bekommt bis zu 3000 Euro. Maximal 2000 Euro bekommen die Betriebe zusätzlich für jeden Vollzeitangestellten“, sagt Dörflinger. Das Geld können die Betriebe seit Anfang Juli beantragen. „Es muss nicht zurückgezahlt werden“, betont der CDU-Politiker. Insgesamt habe die Maßnahme ein Volumen von 330 Millionen Euro. Der Dehoga-Kreisvorsitzende lobt die Stabilisierungshilfe. „Das ist eine einzigartige Maßnahme, die gibt es nur in Baden- Württemberg. Das rechnen wir der Landesregierung hoch an, dass es so funktioniert hat. Wir sagen tausend Mal Danke.“ Und noch eine Hilfe für die Gastronomie gibt es: die vom Bund beschlossenen Mehrwertsteuersenkungen. Seit 1. Juli ist der allgemeine Steuersatz von 19 auf 16 Prozent gesenkt worden, der Steuersatz auf Lebensmittel von sieben auf fünf Prozent. „Diese Senkungen sollten auch an den Kunden weitergegeben werden“, sagt Zwerger. Nicht so jedoch eine spezielle Steuersenkung für die Gastronomie. „Bei Speisen ist der Steuersatz von 19 auf sieben Prozent ermäßigt, befristet auf ein Jahr. Diese Senkung sollte man nicht weitergeben, sondern sie dafür nutzen, um den Schaden aufzuarbeiten“, sagt Zwerger. Die Maßnahme sei extra getroffen worden, um der Gastronomie zu helfen, meint er. Daher sollten Gastwirte und Hoteliers sie auch so verwenden. Etwas Positives kann der Hotel-besitzer auch der Corona-Krise abgewinnen. „Es kam viel Solidarität, Mitgefühl und Resonanz aus der Bevölkerung. Sie haben gemerkt, was sie verloren hatten, welchen Stellenwert Gastronomie, Hotellerie und Tourismus haben“, sagt Zwerger. „Wir sind in einem anderen Licht erschienen.“ Liebe Leserinnen, liebe Leser, gerne drucken wir Ihre eingereichten Beiträge ab. Beachten Sie bitte, dass der Redaktionsschluss für redaktionelle Beiträge immer freitags um 18 Uhr ist, da der Rottum Bote am Montag in den Druck geht. Später eingehende Beiträge können für die aktuelle Ausgabe leider nicht mehr berücksichtigt werden.

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