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KUR|land 01.06.2021

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10 | Vincera-Klinik

10 | Vincera-Klinik Corona wirkt wie ein Brennglas Interview mit Chefarzt Jürgen Kräutter und Geschäftsführer Berthold Müller von der Vincera-Klinik Bad Waldsee - Dr. Jürgen Kräutter ist seit Jahresbeginn Chefarzt der Vincera-Klinik im Kurgebiet von Bad Waldsee. Seine Behandlungsschwerpunkte reichen von Burnout, Depression und Ängsten über somatoforme Störungen bis hin zu Traumafolgestörungen. Nicht nur in der Corona-Pandemie sind viele Menschen von psychischen Erkrankungen betroffen und auf stationäre Hilfe angewiesen. KURLAND-Redakteurin Sabine Ziegler sprach darüber mit dem Facharzt für Psychosomatik und Psychotherapie sowie mit Berthold Müller, einem der beiden Klinik-Geschäftsführer. Was macht Corona mit unserer Psyche? Kräutter: Immer mehr Menschen fühlen sich sozial isoliert und meist ältere Menschen sind einsam. Darüber hinaus kann es bedingt durch das Zusammenleben auf engem Raum zu familiären Konflikten kommen. Kitas oder Schulen sind nur eingeschränkt geöffnet und viele Eltern arbeiten im Homeoffice. Bei gleichbleibenden Leistungsanforderungen fehlen damit Möglichkeiten des Rückzugs, aber auch des Ausgleichs und des aktiven Auftankens. Das Leben wird ereignisarm und viele Möglichkeiten, für sich selbst und die eigene Stimmung Gutes zu tun, stehen derzeit nicht zur Verfügung. Das bringt uns Menschen in eine zusätzliche Belastungssituation, die neben den ohnehin eingeschränkten sozialen Kontakten in vielen Fällen die Patienten mit psychischen Erkrankungen werden in der Vincera-Klinik im Kurgebiet von Bad Waldsee therapiert. Dr. Jürgen Kräutter (Mitte), Berthold Müller (links) und Medizinischer Direktor Dr. Christian Konkol ermuntern Erkrankte dazu, stationäre Aufenthalte trotz Corona nicht zu verschieben. familiäre Verbundsituation gefährden kann. Steigt das Risiko für eine Depression oder einen Burnout durch anhaltenden Corona-Stress? Kräutter: Corona entzündet bereits schwelende Konflikte. Die Pandemie wirkt wie ein Brennglas, unter dem herausfordernde Situationen, die bisher nicht sichtbar waren, offensichtlich werden. Menschen, die in prekären Verhältnissen leben, können dieser Umgebung nur schwer ent fliehen, denn der oftmals einzige Fluchtweg - die Arbeit - ist versperrt. Andere Menschen wiederum - oft in führenden Positionen - haben noch mehr zu tun als früher. Sie müssen sich neben dem Alltäglichen auch um die Aufrechterhaltung des Geschäftes, um sinkende Umsätze, um die Beantragung von Corona-Hilfen und um das Wohlergehen der Mitarbeiter in dieser schwierigen Phase kümmern. Das alles belastet mehr als zuvor. Welche Berufe sind besonders betroffen? Kräutter: Vor allem soziale Berufe. Die Angehörigen dieser Berufsgruppe müssen einen ständigen Spagat zwischen ihren eigenen Problemen und denen der Menschen, denen sie ja helfen wollen, aushalten. Betroffen sind beispielsweise Sozialarbeiter, Lehrkräfte und Mitarbeiter von Behörden. Diese haben oft auch noch das Thema „Digitalisierung“ zu überwinden und gehen deshalb leistungsmäßig an ihre Grenzen. Ihr Umfeld hat sich im letzten Jahr radikal verändert. Und was ist mit dem Pflegepersonal in den Kliniken? Kräutter: Sie sind sogar ganz stark belastet, weil sie einerseits selbst den Gefahren einer Infektion ausgesetzt sind, auf der anderen Seite aber ihren Patienten beistehen wollen. Alles zusammengenommen sind das ganz schön viele Faktoren, die psychische Belastungen hervorrufen oder verstärken können.

Vincera-Klinik | 11 Wie können Ihre Ärzte und Therapeuten diesem Personenkreis helfen? Kräutter: Wir sind Expertinnen und Experten für psychosomatische Krankheiten und helfen unseren Patientinnen und Patienten mit innovativen und anerkannt wirksamen Therapien. Wir gehen individuell auf jeden Menschen und dessen Lebensgeschichte ein. Dabei beziehen wir auch Angehörige mit ein. Und wir sind auf dem neuesten Stand der Wissenschaft. Müller: Neben den Standardtherapien bieten wir Patienten auch neue Möglichkeiten – wie zum Beispiel Schematherapie, EMDR-Therapie („Eye Movement Desensitization and Reprocessing“ = Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung) sowie die tiergestützte Therapie – an. Darüber hinaus befinden wir uns laufend in der Weiterentwicklung und Ausweitung unseres ganzheitlichen Angebots um erfahrungsorientierte Therapien wie beispielsweise Bogenschießen, Körpertherapien oder meditative Entspannung. Wann empfiehlt sich eine stationäre Aufnahme in Ihrer Klinik? Müller: Eine stationäre Therapie - und wir können aktuell kurzfristig aufnehmen - ist immer dann notwendig, wenn ambulante Behandlungsmöglichkeiten nicht mehr ausreichen. Wenn es eben mehr braucht, um den Zugang zur eigenen Kraft und Lebensfreude wieder zu aktivieren. Behandeln Sie seit Beginn Die anhaltende Coronakrise mit vielen Einschränkungen und fehlendem Ausgleich zum Alltag stresst die Menschen gehörig. Auch erfahrungsorientierte Therapien wie Bogenschießen, das hier in einem anderen Zusammenhang fotografiert wurde, zählen zum Angebot der Vincera-Klinik. Fotos (4): Rolf Schultes der Pandemie mehr Menschen stationär als zuvor? Kräutter: Wir hatten und haben immer wieder stärkere Einbrüche bei der Belegung unserer Kliniken - das geht auch anderen Kliniken wohl so. Während der ersten Welle der Pandemie mussten teilweise auch Betten freigehalten werden. Und jetzt ist es so, dass immer wieder Menschen, die dringend stationär behandelt werden müssten, die Aufnahme in eine Klinik scheuen. Einerseits haben sie Angst davor, keinen Besuch von Angehörigen empfangen zu können, andererseits auch davor, dass sie sich in einer Klinik mit Corona infizieren könnten. Müller: Aber beide Sorgen können wir unseren Patientinnen und Patienten nehmen: Wir sind bestens auf diese Situation vorbereitet, haben ein ausgeklügeltes Abstandsund Hygienekonzept erarbeitet und mit Hilfe der auch in anderen Einrichtungen etablierten Teststrategie ist in unseren Häusern Besuch möglich. Vincera-Klinik Bad Waldsee Die Vincera-Kliniken mit mehreren Standorten haben es sich nach eigenen Angaben zur Aufgabe gemacht, von der Prävention bis zur Nachsorge alles zu tun, damit Menschen mit psychischen Erkrankungen wieder zurück ins Leben finden. Vincera hat dafür gemeinsam mit namhaften Experten und Betroffenen ein Programm entwickelt, mit dessen Hilfe Menschen mit Burnout und Depression wieder „Meister ihres Lebens“ werden können. Der Kern des Konzeptes liegt darin, dass diese hilfreichen Maßnahmen nach einem stationären Aufenthalt nicht in einer der Vincera-Kliniken in Bad Waldsee, auf Burg Wernberg, im Spreewald und in Bad Honnef enden, sondern dass sich daran achtsamkeits- und ressourcenorientierte Unterstützungsmaßnahmen im Alltag anschließen. Weitere Infos zur Waldseer Vincera-Klinik finden sich unter www.akutklinik.de.

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