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Isnyaktuell IsnyRundschau Der Stadtwald steigt wieder in seinem Wert Isnys Stadtwald gibt derzeit mehrfach Grund zur Freude. Die Erträge entwickeln sich erfreulich, der Bestand ist in einem guten Zustand, und die naturnahe Bewirtschaftung trägt Früchte. Stadtförster Johannes Merta sagt: "Der Wald ist wieder mehr Wert." Forstarbeit im Frühjahr: Josef Kempter, Markus Kämmerle und Konrad Prinz pflanzen Tannen. Foto: juni Seit 1993 ist Johannes Merta unter anderem Stadtförster in Isny. In dieser Eigenschaft ist er zuständig für 486 Hektar Wald, den er zusammen mit zwei Fachkräften und einem Auszubildenden bewirtschaftet. Die Tatsache, dass eigene Leute beschäftigt werden, brachte im vergangenen Jahr einen Kostenvorteil von 19 Prozent gegenüber dem Einsatz von Fremdfirmen, rechnete Merta jüngst den Gemeinderäten vor. Gerade pflanzen die Forstleute junge Bäume. Typische Frühjahrsarbeit. In diesem Jahr sind es 5000 Tannen, 100 Kirschen, 400 Ahornbäume und 3000 Fichten. Die Tannen stammen aus Pflanzschulen. Ziel ist allerdings, dass sich der Isnyer Wald so weit wie möglich selbst verjüngt – will heißen, dank eigener, nachwachsender Pflanzen. Man versucht deshalb darüber hinaus, Tannen-Wildlinge zu ziehen, doch die Vorräte sind begrenzt. Von Mai bis August steht die Bestandspflege auf dem Arbeitsplan, das heißt zum Beispiel, die Stammzahlen in jungen Beständen reduzieren. 3000 Pflanzen pro Hektar sind es anfangs. Im Endbestand bleiben 80 übrig. Im 7-Jahres- Turnus wird der Stadtwald nach und nach durchforstet. Was weichen muss aus dem Jungbestand, wird zu Brennholz verarbeitet. Stämme taugen erst im Alter ab 30 Jahren als Nutzholz. Außerdem kümmern sich die Forstwirte um den Bau und den Unterhalt von Erholungseinrichtungen und von Wegen. Sie kontrollieren, ob irgendwo Bäume den Verkehr gefährden könnten und sie haben ein Augenmerk auf den Käferbefall. Im vergangenen Jahr richteten die Insekten im Isnyer Wald beträchtlichen Schaden an. Der April war extrem heiß und trocken und die Bäume mithin vorgeschädigt. So konnten auch die Niederschläge in den Folgemonaten nichts mehr retten. 2007 waren Isny und die umliegenden Gemeinden vom Borkenkäfer-Befall außerordentlich stark betroffen. 42 000 Euro Schaden entstand der Stadt durch die gefräßigen Tierchen. Sie setzen den Fichten zu. "Man muss den Befall erkennen, bevor die Brut ausgeflogen ist", sagt Merta. Deshalb suchen die Forstleute schon frühzeitig am Fuß des Stammes nach Spuren von Bohrmehl. Wenn ein Baum befallen ist, hilft nur noch eins: fällen und schnellstmöglich aus dem Wald herausbringen. Falls das nicht geht, muss das Holz notfalls chemisch behandelt werden. Es geht nicht anders, sagt Merta. Denn Borkenkäferfallen nützen allenfalls dem "Monitoring", das heißt, sie zeigen, wo sich die Käfer aufhalten. Von ihrem zerstörerischen Werk abhalten können solche Fallen die Käfer nicht. Vollernter werden eingesetzt Im September beginnt schließlich der Holzeinschlag in den Hochlagen. Der Stadtwald wächst an der Adelegg bis auf 1000 Meter hinauf. Das, was die städtischen Forstwirte beim Einschlag nicht selber schaffen, übernehmen Unternehmen mit "Vollerntern", gewaltigen Maschinen, denen die Bäume zugefällt werden. Die Vollernter bearbeiten die Bäume maschinell. In jüngster Zeit floriert der Holzmarkt. 328 000 Euro Reinerlös flossen im vergangenen Jahr ins Stadtsäckel. 2006 waren es 235 000 Euro und auch die Prognose fürs laufende Jahr ist erfreulich. Ursprünglich hat Merta für 2008 mit 170 000 Euro Reinerlös gerechnet, doch schon jetzt sieht es so aus, als könnten es 260 000 Euro werden. Der Wald ist wieder gestiegen in seinem Wert. Und er bekommt zunehmend Bedeutung als Energielieferant. Schon bisher heizt man im Allgäu traditionell mit Brennholz. 300 Festmeter gehen aus dem Stadtwald an Privatleute. Ein anderes Potential blieb bislang allerdings ungenutzt: Baumkronen und Reisig. Bislang verrottet beides oder wird als "Reisig-Matratze" auf Fahrwegen für Forstmaschinen eingebaut. Künftig aber soll dieses Material aus dem Stadtwald die geplante Holzhackschnitzel-Heizanlage im Schulzentrum versorgen. Förster Merta glaubt, dass die Holzhackschnitzel aus dem Wald für den Betrieb reichen. Ein Student aus Rottenburg untersucht das im Moment im Rahmen einer Diplomarbeit genau. Und Merta verweist darauf, dass darüber hinaus bisher ungenutztes Material in den Privatwäldern liegt. Bis 2005 hatte die ökonomische Bilanz des Waldes noch anders ausgesehen. Nach heftigen Stürmen waren die Preise in den Keller gerutscht und die Waldbesitzer reagierten mit Zurückhaltung beim Holzeinschlag. Doch seit 2006 geht es steil bergauf. Denn auch der Holzmarkt hat sich vom Binnenmarkt abgekoppelt. Große Sägereien produzieren für den Weltmarkt und exportieren Schnittholz in die ganze Welt. Merta schaut "weiter guten Mutes in die Zukunft", obwohl im Moment die US- Immobilienkrise auch die Holzwirtschaft eingeholt hat und die Lager voll sind. Außerdem bringt jeder Sturm das Preisgefüge am Markt ins Wanken. Das Holz aus dem Stadtwald in Isny landet zum Großteil in Sägewerken der näheren Umgebung im Allgäu und in Vorarlberg. Mertas Optimismus hat noch eine weitere Ursache. Der Stadtwald befindet sich in einer sehr günstigen Phase, und die dürfte noch einige Jahre anhalten. Der Anteil an Bäumen höheren Alters, also 60 Jahre und mehr, ist hoch im Stadtwald, höher als in vergleichbaren Wäldern. Mit Bäumen in dieser Altersklasse "kann man sehr gut Gewinne erzielen", erklärt Merta. Schritt für Schritt wird dieser Übervorrat abgebaut. Ihn in kurzer Zeit in klingende Münze zu verwandeln, wäre schlecht – für die Böden, für die Mischanteile und für die nachwachsenden Bäume. Denn Tannen und Buchen beispielsweise brauchen zum Wachsen den Schutzschild älterer Bäume. Eine "Kahlschlagwirtschaft" widerspräche außerdem dem Prinzip der "naturnahen Waldwirtschaft", das man in Isny schon seit 60 Jahren verfolgt. Dabei wird der Bestand kleinflächig verjüngt. Ziel ist es, einen Dauerwald mit Artenreichtum zu pflegen, der nur Einzelstamm für Einzelstamm gefällt wird. Wenn große Bäume weichen, bekommen nachwachsende genügend Licht und können sich entfalten. So imitiert man die Verhältnisse im Naturwald. Mertas Vorgänger Franz Josef Schaupp hatte mit dieser Art der Waldwirtschaft wieder begonnen. Bis ins 19. Jahrhundert war sie weit verbreitet – bis man begann, das Heil der Fortwirtschaft in pflegeleichten Monokulturen zu suchen und großflächig Fichten pflanzte. In einem naturnahen Wald spielt die Tanne eine besondere Rolle. Sie gedeiht in jungen Jahren am besten unter einem Altholzschirm. Schaupp hatte die Jungpflanzen noch einzäunen müssen, damit sie nicht vom Wild verbissen werden. Doch heutzutage geht es deutlich besser. Es gebe immer noch kritische Bereiche, "aber auf 80 Prozent der Fläche funktioniert es einigermaßen befriedigend", sagt Merta. Noch etwas verhilft der Tanne wieder zu mehr Beachtung. Im Gegensatz zur Fichte wird sie nicht flächig von Borkenkäfern befallen. Die Fichte ihrerseits kommt dank des Klimawandels immer stärker in Bedrängnis, weil der Börkenkäfer es besonders mag, wenn es heiß und trocken ist. (Siehe Bericht auf der nächsten Seite).
Isnyaktuell Die Weißtanne soll eine Renaissance erleben Der Klimawandel macht sich auch in unseren heimischen Wäldern bemerkbar. Borkenkäfer mögen heißes, trockenes Wetter und fressen sich dann genüsslich durch die Fichtenbestände. Wenn es stürmt, fallen die Fichten mit ihren verhältnismäßig flachen Wurzeln relativ leicht um. Das verhilft einem Baum wieder zu Ehren, der hier schon immer heimisch war: der Weißtanne. Weißtannen werden von Borkenkäfern nicht befallen, und wenn es stürmt, beweisen sie dank ihrer tief gehenden Pfahlwurzeln deutlich mehr Standfestigkeit als Fichten. "Das", erklärt Stadtförster Johannes Merta, " wird in Zukunft entscheidend sein, wenn die Sommer trockener und die Stürme heftiger werden." In den Altbeständen in Isny gibt es nur zwei Prozent Weißtannen, aber im "Verjüngungsvorrat", wie es in der Fachsprache heißt, sind es 8 Prozent. Fichten haben noch einen Anteil von 74 Prozent, der Rest besteht aus Laubhölzern. Diese Mischung hat sich in Jahrhunderten entwickelt. Einst holzten die Glasmacher auf der Adelegg die Buchenwälder ab und forsteten die Kahlflächen mit Fichten wieder auf. Fichten sind nicht so frostempfindlich wie die Weißtannen. Weißtannen wiederum wachsen nicht gut in gleichaltrigen Monokulturen, weil sie als junge Pflanzen den Schutz der alten Bäume brauchen. Außerdem sind Tannen sehr empfindlich gegen Wildverbiss. In anderen Gegenden dürfte es der Zeitgeist der Fortwirtschaft gewesen sein, der überall die Fichten sprießen ließ. Erst in den 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts gab es ein Umdenken. Man wollte wieder Mischkulturen pflanzen. Der damalige Stadtförster von Isny gehörte zu den Vordenkern seiner Zunft und wollte nicht allein auf Fichten setzen. Der saure Regen versetzte den Weißtannen in den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts einen weiteren Schlag. Die Tannen warfen ihre Nadeln weg und drohten abzusterben. Man hat das durch den Einsatz von Filteranlagen in den Griff bekommen. So kann Johannes Merta heute feststellen: "Unsere Weißtannen sehen nicht schlecht aus." Auch auf dem Holzmarkt haben Tannen einen schwereren Stand als Fichten. Weißtannenholz wird mit Preisabschlag verkauft, weil es mehr Wasser einlagert als Fichtenholz. Deshalb muss Tannenholz länger in die Trocknung. Es wird außerdem im Bausektor weniger nachgefragt. Bei Ausschreibungen wird Tannenholz oft ausgeschlossen. Merta nimmt an, dass dies aus Unwissenheit geschieht. Denn Tannenholz ist nicht schlechter als das der Fichten, ohne Harz, sehr hell und weniger nachdunkelnd als die Fichte. Der Stadtförster sieht es mit Stadtförster Johannes Merta zeigt, wo sich der Stadtwald naturnah verjüngen darf. Diese Weißtannen gedeihen unterm Schutzschild alter Bäume ohne Schutzzäune. Foto: juni Wohlgefallen, dass beim Bau des Dorfgemeinschaftshauses in Großholzleute Tannenholz verwendet werden soll. Er wünschte sich, dass Weißtannen-Projekte auch in Baden-Württemberg gefördert würden, so wie dies in Bayern bereits der Fall ist. Einen 30 bis 40 Prozent Anteil sollten die Tannen bis in 100 Jahren durchaus erreichen, meint der Förster. Entscheidend, dass das gelingen könnte, ist allerdings ein Faktor, auf den ein Förster keinen Einfluss hat. Die Jäger müssen die Wilddichte so weit absenken, dass Tannen ohne Schutzzäume aufwachsen können. Denn Wild verbeißt mit Vorliebe die jungen Tannen. Welchen Anteil die Fichte im Allgäu halten kann, wird erst die tatsächliche Entwicklung des Klimas zeigen müssen. Sie sichert sich jedenfalls ihren Platz, indem sie sich kräftig natürlich verjüngt. Und das darf sie vorerst auch, denn "so weit sind wir noch nicht, dass wir die angeflogenen Fichten ausreißen und durch andere Baumarten ersetzen", meint Merta. In der VHS-Ferienakademie den Wald erleben Mit dem "Wald" beschäftigt sich dieses Jahr die Ferienakademie der Volkshochschule. Sie dauert eine Woche, von Montag, 28. Juli 2008, bis Freitag, 1. August und nimmt Kinder im Alter von 11 bis 13 Jahren auf. Der Wald ist Lebensraum für Tiere und Pflanzen, er ist Wirtschaftsfaktor, Lieferant wertvoller Rohstoffe für den Bau und nicht zuletzt Erlebnisraum für die Menschen. Da es bei der Ferienakademie nicht allein ums aErfahren, sondern auch ums Erleben geht, werden im Laufe der Woche viele interessante Exkursionen angeboten – unternommen entweder mit dem Bus oder mit dem Fahrrad. Auf dem Programm stehen unter anderem ein Spaziergang durch den Wald mit Stadtförster Johannes Merta, ein Besuch im Wildgehege in Bad Waldsee und anschließend eine Klettertour im dortigen Hochseilgarten, oder ein Besuch bei der Holzbau Fugel GmbH in Weitnau-Hofen. Zum Abschluss der Ferienakademie gestalten die Teilnehmer/innen eine Abschlusspräsentation, zu der alle Interessierten eingeladen sind. Programmänderungen sind noch möglich. Im Rahmen der Ferienakademie 2007 erkundete Erhard Bolender mit den Jungen und Mädchen den Eistobel. Dieses Jahr sind Wald, Wild und Holzwirtschaft Ziel der Exkursionen. Es ist die zweite Veranstaltung dieser Art in den großen Ferien. Im vergangenen Jahr haben sich die Jungen und Mädchen im Rahmen der Ferienakademie mit dem Thema "Wasser" befasst. Ausgangs- und Treffpunkt der Akademie in Isny ist das Schülerhaus. Sie richtet sich an 11- bis 13-jährige Schülerinnen und Schüler und wird in Kooperation von VHS, dem Kinder- und Jugendbeauftragten der Stadt, Martin Diez, und dem Schülerhaus angeboten. Die Sozialpädagogin Nina Witter und die Erzieherin Beate Anné betreuen die Jungen und Mädchen. Die Akademie läuft täglich von 9 bis 17 Uhr. Die Gruppe isst im Schülerhaus zu Mittag oder grillt beziehungsweise vespert unterwegs. Erstmals wird die Ferienakademie gefördert aus dem Naturund Umweltfonds der Kreissparkasse. Das detaillierte Programm gibt es bei der VHS, im Schülerhaus, bei der Stadtverwaltung und im Kurhaus. Die Teilnahmegebühr beträgt 50 Euro, zuzüglich 3 Euro für Mittagessen. Bis zu 20 Kinder können teilnehmen. Anmeldungen nimmt die VHS Isny unter der Telefonnummer 07562/56800 entgegen. Verantwortl. für Inhalt der IsnyRundschau ist die Stadtverwaltung Isny, Fachbereich Zentrale Dienste, Zi. 123, Tel. 984-119, E-mail: laengst@rathaus.isny.de, Internet: www.isny.de
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