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Isnyaktuell Epilepsieambulanz hilft bei „Gewitter im Kopf“ Wangen (sz) - Junge Epilepsiepatienten finden ab sofort in der Kinder-Epilepsieambulanz der Fachkliniken Wangen kompetente Unterstützung. Die gerade eröffnete Kinder- Epilepsieambulanz unter Leitung von Dr. Bernd Kruse verbessert die Möglichkeit für Kinder und Jugendliche mit Epilepsie, im Allgäu wohnortnah und zeitgemäß behandelt zu werden, immens. Sie profitiert vom interdisziplinären Zusammenspiel mit dem Epilepsiezentrum Bodensee, zu dem sie gehört, und der Wangener Traditionsklinik, die sich in der Behandlung von Kindern mit verschiedenen Erkrankungen ebenso einen Namen gemacht hat wie in der neurologischen Versorgung erwachsener Patienten. Die nächsten größeren pädiatrischen Epilepsiezentren in Bayern und Baden-Württemberg sind mindestens 200 km entfernt. Der gebürtige Hildesheimer Bernd Kruse, Jahrgang 1963, Dr. Bernd Kruse Foto: oh studierte Medizin in Göttingen. Nach einem Studienaufenthalt in Baltimore/ USA erhielt Kruse 1993 einen Forschungspreis für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Epilepsie. Später betreute als Oberarzt kleine und größere Patienten im Epilepsiezentrum Bielefeld-Bethel. Nach Stationen an den Universitätskliniken Gießen und Hamburg behandelt Dr. Bernd Kruse nun Kinder-Epilepsiepatienten an den Fachkliniken Wangen. Epilepsie ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen. Sie beginnt oft in den ersten zwei Lebensjahren, manchmal auch später. Immer noch haftet den Patienten der Ruch einer Geisteskrankheit an. Viele Menschen haben gegen das Anfallsleiden Vorbehalte oder fürchten sich vor vermeintlicher Ansteckung – und Kinder mit Epilepsie werden besonders schnell ausgegrenzt. Dabei gibt es dafür keinen Grund. Epilepsie ist, vereinfacht gesagt, eine Krankheit, bei der die Nervenzellen im Gehirn zeitweise nicht richtig miteinander kommunizieren. Wird sie erkannt, kann sie meistens gut und ohne wesentliche Einschränkungen für das Leben behandelt werden. Hier spielt die Epilepsieambulanz Wangen eine wichtige Rolle. „Diagnose und Therapieempfehlungen machen jedoch nur einen Teil unserer Arbeit aus“, so Dr. Kruse. „Wesentlich ist für uns in der Kinder-Epilepsieambulanz Wangen, dass wir unsere kleinen Patienten und ihre Eltern unterstützen, mit der Krankheit umgehen zu lernen und sie somit eine verbesserte Lebensqualität erlangen.“ Dazu gehören die psychologische und soziale Beratung – Hinweise für den Kindergarten- oder Schulalltag und die spätere Berufswahl, aber auch ein offenes Ohr und Tipps, wie man mit den Vorurteilen von Nachbarn oder Schulkameraden umgehen kann. In den Fachkliniken Wangen werden junge Epilepsiepatienten bis 18 Jahre in der Kinder-Ambulanz von Dr. Bernd Kruse und erwachsene Epilepsiepatienten in der Neurologischen Klinik unter Chefarzt Dr. Raimund Weber behandelt. Termine für die Kinder-Epilepsieambulanz gibt es nach Vereinbarung. Stephanuswerk: Erfolgreiche Ausbildung in Isny ISNY (sz) - Äußerst positiv entwickelt sich die Ausbildung eines jungen autistischen Menschen aus Friedrichshafen, der im Rahmen des RAZ integrativ bei der AL-Logistik GmbH tätig ist. Matthias Rothenhäusler ist 21 Jahre alt. In der Grundschule habe man damals bei ihm festgestellt, dass er „irgendwie anders ist“. Die daraus resultierende Diagnose ist eine besondere Ausprägung des Autismus: das sogenannte Asperger- Syndrom, das vor allem von Schwächen in den Bereichen der sozialen Interaktion und Kommunikation gekennzeichnet ist. Nach dem Erreichen der Mittleren Reife durchläuft er in verschiedenen Berufsbildungswerken (BBW) insgesamt fast 20 Monate lang berufsvorbereitende Maßnahmen sowie Erprobungen mit der Empfehlung auf Vermittlung in einen TMatthias Rothenhäusler bei der Kommissionierung. v.l. Claudia Powell (Sozialdienst STWI), Roland Kimmerle (Integrationsfachberater STWI), Markus Zwick (Lagerleitung AL-Logistik), Matthias Rothenhäusler, Dietmar Kalbrecht (Geschäftsführung AL-Logistik) Fotos: oh Arbeitsplatz einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM). Sowohl er selbst, seine Eltern und auch der zuständige Kostenträger, die Agentur für Arbeit in Ravensburg, sind mit diesem Ergebnis unzufrieden und versuchen über eine Eignungsabklärung im Stephanuswerk Isny alle beruflichen Perspektiven erneut auszuloten. Hierbei stellt sich heraus, dass für Matthias Rothenhäusler eine hochqualifizierte Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik möglich ist. Im Rahmen des RAZ integrativ (Regionales Ausbildungszentrum) wird der Integrationsfachberater des Stephanuswerks Isny, Roland Kimmerle, bzgl. einer Ausbildungsstelle fündig bei der AL-Logistik GmbH in Isny (Früchte Jork) die insgesamt ca. zehn Ausbildungsstellen in dieser Fachrichtung anbietet. Seit September 2008 befindet sich Matthias Rothenhäusler in der ganz regulären Ausbildung mit wöchentlichem Berufsschulbesuch in Ravensburg. Im Betrieb wird er quartalsmäßig in allen verschiedenen Bereichen wie Kommissionierung, Ein- und Auslagerung, Warenannahme, Leergutverwaltung sowie Instandhaltung eingesetzt. „Anfangs war es nicht ganz leicht, aber als wir unseren Umgang mit Matthias eindeutiger strukturiert hatten, waren und sind wir hochzufrieden mit seinem Leistungsvermögen und seiner Motivation“, weiß Geschäftsführer Dietmar Kalbrecht zu berichten. Die dreijährige Ausbildung endet mit einer IHK-Prüfung – die Zwischenprüfung hat M. Rothenhäusler vor kurzem mit Bravour abgelegt. Dieser Erfolg ist nicht zuletzt dem außergewöhnlichen Engagement der Geschäftsführung und den zuständigen Mitarbeitern der Firma AL-Logistik GmbH zuzuschreiben. M. Rothenhäusler ist internatsmäßig im Stephanuswerk Isny untergebracht. Hier sind Sozialdienst und Integrationsfachdienst die Schnittstelle zwischen Agentur für Arbeit, Ausbildungsbetrieb und seinen Eltern. Dazu gehören u.a. auch Trainingsmaßnahmen mit dem öffentlichen Nahverkehr, den M. Rothenhäusler nun problemlos und selbstständig für den Berufsschulbesuch in Ravensburg in Anspruch nehmen kann. Im Frühjahr 2011 steht dann die Abschlussprüfung für Matthias an. „Da sehe ich überhaupt keine Probleme“, bestärkt Lagerleiter Markus Zwick die Leistungsfähigkeit des jungen Friedrichshafeners. Informationen zu Rehabilitations- Ausbildungsmöglichkeiten im Stephanuswerk Isny über Luise Schneider, Tel. 07562/74-1730.
Isnyaktuell Christian Benk turnt durch die Bäume ISNY (stb) – Christian Benk ist in den wertvollsten Wipfeln Deutschlands zu Hause. Der ausgebildete Baumpfleger arbeitete auf der Insel Mainau und im Garten von Kevin Corani. Im SZ-Interview sagt er, was Isny in Sachen Baumpflege noch lernen muss. SZ: Was war die größte Herausforderung in Ihrer Baumpflegekarriere? Christian Benk: Ich arbeite seit sechs Jahren mit dem achtfachen Baumpflegeweltmeister Bernd Strasser und dem ehemaligen Deutschen Meister Thoren Benk zusammen. In dieser Zeit pflegten wir Bäume im Garten des Konrad Adenauer Museums. Dort steht ein Blauglockenbaum, den der Kaiser von China Adenauer zum Geschenk gemacht hat. Solch einen alten, ehrwürdigen Baum pflegen zu dürfen, war sicher einer der Höhepunkte meiner Karriere. SZ: Gab es noch mehr prominente Kunden? Benk: Wir betreuen 280 Baumdenkmäler und arbeiten unter anderem in den Gärten der Aldi Brüder Albrechts und im Garten von Kevin Corani. Zu unseren Kunden gehört auch die Insel Mainau – die teuerste Grünanlage Deutschlands. In den meisten Fällen sind es allerdings die Bäume, nicht die Kunden, die uns interessieren. SZ: Wer legt fest, wie teuer Bäume sind? Benk: Bäume mit geschichtlichem Hintergrund sind praktisch unbezahlbar. Aboristen, studierte Baumwissenschaftler, haben ein System entwickelt, Bäume Baumpfleger Christian Benk beim Zapfenpflücken (Saatguternte für Neupflanzung) an der Mosel. Foto: oh in Euro und Cent zu bewerten. Für Fehlfällungen einer ausgewachsenen Buche bezahlt man in manchen Städten bis zu 80 000 Euro. Zum Vergleich: Für die Fällung eines Jungbaums mussten wir einmal eine Strafe von 3500 Euro bezahlen. SZ: Wie kam es zu der rechtswidrigen Fällung? Benk: Der Bauherr hatte keine Baugenehmigung für sein Haus. Normalerweise enthält eine Baugenehmigung auch eine Fällgenehmigung. Dass jemand ein Haus baut ohne eine Baugenehmigung, daran haben wir nicht gedacht. Die Kosten wurden geteilt - 3500 der Bauherr, 3500 Euro wir. SZ: Was schätzen Sie: Wie wertvoll ist Isnys Baumbestand? Benk: Theoretisch könnte man das genau ausrechnen, wenn alle Bäume in einem Verzeichnis, in einem so genannten Baumkataster, erfasst wären. Viel wichtiger ist allerdings der Beitrag der Bäume zur Lebensqualität. Gerade innerstädtisch sollten Bäume bewahrt und gepflegt werden. Studien zeigen, dass sie im Sommer die Temperatur um zwei bis drei Grad senken und die Luftqualität verbessern. Es ist bewiesen, dass dadurch die Einkaufslust steigt. In den USA und in einigen europäischen Großstädten wird dies längst berücksichtigt. SZ: Vor einiger Zeit gab es in Isny hitzige Diskussionen über Baumfällungen. Wie stehen Sie dazu? Benk: Bäume sind immer ein hochemotionales Thema. Ich bin der Meinung, dass alle alten Bäume, die es im Stadtgebiet gibt, erhaltenswert sind. Selbstverständlich unter der Voraussetzung, dass sie keine Gefahr für Anwohner oder Passanten darstellen. Um eine Ordnung in die Fällungen zu bekommen, bin ich für eine Baumschutzsatzung, wie zum Beispiel in Ochsenhausen und vielen vorbildlichen Städten Deutschlands. Eine derartige Gesetzgebung im Zusammenhang mit stärkeren Kontrollen könnten Fehlentscheidungen vermeiden, die leider viel zu häufig vorkommen. Auch in Isny sind bereits zahlreiche Bäume gefällt worden, die gesund und erhaltenswert waren. Angemessene Bußgelder gab es dafür nicht. SZ: Gibt es in Isny ohne Baumschutzsatzung keine Gutachter, die die Fällungen kontrollieren? Benk: Doch natürlich. Aber bei vielen Fällungen wird nicht kontrolliert. Oder jedenfalls nicht nach der ZTV Baumpflege, den zusätzlichen, technischen Vertragsbindungen und Richtlinien für die Baumpflege in Deutschland. Sie beinhaltet, international gültige Regeln, die besagen wie Bäume gepflegt werden und zu erhalten sind. SZ: Wo wurde zum Beispiel nicht nach dieser Richtlinie gehandelt? Benk: Die meisten Bäume in Isny werden im Winter geschnitten, zum Beispiel im Kurhauspark. Ein fataler Fehler: Im Winter hat der Baum seine Vitalstoffe und den Saft im Stammkern und kann daher an den Ästen keine Wundheilung aktivieren. Im Folgenden Jahr will der Baum wieder seine Blattmasse zurück haben und treibt wie verrückt aus. Dadurch werden die Bäume gefährlicher und man muss sie öfters zurück schneiden und kontrollieren. So entstehen auf Grund von Fehlschnitten höhere Kosten für die Steuerzahler. ZUR PERSON: Der Isnyer Christian Benk ist ausgebildeter Baumpfleger/Baumkletterer und akkreditierter Ausbilder der Berufsgenossenschaft für Baumpflege mit Seilklettertechnik. Frei laufende Hunde sind ein Ärgernis ISNY (sz) - Es ist wieder soweit: In der Natur setzt in diesen Wochen die Vegetation voll ein und mit ihr der Interessenkonflikt zwischen Landwirten und rücksichtslosen Hundehaltern. Auf der einen Seite steht das Tierschutzgesetz, welches Hunden u.a. einen artgerechten Auslauf ermöglichen soll und auf der anderen Seite gibt es für die Landwirtschaft unten aufgeführte Gesetze, damit landwirtschaftlich genutzte Flächen in der Zeit zwischen Saat oder Bestellung der Ernte, beim Grünland während der Zeit des Aufwuchses und der Beweidung, nicht betreten werden dürfen. Führt man sich die Auswirkungen – auch für sich selbst als Verbraucher – z.B. beim Gemüse- und Salatanbau vor Augen, dann hat man Verständnis dafür, dass der Hundekot gerade in landwirtschaftlichen Grundstücken dazu führt, dass Erntegut verunreinigt werden kann, wenn der Kot nicht beseitigt wird. Für die auf solche Art betroffenen Landwirte zieht dies erhebliche finanzielle Einbußen nach sich und für die Verbraucher steht das Thema Appetitlichkeit ganz sicher im Vordergrund. Es ist Menschen untersagt, landwirtschaftliche Flächen während dieser Vegetationszeit zu betreten. Außerdem müssen Hundehalter den von ihren Hunden abgelegten Kot entfernen. Sonst drohen, je nach Ausmaß des Schadens, empfindliche Ordnungsstrafen (s. u.). Ungeachtet dieser Vorschriften sollten alle sich doch bewusst machen, dass nur durch gegenseitige Rücksichtnahme ein konfliktfreies Miteinander möglich ist. Die freundliche Bitte von Seiten des Landwirts und das Einhalten der Kotaufnahmepflicht von Seiten des Hundehalters würden zur Vermeidung von Fronten und zu einer entspannteren Situation im Frühling beitragen. Der Bauernverband Allgäu-Oberschwaben e. V. informiert: Landesnaturschutzgesetz (LNatSchG), neu gefasst seit 2006: §51 Abs. 1: Landwirtschaftlich genutzte Flächen dürfen während der Nutzzeit nur auf Wegen betreten werden. §51 Abs. 4: Wer die freie Landschaft betritt, ist verpflichtet, von ihm abgelegte Abfälle wieder aufzunehmen und zu entfernen. §80 Abs. 2 Ziffern 12 bzw. 13: Das Verunreinigen von Grundstücken in der freien Landschaft bzw. das Betreten von landwirtschaftlichen Flächen in der Nutzzeit außerhalb der Wege ist eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldbuße von bis zu 15.000 J geahndet werden kann. Landwirtschafts- und Landeskulturgesetz (LLG): §28 Abs. 1 Ziffer 9: Ordnungswidrig handelt, wer Tiere, für die er verantwortlich ist, außerhalb eingezäunter Grundstücke ohne genügend Aufsicht oder Sicherung lässt, wenn dadurch die Nutzung eines fremden landwirtschaftlichen Grundstücks gefährdet wird. §28 Abs. 2: Diese Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße von bis zu 5.000 J geahndet werden.
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