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Der Kißlegger 2 Amtlicher Teil KULTURELLES Literatur im November „mit Abstand“ das Beste! Vorgestellt werden die Bücher: Do. 04.11. - Imre Török „Die Königin von Ägypten in Berlin“ Do. 11.11. – Chris Inken Soppa „Der große Muntprat“ KISSLEGG (ra) - Die Romanheldin Djavidan Hanum, geborene Gräfin May Török von Szendrö (1877 – 1968), hat zeitweilig in Berlin gelebt und dort ihr Buch „Harem" veröffentlicht. Das Buch erzählt über ihr Leben voller Abenteuer in Amerika, Europa und in Ägypten als ferne „Nachfolgerin von Nofretete“. Zugleich erzählt es von einer leidenschaftlichen Liebe in den Tagen des Krieges, von der Magie der Kunst, vom Lebensrecht aller Lebewesen in einer Welt voller Gewalt. Das Buch thematisiert nicht zuletzt den Widerstand gegen Diktatur und Imre Török Foto: Gabriele Loges Faschismus, durchaus auch bezogen auf heute. Imre Török und Djavidan Hanum gehören derselben traditionsreichen ungarischen Adelsfamilie an. KISSLEGG (ra) - Lütfrid Muntprat, geboren um 1383, war Konstanzer Fernkaufmann und Weltbürger. Seine Lehrjahre verbrachte er in Barcelona, wo er Menschen anderer Herkunft, anderen Glaubens, anderer Sprache kennenlernte. Früh verantwortlich für Familie und Unternehmen, bereiste „Der große Muntprat“ bald halb Europa. Der Handel mit Leinwand, Korallen, Safran machte ihn wohlhabend und einflussreich. Immer wieder zog es Lütfrid in die Heimat. Spuren von ihm finden sich natürlich in Konstanz und Schwaben, aber auch im Thurgau und Rheintal. Sorgfältig recherchiert, zeichnet die fesselnde Chris Inken Soppa Foto:Ralf Staiger Romanbiografie Leben und Wirken Lütfrids nach, erzählt von seinen gefährlichen Reisen, von seiner Familie, Freunden und Feinden, von politischen wie zünftischen Unruhen, von der Fremde und der Rückkehr in die vertraute Welt. Do. 18.11. - Peter Schad „Dann gehen wird halt nach Ungarn“ KISSLEGG (ra) - Martin Lang, ein oberschwäbischer Bauernsohn im 18. Jahrhundert, lebt in einer Welt, die geprägt ist von bitterer Armut und großer sozialer Ungerechtigkeit. Do. 25.11. – Dorothea Schrade „O Fortuna du Luder“ KISSLEGG (ra) - Die Leutkircher Malerin Dorothea Schrade erzählt in ihrem Buch „O Fortuna, du Luder“ Geschichten aus ihrem Leben als Künstlerin, Mutter, Tierliebhaberin und Menschenfreundin. Er hat zwar kaum eine Schulbildung, interessiert sich aber für vieles, was ihm seine Welt nicht bieten kann. Als ein ebenso intelligenter wie kritischer Geist will er sich nicht damit abfinden, dass er ein Leben lang ein rechtloser Bauernknecht und ein Leibeigener seines allmächtigen Fürsten bleiben soll. Wie viele Tausende seiner Zeitgenossen entschließt er sich, nach Ungarn auszuwandern und dort ein neues Leben zu beginnen. Peter Schad Foto: privat Dorothea Schrade Foto: SZ Mit dem sicheren Kompass eines Menschen, der der Notwendigkeit seiner eigensten Verfasstheit folgt, ist sie quer durch gesellschaftliche Strömungen der vergangenen siebzig Jahre navigiert. Ihre Erinnerungen werfen einen ebenso überraschenden wie unterhaltsamen Blick auf die Menschen und Tiere, mit denen sie gelebt hat, auf Künstlerkollegen und auf die Unzulänglichkeiten der Welt, die für sie oft der Ursprung neuer Ideen sind. Dorothea Schrade ist mit diesen von leichter Hand gezeichneten Geschichten ein Buch gelungen, das man bis zur letzten Seite nicht mehr aus der Hand legt. Alle Veranstaltungen finden immer um 19 Uhr statt. Der Eintritt beträgt für jede Lesung acht Euro. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, deshalb sind die Karten für die Lesungen nur im Gäste- und Bürgerbüro Kißlegg Tel. 07563 – 936142 erhältlich. Zur Eindämmung der Corona Pandemie sind die aktuell geltenden Regelungen und Vorschriften am jeweiligen Veranstaltungstag zu beachten – bitte bringen Sie einen Mundschutz mit.
3 Der Kißlegger Amtlicher Teil NACHRICHTEN Ein Traditionsverein feiert seinen 55. Geburtstag Was seit der Gründung des Fanfarenzugs der Kolpingfamilie Kißlegg alles passiert ist KISSLEGG (ra) - Der 1966 zum Kißlegger Kinderfest gegründete Fanfarenzug Kißlegg kann auf ein reges Vereinsleben blicken. Anders als 2016, als mit dem Jubiläum zum 50- jährigen Bestehen auch das alle fünf Jahre zu Pfingsten stattfindende Ritterfest im Schlosspark veranstaltet wurde, muss dieses weit über die Grenzen der Gemeinde bekannte Spektakulum in diesem Jahr coronabedingt ausfallen. Ein Erinnern an die zurückliegenden 55 Jahre gab und gibt es aber auf jeden Fall. Es war der 20. April 1966, als der Fanfarenzug aus der Kolpingfamilie Kißlegg heraus entstanden ist. Gerade rechtzeitig zum Kißlegger Kinderfest wurden drei Märsche eingeübt. Trug man beim ersten offiziellen Auftritt noch weiße Hemden und schwarze Hosen, so wurde drei Jahre später die heutige Uniform im Stil der Landsknechte des 15. Jahrhunderts angeschafft: die Hose in den Farben Kolpings schwarz-orange und das Wams in grün für Kißlegg. Als besonderer Hingucker prangt auf dem Brustteil ein aufgestickter Greif – das Wappentier der Gemeinde. Instrumente und Uniformen werden gestellt Um die Uniformen und dann auch die Instrumente bezahlen zu können, wurde der Beschluss gefasst, diese nicht durch die Mitglieder finanzieren zu lassen, sondern zur Deckung der Ausgaben ein „Silvesterblasen“ ins Leben zu rufen. Das hat bis heute nicht nur Bestand, sondern wird von den Bürgerinnen und Bürgern Kißlegg in der Zeit zwischen dem 27. und 31. Dezember sehnlichst erwartet. Man schätzt die musikalische Übermittlung der Neujahrsgrüße und spendet fleißig für den Erhalt des Traditionsvereins. Waren es bei der Gründung 18 Mitglieder, so sind es jetzt 32 Frauen und Männer, die die Freude am gemeinsamen Erleben teilen. Darunter neben den Instrumentalisten, die den Bass, die mittleren Töne und die oberen Töne und damit die Melodie blasen, auch zwei Marschtrommler und acht Landsknechtstrommler, nicht zu vergessen vier Fahnenschwinger. Andreas Biechteler, der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Seit 1969 tragen die Mitglieder des Fanfarenzugs Uniformen im Stil der Landsknechte des 15. Jahrhunderts. Fotos (3): Fanfarenzug Kißlegg In den ersten drei Jahren ihres Bestehens trugen die Mitglieder des Fanfarenzugs bei ihren Auftritten noch weiße Hemden und schwarze Hosen. hat ausgerechnet: „In 55 Jahren waren es zusammengenommen 204 Mitglieder, die 2113 Jahre dazugehörten. Als großes Vorbild wird Hubert Schöb angesehen. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern und ist auch heute noch dabei. Wie ganze Familienverbände den Fanfarenzug Kißlegg ihre Heimat nennen. „Mein Vater und meine Mutter sowie meine Schwester und ich – wir alle gehören dazu“, sagt Vereinsvorstand Andreas Puszti nicht ohne Stolz. Schriftführer Manfred Oswald erzählt, dass das jüngste Mitglied 16 und das älteste 85 Jahre alt ist. Und dass von Anfang an Frauen aufgenommen wurden und derzeit ein Drittel der gesamten Mannschaft ausmachen. „Alle fühlen sich wohl“, das ist auch die Meinung von Zugführer Marc Rußmann. Von ihm ist ebenso zu erfahren: „Kommt jemand neu hinzu, muss diese Person zunächst eine Grundausbildung absolvieren. Etwa nach einem halben Jahr wird sie einer Gruppe zugeteilt. Scheidet jemand aus, gibt es für ihn den Kreis der Ehemaligen, der zur Unterstützung der Probenarbeit immer gerne gesehen ist.“ Spielen ganz ohne Noten Auf die Frage, ob nach Noten gespielt werde, antwortet Rußmann: „Ja, es gibt Noten. Aber die Ausbildung läuft so ab, dass Stücke vorgespielt werden und diese nachgespielt werden müssen.“ Und wie sieht das Repertoire aus? „Das besteht aus 63 Stücken, die vorwiegend im Bereich der Marschmusik liegen, zu denen aber auch Konzertstücke mit Wiedererkennungswert gehören. Spielen wir zusammen mit der Musikkapelle, gibt es natürlich auch Ohrwürmer zu hören“, so Rußmann, der sagt: „Wir sind und bleiben ein Naturfanfarenzug!“ Wer nun glaubt, dass sich die Anzahl der Auftritte in Grenzen hält, der irrt. Nach und nach zählen die Mitglieder des Vorstands zahlreiche Konzertbeteiligungen auf: Bei Hochzeiten und runden Geburtstagen, beim Kißlegger Sommer und beim Gedenktag von Adolph Kolping, bei der Ankunft und beim Abschied der Gemeindepfarrer oder natürlich in der Fasnet und bei den eigenen Veranstaltungen wie beim Ritterfest. Man hat bereits Reisen in die Partnerstädte unternommen, trat schon beim Stuttgarter Wasen auf oder reist zum Pfeifertag ins Elsass. Dem Leben Schwung geben Die Nennung aller Vorzüge, bei der selbstverständlich die Kameradschaft nicht fehlen darf, veranlasst Vorstand Andreas Puszti, auf mögliche Neumitglieder einzugehen. Die werden nämlich dringend gebraucht. Wörtlich sagt Puszti: „Wer seinem Leben Schwung geben will, der ist zur Probenarbeit an jedem Donnerstag, um 20 Uhr, im Untergeschoss der Turn- und Festhalle Kißlegg, herzlich willkommen.“ Und er verspricht: „Ich gehe mit dem Haufen durch dick und dünn!“ (Text: Vera Stiller)
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