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daheim am Ipf 11.11.2022

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Marketingleiter Joachim

Marketingleiter Joachim Hoffmann (links) und Hans Bissinger, Leiter des Pelletwerks in Bopfingen, halten die fertigen Pellets vor der Abpackmaschine in Händen Bopfinger Unternehmen produziert massenweise, doch der Bedarf scheint nie gedeckt Aus der Region, für die Region: Pelletproduktion bei Ladenburger 18 Dieses Jahr war wohl wie kaum ein anderes: Der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine hat eine Kette an Krisen eingeläutet und die Abhängigkeit Deutschlands von anderen Staaten mehr als deutlich gemacht. War die Wirtschaft doch schon gebeutelt genug durch die Coronapandemie, so gipfelt es in diesem Winter nun in der Energiekrise. Und dabei scheint es alle zu erwischen, Unternehmen wie Bürgerinnen und Bürger. Viele Hauseigentümer überlegen laut, von Gas oder Öl auf Pellets umzusteigen – doch die sind ebenfalls teuer wie nie. Laut des Statistischen Bundesamts war der Preisanstieg bei Pellets sogar noch deutlicher als bei Brennholz. Preissteigerungen von über 200 Prozent waren in den vergangenen Monaten nicht selten. Die Preise für Pellets haben sich viele Jahre kaum verändert, lagen in den vergangenen Jahren etwa zwischen 220 und 250 Euro pro Tonne. Ende des Jahres 2021 stieg der Preis dann auf knapp 300 Euro, aktuell liegen die Preise bei über 700 Euro pro Tonne. Teilweise ist die Tonne auch schon im vierstelligen Bereich verkauft worden. Diese Preisentwicklung kennen auch die Ladenburger Holzwerke in Bopfingen, doch stehen die Mitarbeiter nicht etwa klatschend In der Abpackmaschine werden Pelletsäcke vollautomatisiert abgepackt und gestapelt, hinterher dann ebenfalls automatisch einfoliert. Personal wird hier nur gebraucht, um die fertiggepackte Palette mit dem Gabelstapler in die Lagerhalle zu fahren. rund um ihr Pelletwerk ob der Mehreinnahmen. „Diese Entwicklung ist nicht gesund“, sagt etwa Hans Bissinger, Leiter des Pelletwerks in der Industriestraße im Ortsteil Aufhausen. Bissinger ist bereits seit 37 Jahren im Unternehmen, arbeitete bis 2018 im bayerischen Ederheim, ehe Ladenburger den Standort geschlossen hatte. Die Gründe für den Preisanstieg sind einerseits die deutlich stärkere Nachfrage nach den im Vergleich zu Gas und Strom günstigeren Pellets, dazu natürlich die allgegenwärtige Sorge, ob Gas und Strom nicht doch noch ausgehen. Natürlich hat auch Ladenburger die Preise dem Markt anpassen müssen, „um mehr als das Doppelte“, so Marketingleiter Joachim Hoffmann. „Das müssen wir ja tun, das ha-

en wir gar nicht in der Hand“, fährt er achselzuckend fort. Doch die Verbraucher dürfen vielleicht allmählich aufatmen, das Deutsche Pelletinstitut geht nämlich aktuell davon aus, dass das Preisplateau erreicht sei, wie „agrarheute“ berichtet. Der Grund: Viele Kundinnen und Kunden hätten ihre Lager nun gefüllt, die Nachfrage ebbe weiter ab. Diese mangelnde Nachfrage ist bei Ladenburger noch nicht der Fall, wie Hoffmann verrät: „Wir könnten um ein Vielfaches mehr verkaufen, die Nachfrage ist nach wie vor unglaublich.“ Dennoch sind die Preise teilweise auf knapp über 700 Euro pro Tonne gesunken – aber immer noch deutlich teurer als noch vor einem Jahr. Als hätten sie es geahnt, hat Ladenburger 2020 sein Pelletwerk in Betrieb genommen, vor ziemlich genau zwei Jahren. Und sie sind stolz auf die Qualität ihrer Pellets. „Das sind die hochwertigsten Pellets, die es gibt, da es sich um reines Holz direkt vom Standort selbst handelt“, sagt Marketingleiter Joachim Hoffmann. Tatsächlich habe es auch bei Pellets den „Hamstereffekt“ gegeben, wie Hoffmann verrät. Einige haben ihre Speicher prall gefüllt und dazu noch die Garage als Lagerraum dazu genommen, das ist teilweise schon erstaunlich“, sagt er. Was das Klopapier und die Nudeln in der Coronapandemie waren, sind in der aktuellen Krise also die Pellets. Mit dem eigenen Pelletwerk kann Ladenburger tatsächlich alles aus einer Hand anbieten. Die Späne werden direkt aus dem Lkw oder aber über die vielen Rohre, die das Werk mit dem Pellet-Silo verbinden, auf die Förderbänder geblasen, die das Material in kleinen Schubladen nach oben am Silo entlang befördern. Während des Prozesses wird Getreidestärke hinzugeführt. Pellets haben einen Grenzwert von 1,8 Prozent der Stärke, bei Ladenburger ist es lediglich rund ein Prozent, wie Bissinger und Hoffmann sagen. „Mehr brauchen wir nicht“, sagt Bissinger. Zehn bis elf Tonnen Pellets werden mit diesem automatisierten Prozess in nur einer Stunde produziert. Insgesamt fasst das große Silo 2700 Tonnen, „diese Kapazität benötigen wir aber nie, es wird stets direkt wieder abtransportiert“, sagt Bissinger. Das alles geschieht mit einem „Abfallprodukt“, wobei Hoffmann diesen Begriff korrigiert wissen möchte. Er nennt es ein „anfallendes Produkt“. Aus dem Silo heraus geht es in die Mühle, wird das Material zermahlen, danach kommt Wasser dazu und werden die Pellets auf 100 Grad erhitzt. Danach werden sie dann auf rund 40 Grad runtergekühlt. „Das kann man sich vorstellen, wie beim Kuchenbacken: Die Stärke wirkt durch den Zusatz von Wasser“, erklärt Bissinger. Dieser Prozess hat einen weiteren Vorteil: Der Transport fällt fast komplett weg, eine gute CO2-Bilanz ist die Folge. Dazu arbeitet Ladenburger ausschließlich mit regionalen Händlern zusammen. Aus dem Werk in Kerkingen kommen ebenfalls weitere Späne. Hoffmann sagt, dass sich das Geschäft mit den regionalen Händlern auf 100 bis 150 Kilometer im Umkreis beschränkt. Aus der Region für die Region lautet das Motto. Da es aber immer mehr Menschen gibt, die ihre Schwedenhöfen mit Pellets befüllen, gibt es bei Ladenburger seit 2021 auch eine Abpackanlage. Hier läuft alles vollautomatisiert. Jeweils 15 Kilogramm Pellets werden in einen Sack abgefüllt, anschließend auf einem Rüttelband schmaler gerüttelt, um „den Bauch der Tüten“ zu verkleinern und die Säcke dann auf einer Palette besser stapeln zu können. Hat die Palette eine gewisse Anzahl von Säcken erreicht, wird sie einfoliert – ebenfalls automatisch. Ein Mitarbeiter muss lediglich die fertigen Paletten per Gabelstapler in die Lagerhalle fahren. Bei der Abpackmaschine sind die Pellets noch warm, so schnell sind die Prozesse bei Ladenburger. Die Folie der Säcke ist aus bereits recyceltem Material, 100 Prozent nachhaltig, sagt Hoffmann. „Da sind wir die ersten am Markt, das ist uns unglaublich wichtig“, so der Marketingleiter. Dazu haben die Pellets aus der Industriestraße die Einstufung „EN plus A1“, die Güteklasse mit den höchsten Anforderungen an die Qualität der Holzpellets, bessere Pellets in der Region muss man also lange suchen. „Insgesamt ist der gesamte Prozess von der Wertschöpfung ideal“, sagt Hoffmann. Doch so schnell, effizient und nachhaltig bei Ladenburger auch gearbeitet wird, kann man die Nachfrage immer noch nicht stillen, wie Hoffmann sagt. Wirtschaftlich wolle man sich nicht beklagen, wobei natürlich auch Ladenburger von den höheren Energiekosten betroffen sei, das Pelletwerk benötige eine Menge Strom, weiß Bissinger – diese ungesunde Preissteigerung aber sei insgesamt nicht gut für den Markt. Hoffmann: „Wir hoffen, dass sich der Markt bald wieder normalisieren wird.“ Ganz gleich aber, wie die Entwicklung aussehen wird, bei Ladenburger werden sie weiter Pellets wie am Fließband produzieren, das steht fest, zu welchem Preis auch immer sie verkauft werden. Text: Timo Lämmerhirt Fotos: Timo Lämmerhirt / Ladenburger Meine MARKENMODE in Bopfingen HAUPTSTR. 19 BOPFINGEN reeb-fashion.de 19

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