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MENSCHEN INNOVATIONEN

MENSCHEN INNOVATIONEN DER BIBERACHER CLAUS NIEDERMAIER SCHNEIDET EHRENAMTLICH HAARE UND BÄRTE Barber Angels wollen den Obdachlosen wieder Würde verleihen Menschen ein Stück ihrer Würde zurückgeben, ihnen zuhören und Hoffnung vermitteln. Das haben sich die Barber-Angels auf die Fahne geschrieben, indem sie Bedürftigen kostenfrei die Haare schneiden. Vorstand Claus Niedermaier aus Biberach hat den Verein 2016 gegründet. In den Corona-Zeiten waren ihm jedoch die Hände gebunden. Von Stefanie Rebhan Das oberste Ziel von Claus Niedermaier, Figaro genannt, ist die Ausbreitung seines Barber-Konzepts weltweit. Rund 400 Mitglieder hat er bereits in Deutschland, Österreich, der Schweiz, der Niederlande und Spanien. Sie schneiden Obdachlosen und anderen Bedürftigen – den Gästen – immer wieder kostenlos die Haare und die Bärte. Aber es geht um mehr. „Diese Menschen brauchen auch einen Ansprechpartner. Jemanden, der ihnen einfach mal zuhört“, sagt Claus Niedermaier. Rund 43.000 Gäste haben die Angels bislang schon glücklich gemacht. Die Gäste seien in Zeiten der Corona-Pandemie die Verlierer. Es treibe sie weiter in das Vergessen und die Armut. „Das ist ein jämmerliches Versagen der Politik“, so der Biberacher. Aufgrund der Hygiene-Verordnungen ist es den Barber-Angels nicht möglich, den Bedürftigen die Haare zu schneiden. Das tun sie normalerweise in sozialen Einrichtungen wie der Caritas oder der Bahnhofsmission. Apostel suchen ihre Jünger Eigentlich wären im vergangenen Jahr zudem wichtige Projekte in England und dem Vatikan angestanden, um weitere Mitglieder für die „Barber Angel Brotherhood“ zu sammeln. Figaro erklärt: „Ich habe mich was die Strukturen angeht am alten Rom orientiert. Meine Barber-Angels sind Apostel, die unsere ehrenamtlichen Tätigkeiten verbreiten und Jünger suchen. Das hat damals funktioniert, also geht das heute auch.“ Das Haareschneiden der Bedürftigen und Obdachlosen wird zu wahren Ereignissen. Der Verein finanziert sich über Spenden, Lizenzen und Mitgliederbeiträge von 15 Euro pro Jahr pro Person. Jeder, der der Bruderschaft beitritt, muss ein Manifest unterschreiben. Darin steht geschrieben, dass der Angel einmal im Monat etwas Gutes tun muss. So kommt es dazu, dass europaweit an den Wochenenden rund 1500 Gäste bedient werden. Ein Lastwagen voller Spenden Ganz tatenlos wollten die Barber Angels im Lockdown aber nicht sein. Sie haben einen 40-Tonner-Lastwagen organisiert, der vollgeladen mit Spielzeug, Kleidung und anderen wichtigen Utensilien nach Mallorca gefahren ist. Dort haben die Barber Angels eine Eisdiele gemietet, um von dort aus Bedürftige zu beschenken. 300 Schulranzen haben sie ebenfalls organisiert. „Durch den Wegfall des Tourismus sind die Menschen dort schier am Verhungern. Wir arbeiten mit einer Organisation zusammen, die auch Lebensmittel in der Eisdiele als Vergabestelle verteilen“, erzählt Figaro. Möglich machen das Spenden von Privatleuten, aber auch von Firmen. Daher ist sein Credo: „Tue Gutes und rede darüber“. Zahlreiche Fernseher-Beiträge und Berichte existieren über die Taten der Angels. Nur so könne sich das Netzwerk ausbreiten und potenzielle Spender aufmerksam werden. Dann erzählt er immer gern die Geschichte von Helga. Die 80-Jährige wurde an Heilig Abend aus der gemeinsamen Wohnung mit dem Sohn geworfen. Der Drogensüchtige hatte ihr Zimmer an einen anderen Süchtigen für 50 Euro den Monat vermietet. Heute ist Helga glücklich Drei Jahre lang lebte Helga dann unter der Brücke und besuchte zufällig die Obdachlosenunterkunft, in der die Barber-Angels bei der Verrichtung ihrer Arbeit gefilmt wurden. Das sah ein fünffa- 48

Spenden Barber Angels Brotherhood e.V. Spendenkonto: Volksbank Biberach Kontoinhaber: Barber Angels Brotherhood e.V. IBAN: DE22 6309 0100 0115 1160 01 Betreff: Barber Angels Brotherhood e.V. – Spende cher Familienvater, der Helga kostenlos seine Einliegerwohnung zur Verfügung stellte. Helga kocht seit dem für die Familie und ist glücklich. Viel zu lang muss Claus Niedermaier schon auf die Ausübung seines Ehrenamts verzichten. Und auf die Erfüllung, die ihm das Helfen gibt: „Das Gefühl, wenn wir einen Einsatz mit bis zu 200 Bedürftigen mit 20 Angels geschafft haben, das kann man mit nichts bezahlen. Unsere Währung ist die Dankbarkeit.“ Das Vorher-Nachher Bild eines Gastes beeindruckt. Claus Niedermaier will wieder die Erfüllung spüren, die ihm das Helfen gibt. 49

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