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Bauherrenratgeber 2018

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Freude für Familien

8_NEUES BAUEN Die

8_NEUES BAUEN Die Empfehlungen der Kommission Innenraumhygiene (IRK) beim Umweltbundesamt (UBA) für den Gehalt aller flüchtigen organischen Stoffe (TVOC) sprechen eine deutliche Sprache. Schon ab 1.000 Mikrogramm je Kubikmeter ist die Nutzung des Raumes beziehungsweise des Gebäudes eingeschränkt. Bei höheren Konzentrationen ist eine umgehende Sanierung ratsam, empfiehlt das UBA. Im Reklamationsfall reichen die Konsequenzen für Architekten und Ausführende von der Nacherfüllung bis hin zu hohen Schadensersatzforderungen. Mit dem Sentinel-Haus Konzept können Planer ihren Auftraggebern die Einhaltung der Grenze von 1.000 Mikrogramm je Kubikmeter vertraglich garantieren. Grafik: Sentinel Haus Institut Im Bauherren Ratgeber stellen wir beispielhaftes und ausgezeichnetes Bauen vor. Wir wollen einen Schritt weiter gehen und explizit über gesundes Bauen und Wohnen sprechen. Denn Schadstoffe in Innenräumen machen krank. Dies ist längst keine Frage mehr, sondern durch Studien belegt. Zu mehr als 80 Prozent halten wir uns in geschlossenen Räumen auf. Ob zu Hause, im Kindergarten, im Klassenzimmer, im Fitnesscenter oder im Büro. Warum Innenraumhygiene deshalb so wichtig ist, und was es für Bauherren überhaupt bedeutet, wohngesund zu bauen, zu sanieren und zu wohnen, haben wir Peter Bachmann, den Geschäftsführer des Sentinel Haus Instituts, im Interview gefragt. Herr Bachmann, wer oder was ist das Sentinel Haus Institut? Wir sind ein Unternehmen, das sich seit 2005 explizit mit der Gesundheit und Behaglichkeit von Menschen in Gebäuden befasst. Hierzu gehört das gesündere Bauen, Sanieren, Renovieren und Nutzen von Gebäuden aller Art. Dazu haben wir sehr leistungsfähiges Netzwerk aus Wissenschaftlern, Baupraktikern, Architekten und Planern sowie innovativen Herstellern und Händlern geschaffen, die das Thema gemeinsam vorantreiben und Verantwortung für die Gesundheit der Menschen übernehmen. Das zentrale Ergebnis dieser Arbeit ist das Sentinel Konzept, mit dem Gebäude vom Einfamilienhaus bis zum Seniorenwohnheim so gebaut, renoviert oder betrieben werden können, dass sie über eine gesunde Innenraumluft verfügen. Denn Luft ist unser wichtigstes Lebensmittel. Das Konzept funktioniert übrigens unabhängig von der Bauweise. Selbstverständlich befassen wir uns auch mit Themen wie Schimmel, Altlasten, Elektrosmog und Trinkwasserhygiene. Was sind Ihre Aufgaben? Was ist Ihr Ziel? Wir machen gesünderes Bauen und Sanieren planbar, praxistauglich und bezahlbar. Dazu haben wir Leitfäden und Konzepte entwickelt, sowie viele Forschungsprojekte durchgeführt, mit denen das gelingt. Warum ist es heutzutage wichtig, auf wohngesundes Bauen zu achten? Können uns denn Häuser, wie sie üblicherweise gebaut werden, wirklich krankmachen? Ja, Gebäude und Produkte können uns Menschen krank machen. Energieeffiziente Gebäude sind heute nahezu luftdicht um Energie zu sparen. Ohne ausreichende Lüftung können sich Schadstoffe aus den unterschiedlichsten Quellen im Lebensraum anreichern und zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Das fängt bei Reizungen der Atemwege oder der Schleimhäute an, geht über Kopfschmerzen und Allergien bis hin zu chronischen Erkrankungen und im schlimmsten Fall Krebs. Ist der Verbraucher – der in diesem Fall ein Haus bauen möchte – nicht ausreichend durch gesetzliche Vorgaben und Standards geschützt? Leider reichen die Standards und Vorgaben erfahrungsgemäß nicht aus. Es gibt seit 2018 eine Vorschrift im deutschen Baurecht, die Standards für die in Gebäuden verwendeten Baustoffe vorgibt. Das ist aber lediglich ein Mindestschutz, der aus unserer Sicht in vielen Fällen nicht ausreicht. Zudem gibt es keine gesetzlichen Grenzwerte für die Qualität der Innenraumluft in privaten oder öffentlichen Gebäuden. Für gewerbliche Arbeitsplätze gibt es die, aber diese sind für den dauerhaften Aufenthalt oder zum Beispiel für Kinder und Allergiker zu hoch. Was es gibt, sind sehr gute Empfehlungswerte des Umweltbundesamtes, nach denen auch wir unsere Kriterien ausrichten. Diese sind allerdings nicht verpflichtend. Wie kann der Bauherr gute und geprüfte Produkte erkennen oder von Mogelpackungen unterscheiden? Es gibt so viele Siegel und Zertifikate… Der Labeldschungel ist wirklich sehr schwer zu durchschauen, selbst für Profis. Um für alle Beteiligten einen Wegweiser durch den Labeldschungel zu schaffen, haben wir DAS GRÜNE REGAL entwickelt. Dieses Zeichen umfasst die guten Label und macht die Beratung und die Entscheidung leicht. Das Zeichen führen wir gerade mit Baustoffhändlern im Markt ein. Grundlage ist unsere ausführliche Produktdatenbank www.bauverzeichnis.gesündere-gebäude.de, in der freigegeben Produkte gelistet sind. Manche kann man kostenlos recherchieren, für den Gesamtüberblick ist eine Registrierung notwendig. Wollte man jedes Label einzeln prüfen, müsste man eigentlich genau die Vergabebedingungen jedes einzelnen Zeichens studieren. Für Baufamilien ist das viel zu aufwendig. Deshalb machen das unsere Experten. Sie wissen genau, welchen Nachweis wir akzeptieren und welchen nicht. Denn es gibt sie, die guten Label. Zum Beispiel vom eco-Institut oder von natureplus sowie etliche mehr. Gibt es schadstofffrei wirklich? Erkenn ich gut, bzw. gesünder nur am Preis? Gibt es messbare und zuverlässige Kriterien? Das sind viele Fragen auf einmal! Ganz kurz: Schadstofffrei gibt es nicht. Wer so etwas behauptet, hat das Thema nicht verstanden. Denn es kommt nicht darauf an, dass gar kei-

NEUES BAUEN_9 ne Schadstoffe drin sind (bis auf wirklich schlimme) sondern dass zum Beispiel die Konzentration von Schadstoffen (z. B. Lösemittel / VOC) unter bestimmten Grenzwerten bleibt, die nach heutigem, gesichertem Wissensstand auf Dauer gesundheitlich unbedenklich sind. Der Preis gibt darauf keinen Hinweis, ebenso wenig die Bezeichnung „ökologisch“. Denn „öko“ ist nicht automatisch gesund. Die Kriterien sind vorhanden und allgemein akzeptiert. Sie sind zum Beispiel durch den Ausschuss für die gesundheitliche Bewertung von Baustoffen (AgBB), einem offiziellen Gremium, erarbeitet worden. Auch die Weltgesundheitsorganisation und andere machen hier konkrete Vorgaben. Wichtig ist, dass man nicht nur einen Stoff betrachtet, sondern alle für die Gesundheit relevanten Aspekte. An welcher Stelle des Hausbaus oder der Renovierung beginnt die Frage nach gesünderem Bauen? Wie immer beim Bauen und Sanieren möglichst früh. Wenn man vorher weiß was man will, und die Kriterien vereinbart, ist allen Beteiligten klar, wo es langgeht. Am besten vereinbart der Bauherr die Schadstoffkonzentrationen für beispielsweise Lösemittel, Kohlendioxid, Formaldehyd und Radon im Kauf- und Werkvertrag und vereinbart eine Abschlussmessung. Damit sichert der Bauherr auch rechtlich seine Position. Kann sich der Bauherr also sein gesünderes Eigenheim vom ausführenden Unternehmen, den Architekten und den Handwerkern mit Brief und Siegel garantieren lassen? Ja, das empfehlen wir sogar. Es gibt von uns Empfehlungen, die genau beschreiben, welche Kriterien erfüllt sein müssen. Je nach gesundheitlichem Bedarf oder Wunsch kann man dann noch weitere hinzufügen. Nach Fertigstellung werden dann die Schadstoffwerte in der Raumluft mit einem genormten Verfahren gemessen. Unser Gebäudezertifikat bestätigt dann die Einhaltung der vereinbarten, gesundheitlichen Qualität. Ist gesundes Bauen, Wohnen und Betreiben von Immobilien teurer – oder überhaupt bezahlbar? Ist günstig Bauen per se schlechter? Wer gut und qualitätsvoll baut, bekommt ein geprüft gesünderes Haus häufig ohne oder nur mit geringen Mehrkosten. Einige Anbieter bieten das mit unserer Unterstützung ohne Mehrpreis an. Günstig Bauen ist nicht automatisch ungesünder, es kommt darauf an, wie man es macht. Von daher können sich gesund zu bauen alle Bauherren leisten. In unserer Datenbank finden Sie Bauunternehmen und Planer, welche eine Verantwortung für die Gesundheit übernehmen. In welchen Bereichen ist es besonders wichtig, beim Bauen auf die Gesundheit zu achten? Gibt es besondere Maßnahmen gerade für Kinderzimmer? Eigentlich in allen Wohn- und Schlafräumen, im Büro, Schule, Kindergarten etc. Aber es ist richtig, im Kindergarten, in der Schule empfehlen wir, besonders sorgfältig vorzugehen, da Babys und Kleinkinder noch kein ausgeprägtes Immunsystem haben. Das gleiche gilt übrigens für kranke oder alte Menschen, die besonders sensibel reagieren können. Ein Kinderzimmer aus geprüft gesünderen Baustoffen ist übrigens nur wenige hundert Euro teurer, als eines, in dem der Zufall über die Gesundheit des Kindes entscheidet. Da sind Türen, Fenster und Möbel schon mit eingerechnet. Die Produkte hierfür finden Sie bei uns. Gibt es für alles gesunde Alternativen? Ja, mittlerweile schon. Die Zahl der Hersteller von Bauprodukten, die den Schutz der Gesundheit ihrer Kunden ernst nehmen, steigt kontinuierlich. Sollte dann wohngesundes Bauen nicht eigentlich Standard sein? Natürlich! Das erwarten die Leute zu Recht ja auch. Aber das ist leider nicht in Sicht. Gibt es so etwas wie einen Leitfaden, worauf Bauherren unbedingt achten sollten? Wir haben gemeinsam mit der Firma SchwörerHaus 2018 ein Buch herausgegeben, in dem unser gesamtes Wissen und das vieler weiterer Experten leicht verständlich gesammelt ist. Es heißt „Gesünder Bauen und Wohnen – Ratgeber für Baufamilien und Renovierer“ und ist im Fachschriften Verlag erschienen. Zudem bekommen Baufamilien von qualifizierten Bauunternehmen einen Nutzerleitfaden. Damit können Sie die gute und gesunde Innenraumluft auch langfristig sichern. Wer profitiert vom wohngesunden Bauen? Kann "geprüft wohngesund" ein Kaufargument sein? Alle Beteiligte, vom Planer oder Hausanbieter über den Handwerker bis zur Baufamilie. Die einen reduzieren ihr Haftungsrisiko für Schäden und gewinnen Glaubwürdigkeit. Die anderen schützen sich bei der Verarbeitung selbst vor gesundheitlichen Schäden. Nicht zuletzt die Baufamilie, die sicher sein kann, einen geprüft gesünderen Lebensraum zu bekommen. Welche Rolle spielt die Fertighausbranche bei wohngesundem Bauen? Die Branche insgesamt, und einige Hersteller besonders, haben erkannt, dass das für viele Interessenten wichtig ist. Diese gehen das Thema mit großer Energie und sehr gutem Erfolg an. Die Umsetzung ist aber keine Sache von ein paar Wochen. Da muss man schon auf allen Ebenen eines Unternehmens konsequent agieren und viele Menschen mitnehmen. Denn zum Beispiel ohne überzeugte Handwerker oder Montagemitarbeiter funktioniert es nicht. Wir kennen zum Beispiel aber auch viele regional tätige Massivhausfirmen, die sehr gute gesundheitliche Qualität bieten und eine vertragliche Absicherung nicht scheuen. Sind problematische Bausubstanzen eher in Altbauten oder in Neubauten zu finden? Die ganz schlimmen Schadstoffe wie Asbest, nervengiftige Holzschutzmittel oder krebserregende Stoffe finden Sie in Neubauten in aller Regel nicht mehr. Bei Altbauten ist das aber durchaus möglich. Formaldehyd finden Sie jedoch noch heute in vielen Produkten. Deshalb empfehlen wir vor dem Kauf einer Altimmobilie oder vor dem Umbau eines alten Hauses einen Schadstoffcheck zu machen. Das ist am Ende im Zweifelsfall günstiger als nach einem Umbau wieder alles rauszureißen, weil Schadstoffe entdeckt wurden. Können sich Bauherren mit Fragen direkt an das Sentinel Haus Institut wenden? Zuerst können sich Bauherren in unserem Portal www.sentinel-haus.eu informieren. Dort geben wir auch Hinweise zu qualifizierten Partnern. Empfehlen kann ich auch die Seite www.baublog.de, die viele Fragen beantwortet. Eine gute Quelle für Informationen ist zudem das Umweltbundesamt unter www.uba.de.

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