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Amtsblätter ss.ne.Busi

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TITELGESCHICHTE

TITELGESCHICHTE VERANTWORTUNGSDIFFUSION BEI DER DIGITALISIERUNG Warum wir alle verantwortlich sind! Im Mai 2014 ist eine Gewalttat aus Wilhelmshaven durch die deutschen Medien gegangen. Zwei erst 17-jährige Täter überfallen auf einer Eisenbahnbrücke ein erst 14-jähriges Mädchen und schlagen es brutal zusammen. Anschließend rauben die Jugendlichen dem Opfer das Mobiltelefon. Das Perfide an diesem Fall ist zum einen, dass die Tat sehr lange vonstattengeht, und zum anderen, dass viele Zuschauer, teils vorbeilaufend oder stehenbleibend, die Tat sehen und nicht eingreifen. Wirklich niemand greift ein, sondern alle schauen nur zu. Von Lukas B. Bruns* Sie denken jetzt als mündiger Leser, dass Sie sofort eingreifen würden und dass so etwas eigentlich undenkbar ist, richtig? Dazu kommen wir aber erst später. Jetzt werfen wir zuerst einen Blick in die Wirtschaft. Wie sieht es denn bei Ihnen in der Firma aus? Sind die Schuhe der Digitalisierung schon angezogen und Sie sind weit voraus oder zumindest mit Tempo auf der Strecke? Gut, wenn das so ist. Nicht so gut, wenn nicht. Warum die Digitalisierung überlebenswichtig ist für fast alle Handelstreibende, muss in dieser Ausgabe von BUSINESS today wohl nicht erklärt werden. Aber sicherheitshalber in aller Kürze der digitale Darwinismus: „Der Stärkere ist derjenige, der es schafft, schnell auf technologische Veränderungen zu reagieren, sein Geschäftsmodell an Kundenerwartungen anpasst, Erkenntnisse gewinnbringend für sich nutzt und seinen Gegner damit aussticht.“ „Nur die Unternehmen, die sich am schnellsten und besten anpassen, überleben.“ Bei solchen Worten können wir alle doch eigentlich nicht mehr wegschauen, wenn es um die Digitalisierung unseres Unternehmens geht. Warum das dennoch permanent passiert, wird nun sukzessive erklärt. Wie auch bei dem Überfall auf das Mädchen in Wilhelmshaven sind wir Menschen bei der Arbeit auch nie alleine. Wir sind stetige Zeugen, wie ein Unternehmen sich wandelt und weiterentwickelt. Wir alle lenken somit ein Stückchen mit. Aber wer trägt am Ende die Verantwortung für das Große und Ganze und in diesem Fall für die Digitalisierung? Ist das der Chef, ist das das Topmanagement, das Middlemanagement oder die Abteilungsleiter oder aber jeder Einzelne? Hier wird es dann schon kompliziert. Sobald viele Menschen an einem Ort oder in einem Unternehmen sind, verteilt sich die Verantwortung wie durch Zauberhand auf alle. Kurz gefasst kann hier von Verantwortungsdiffusion gesprochen werden. Verantwortungsdiffusion definiert sich dadurch, dass eine Aufgabe, die offensichtlich zu tun ist, hier die Digitalisierung, trotz genügender Anzahl und Aufmerksamkeit dafür geeigneter Stellen oder Personen nicht angenommen oder ausgeführt wird. 16

Phänomen Bystander-Effekt Zusätzlich kann unter Verantwortungsdiffusion eine nicht eindeutige Zuordnung einer Aufgabe verstanden werden. Das Problem ist regelmäßig in Unternehmen zu erkennen, wenn eine Zuordnung einer fehlerbehafteten beziehungsweise nicht erledigten Arbeit oder Entscheidung keiner einzelnen Instanz oder Person mehr zugeordnet werden kann. Viel Theorie – dennoch gibt es zusätzlich eine Ansicht dazu aus der Psychologie und dem Fall aus Wilhelmshaven. In der psychologischen Verhaltensforschung wurde festgestellt, dass das Eingreifen beziehungsweise das Aktiv-Werden von Zuschauern bei einer Straftat alleine durch die Anwesenheit mehrerer Zuschauer erheblich sinkt und die Wahrscheinlichkeit für Hilfe kleiner wird. Lange Geschichte, kurzer Sinn: Die Zuschauer fühlen sich nicht verantwortlich, weil auch andere Menschen zuschauen, die wiederum auch nicht eingreifen. Niemand reagiert, weil niemand reagiert. Dieses Phänomen nennt man auch Bystander-Effekt. Genau dieser Effekt ist bei dem jungen Mädchen und dem Überfall eingetreten. Klare Verantwortlichkeiten Für dieses Problem gibt es aber Lösungen. Sowohl in der Wirtschaft wie auch im sozialen Umfeld. Da die Verantwortungsdiffusion zum Beispiel durch fehlende oder unklare Zuordnung von Verantwortung entsteht oder auch durch gezielte Zuordnung gleicher Aufgaben an mehrere miteinander konkurrierende Stellen, muss also für klare Verantwortlichkeiten gesorgt werden. Genaue Definition ist gefragt. Welches Team oder welche Personen sind wann und wo für welches Thema verantwortlich? Eigentlich ganz einfach. Das Problem liegt nur darin, dass die Digitalisierung eine sehr komplexe Angelegenheit, bei der viele Stellen und Verantwortlichkeiten immer wieder neu angepasst werden müssen. Hier den Überblick zu behalten ist eine Mammutaufgabe und gehört in Profihände. Leider denken viele Manager, dass sie das schon irgendwie hinbekommen. Verantwortungsdiffusion ist dann oft die Folge. Am Ende der Geschichte noch ein Lösungsvorschlag für die soziale Frage und den Bystander-Effekt: Wenn Sie einmal in einer misslichen Lage sind und Ihnen hilft niemand, verteilen Sie umgehend die Verantwortlichkeiten. Sprechen Sie gezielt Personen beziehungsweise Zuschauer an. „Sie in der grünen Jacke, ich brauche Ihre Hilfe“ oder: „Sie mit dem Fahrrad, dies in eine Notsituation, bitte rufen Sie die Polizei.“ Dann ist eine Einzelperson klar benannt und weiß nun auch um seine Verantwortung. Diese wird der Mensch auch an- beziehungsweise wahrnehmen und allen weiteren Zeugen fällt es plötzlich ganz leicht, ebenfalls mitzuhelfen. *Lukas B. Bruns ist Doktorand der Comenius University (Supervisor: Peter Starchon) 17

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