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Infos: www.stolchschloss.com oder per E-Mail an schlossfreunde@gmail.com Wie eine Trutzburg mutet das Stolch’sche Schloss auf den ersten Blick an. Im Hauptgebäude wartet noch viel Arbeit: Geplant sind hier unter anderem Ausstellungsräume. Schlossherr Friedbert Vogelgsang: „Ins Schloss soll wieder Leben einziehen.“ 18 Der Innenhof bietet eine prächtigen Blick Richtung Bopfingen. Er steht im Eingang des Hauptgebäudes und deutet auf eine Treppe: „Was wir hier sehen hat mit dem ursprünglichen Zustand nichts zu tun.“ Einst half den Besitzern eine Spindeltreppe auf dem Weg ins obere Stockwerk. Heute steht dort eine schnöde Holztreppe, die „irgendwann in den 1920ern in Zweitverwendung hier eingebaut wurde“. So kann’s nicht bleiben, sagt Vogelgsang, „das Haupthaus ist das, was mich tatsächlich beschäftigt.“ Der Wallersteiner Heimatgeschichtler Hartmut Steger sei ihm eine große Unterstützung gewesen bei der Sichtung der Dokumentenlage. Schon bei einer ersten Begehung durch Restauratoren seien Proben gezogen worden, wann was entstanden ist, so Vogelgsang, und fügt lächelnd an: „Schon wegen der Zuschüsse des Landesamts für Denkmalpflege.“ Mit dem ist er nicht immer einer Meinung, das Landesamt habe seine eigene Sicht auf die Dinge, aber: „Ich meine, in manchen Dingen noch penibler zu sein als die amtlichen Denkmalpfleger“, fasst Vogelgsang zusammen. Sein Ziel ist kein einfaches. Er will dem Schloss wieder zu seiner barocken Pracht verhelfen, andererseits haben sich Bautechnik und Vorgaben in den Jahrhunderten gewandelt – eine Gratwanderung. Fluchtwege? Behindertengerecht? An
so etwas hat der kaiserliche Obrist Heinrich Stolch, der das Schloss 1641 von Graf Adam von Stein zu Diemantstein erwarb, nicht denken müssen – Vogelgsang schon („alles recht komplex“). Stolch war es, der das Haupthaus umbaute, für die heutige Kubatur sorgte und dem Gebäude Glanz verlieh. „Da war Geld da“, blickt Vogelgsang zurück, „da waren qualifizierte Handwerker zugange.“ Das scheint hinterher nicht immer so gewesen zu sein. Das Schloss, früher umspielt vom Wasser der benachbarten Eger, verfiel, bis in die 1970er-Jahre scheint es zumindest teilweise bewohnt gewesen zu sein. Ein Nachkomme Stolchs verkaufte das Schloss schließlich 2016. Dann begann die Zeit, die dem Betrachter einen märchenhaften Vergleich geradezu aufdrängt: Nach langem Schlaf wird das „Schlössle“ wachgeküsst. Sichtbar. Das Nebengebäude, zweistöckig direkt gegenüber des Eingangs, hat ein zeitgemäßes Innenleben bekommen. Die Zimmerleute sind fertig, die Glaser mitten in der Arbeit. Ein Fensterband zum Innenhof ist deutlich erkennbar. Hier soll – neben Infrastruktur – mal eine Ferienwohnung entstehen, erläutert Friedbert Vogelgsang, der, „selbst ganz neugierig“, gemeinsam mit seinem Bruder Ernst den aktuellen Stand der Arbeiten erläutert. Noch im Frühsommer wollen sich die Bauherren das wesentlich später entstandene Torhaus vornehmen. Momentan liegen die Balken an Boden und Decke offen, diverse Lagen an Fliesen und weiteren Wand- und Bodenverkleidungen drängen ans Licht. Die Senkgrube wurde mit Hilfe der Feuerwehr geleert – „keine schöne Arbeit“, bestätigt Ernst Vogelgsang. Nun wird das 1880 gebaute Torhaus ein neues Dach und vieles mehr bekommen. „Das Schloss soll auf jeden Fall genutzt werden, es soll wieder Leben rein.“ So lauten die Pläne von Friedbert Vogelgsang. Nicht zuletzt deshalb hilft ihm der Verein „Freunde und Förderer des Wasserschlosses Trochtelfingen e. V.“, 2020 gegründet. Die Zahl der Mitglieder ist seit der Gründung stetig am Wachsen, wie Vorsitzender Roland Bender bestätigt. Und auch die Ideen, wie das Wasserschloss nach der Instandsetzung genutzt werden kann. Denn, so sagt Friedbert Vogelgsang: „Nur wenn es genutzt wird, werden wir es langfristig auch erhalten können.“ „Mit dem gemeinnützig anerkannten Verein“, so Bender weiter, „verfolgen wir mehrere Ziele: Wir wollen die kulturgeschichtliche Bedeutung des Schlosses der Öffentlichkeit näher bringen und gleichzeitig mit Kulturangeboten wie Vorträgen oder Veranstaltungen die ehrwürdigen Mauern mit Leben füllen.“ Idealerweise soll das Schloss ein neuer kultureller Mittelpunkt in Trochtelfingen und darüber hinaus werden, zeichnet Bender ein Bild der Zukunft. Dass dies nicht utopisch ist, zeige das Brückenfest, das Friedbert Vogelgsang anlässlich der Fertigstellung der Brücke vor zwei Jahren mit Unterstützung der lokalen Vereine veranstaltete und das eine überwältigende Resonanz in der Bevölkerung fand. Wir kaufen... hier! Unterstützen Sie die Bopfinger Geschäfte. 19
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