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29.06.2023 Montfort-Bote

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Freitag, 19. Mai 2023

Freitag, 19. Mai 2023 MONTFORT BOTE 10 Liebe Leserinnen und Leser, die Gemeinde Langenargen verändert sich stetig, auch ihr äußeres Bild. Vertraute Ansichten verschwinden, Perspektiven bestehen manchmal nur noch in der Erinnerung. Auch Bräuche und Traditionen wandeln sich. Anderes hingegen bleibt beständig und damit vertraut. Der Montfort-Bote und Andreas Fuchs vom Gemeindearchiv nehmen das Festjahr „1250 Jahre Langenargen“ zum Anlass, um in loser Folge unter dem Titel „Langenargen einst und jetzt“ auf Beständigkeiten und Veränderungen gleichermaßen aufmerksam zu machen. In einem kurzen Text sowie einer historischen und einer aktuellen Aufnahme bekommt so beides eine Ansicht. Tempus fugit – in diesem Sinne wünschen wir eine anregende Lektüre. Vom Laugengebäck zum Verrechnungsscheck: Das Anwesen Obere Seestraße 3-5 im Städtle Das Bild zeigt eine Ansicht der Gebäude 3 und 5 ums Jahr 1915. Das Bäckerhandwerk war in diesem Haus seit mindestens 1821 ausgeführt worden. Bild: Gemeindearchiv Langenargen Bereits seit dem Jahr 1821, als ein neues Gemeindekataster für Langenargen erstellt worden ist, ließ sich in der damaligen Oberen Seestraße 5 eine Bäckerei nachweisen. Seinerzeit von dem aus Oberdorfer Geschlecht stammenden Wendelin Strauß geführt, gelangte der Betrieb über Johann Baptist Waggershauser und Johann Georg Lutz um 1840 ins Eigentum der Familie Späth. Unter Berücksichtigung von Matthäus Glatthaar, der 1922 eingeheiratet hatte, wurde die Bäckerei bis 1959 und somit rund 120 Jahre von dieser Familie bewirtschaftet. Anschließend übernahmen Jupp Weishaupt und im April 1963 schließlich Paul Metzler den traditionellen Langenargener Handwerksbetrieb im einstmaligen kleinen Stadtbezirk, dem ‚Städtle‘. Das ursprüngliche Gebäude stand von seiner Bau- und Nutzungsart her exemplarisch für die ab Mitte des 15. Jahrhunderts innerhalb des Stadtgrabens traufständig errichteten Häuser. Im Erdgeschoss befand sich neben den Gewerberäumen ein kleiner Stall, da möglichst weitgehende Selbstversorgung und Multiprofessionalität in Alt-Langenargen Grundvoraussetzungen für eine halbwegs gedeihliche Existenz waren. Die Wohnräume lagen hingegen vornehmlich in den oberen Geschossen. Der dazugehörende Nutzgarten befand sich zur Oberen Seestraße hin, dort, wo später vor dem Ladenraum Parkplätze angelegt wurden. Vielen Langenargenern wird noch der nördliche Eingang zur Bäckerei von der Schulstraße her in Erinnerung sein. Diesen zierte eine ansehnliche doppelflüglige, mit Brezeln verzierte hölzerne Eingangstür. Auch die kunstvoll gearbeiteten Fensterpfosten gehörten zu den Charakteristika des Hauses. Im Jahr 1982 wurde dieses Gebäude samt seinem Anbau, dem ‚Häusle‘ (Nr. 3), sowie dem gesamten ‚Löwen‘-Komplex aufgrund der überaus maroden Bausubstanz abgerissen. Es entstand dort das sogenannte ‚Seepalais‘. Aufgrund anderer Proportionalitäten vereinigt sich ein Gutteil des ehemaligen Anwesens 3-5 heute in der Oberen Seestraße 3. Auf dem Areal der früheren Bäckerei und ihres Anbaus eröffnete im März 1985 die ‚Langenargener Bank‘ als Filiale der Volksbank Tettnang ihre neuen Geschäftsräume. Diese Institution kann im Hinblick auf das 1870 in Tettnang gegründete Stammhaus ebenfalls eine langjährige Tradition vorweisen. 2017 fusionierten schließlich die Volksbanken Tettnang und Friedrichshafen, eine weitere Fusion steht in Aussicht. Die Bäckerei Metzler war bereits im März 1975 in ihre neuerbautes und auch gegenwärtiges Domizil an der Klosterstraße 1 umgezogen. Angesichts der lückenlos rekonstruierbaren Rechtsvorgänger des Betriebs bis zurück zum Jahr 1821 stellt die Bäckerei Metzler den ältesten der im selben Gewerbe verbliebenen Handwerksbetriebe Langenargens dar. Vermutlich war in der Oberen Seestraße 5 auch schon lange vor dem Jahr 1821 das Bäckerhandwerk ausgeübt worden. Die früher herrschaftlich vergebene ‚Bäckereigerechtigkeit‘ und der damit verbundene Einbau einer Bäcker-Feuerstätte in ein Gebäude bedingten von vorneherein eine anhaltende Standortfestigkeit derartiger Betriebe. Andreas Fuchs So präsentiert sich der westliche Teil des Gebäudeensemble „Seepalais“ aktuell. Am Standort der ehemaligen Bäckerei unterhält die Volksbank Friedrichshafen-Tettnang Geschäftsräume. Bild: Karl Boczek

Freitag, 19. Mai 2023 MONTFORT BOTE 11 Brückenfest zieht viele Besucher an Wer sich die Kabelschächte von innen ansehen möchte, braucht Geduld. Mit einem zweitägigen Fest haben viele Bürger und Gäste am Samstag und Sonntag das 125-jährige Bestehen der ältesten Kabelhängebrücke Deutschlands gefeiert. „Brücken verbinden und halten diese belastbar. Unsere Brücke verbindet seit 125 Jahren zwei Orte von West nach Ost“, sagte Langenargens Bürgermeister Ole Münder in seiner Begrüßung, bevor er die Nachfahrin des Ehrenbürgers und Bürgermeisters August Friker (1891-1907), Romi Heinzelmann, samt Gatten Willy willkommen heißen durfte. Auch wenn das Wetter eher suboptimal für eine Freiluftveranstaltung war, haben die Organisatoren des Brückenfestes viele Gäste begrüßen dürfen. Neben einem Frühschoppen mit Musik, informativen Führungen, einem Kinderprogramm und Aufführungen samt Brückenausstellung der Grundschüler sorgten Vereine für die passende Verpflegung. Viele Besucher nutzten die einmalige Möglichkeit, das Innere des Bauwerks beziehungsweise die Kabelschächte zu besichtigen. „Sie sehen tief unter der Erde eigentlich nichts, einen dunklen Raum von nichts“, schmunzelte „Brückenpapst“ Frank Müller-Thoma, der den Interessierten Wissenswertes und Anekdoten über das Geburtstagskind zu berichten wusste. Bürgermeister Ole Münder ließ die bewegte Geschichte des beeindruckenden Bauwerks Revue passieren. „Als Dampfschiffe noch den Bodensee befuhren, Graf Zeppelin an seinen Luftschiffplänen tüftelte und die Mode den Damen noch bodenlange, geraffte Röcke und zierliche Hütchen diktierte, entschied sich die königliche Bauverwaltung unter König Wilhelm II von Württemberg im Jahre 1896 für die Errichtung einer Kabelhängebrücken-Konstruktion über die Argen, da zuvor ein Hochwasser die überdachte Holzbrücke an dieser Stelle zerstörte“, erinnerte Münder. Nach den Entwürfen von Karl von Leibbrand und des Oberingenieurs Kübler von der Maschinenfabrik Esslingen wurde mit dem Neubau 1896 begonnen und dieser ein Jahr später fertiggestellt. Die technischen Daten sind beeindruckend: Zwei Stahldrahtkabel von jeweils 132 Metern Länge, vier je neun Meter hohe Pylonen als Stützpfeiler, eine 72 Meter lange Tragweite der Fahrbahn und eine Breite von sechs Metern lassen erahnen, welche Leistung die Ausführenden zu Ende des 18. Jahrhunderts mit überschaubarer technischer Gerätschaft geleistet haben. Als Modell wurde die Konstruktion bei der Weltausstellung im Jahr 1900 in Paris der Weltöffentlichkeit vorgestellt und mit dem Prädikat der „technisch vollkommensten Hängebrücke“ der damaligen Zeit bedacht. Tatsächlich wird das Wahrzeichen gerne als „kleine Golden Gate am Bodensee“ bezeichnet. Nicht ganz ohne Grund. Laut Ole Münder sei eine Verwandtschaft zur berühmten 1280 Meter langen Hängebrücke in San Francisco durchaus nachweisbar: „Während des Baus der Brücke über die Argen wirkte der junge in Schaffhausen geborene Othmar Ammann mit und holte sich in Langenargen erste Erfahrungen im Brückenbau, bevor er als 25-Jähriger nach Amerika ging, um 1932 die George-Washington-Bridge über den Hudson River in New York zu bauen. Von 1933 bis 1937 wirkte Ammann maßgeblich bei der Gestaltung Golden Gate Bridge in San Francisco mit.“ Heute ist die Kabelhängebrücke über die Argen für Fußgänger und Radfahrer reserviert. Wegen des zunehmenden Straßenverkehrs hat man den historischen Brückenbau 1977 durch die Errichtung einer wenige Meter seewärts entstandenen modernen Spannbetonbrücke entlastest. ah Festkomitee und Gäste, unter ihnen Romi und Willy Heinzelmann (links), gratulieren der Kabelhängebrücke zu ihrem 125. Geburtstag. Die Kinder der Grundschule zeigen, wie sie sich in den unterschiedlichsten Projekten mit dem Thema „Brücke“ beschäftigt haben. Bilder: Andy Heinrich

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