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Isny aktuell Isny aktuell 21. Dezember 2024 16 Mal ein Geheimtipp, mal große Namen ISNY - Eine Theater-Inszenierung, die wach rüttelt und zum Nachdenken anregt oder ein Kabarett-Abend, der die Lachmuskeln herausfordert und dabei trotzdem wichtige Fragen beantwortet. Musik, mal laut, dann wieder zum Lauschen und sich fallen lassen. Auch im zwischentöne-Programm für das erste Halbjahr 2025 finden sich wieder Konzerte, Theater und Kabarett an altbekannten und beliebten, aber auch an unerwarteten und ungewöhnlichen Spielorten in und um Isny. Nie langweilig. Immer sorgfältig ausgewählt mit großer Erfahrung, viel Liebe und einem Blick für das Besondere. Die Veranstaltungsreihe eröffnet am Montag, 20. Januar um 19 Uhr im Kurhaus am Park Isny mit dem Theaterstück „Eugen Bolz. Politiker und Widerständler“. Eugen Bolz war Württembergischer Staatspräsident, er wurde von den Nazis aus dem Amt vertrieben, gedemütigt, gefoltert und schließlich brutal ermordet. Weshalb? Wegen seines konsequenten Eintretens für Demokratie und seines Widerstandes gegen das Hitler Regime. Das Stück des jungen Autors Jeremias Heppeler aus dem Donautal erzählt seine Geschichte, beleuchtet Leben, Charakter und Wirken des Politikers und ist eine Hommage an den mutigen Widerständler. Die Aufführung des Theaters Lindenhof wird in Kooperation mit dem Kulturforum Isny e.V. präsentiert. Dem Gründungsmitglied und langjährigen Vorstand des Kulturforums Isny e.V. Paul Rupf-Bolz liegt die Aufführung des Theaterstücks in Isny besonders am Herzen: „Eugen Bolz war mein Großvater, daher ist es mir ein persönliches Anliegen das Am 14. März schmeißt Eva Karl Faltermeier im Adlersaal Isny den Taxameter an. Lakonisch, witzig und intelligent – das geht. Foto: E. Faltermeier 15-jähriges Bestehen und das Markenzeichen der drei Vorarlberger bleibt: Mehr als zwei Dutzend Instrumente auf der Bühne, aber nur drei Musiker. Und sie haben viele neue Stücke dabei, unter anderem Gedichte von William Blake und Emily Dickinson, die von Fola Dada sängerisch umgesetzt werden. Und zum Abschluss gastieren Wigald Boning und Bernhard Hoëcker im Kurhaus am Park Isny. Am Freitag, den 23. Mai um 19.30 Uhr. Ohne Text, ohne Rahmen und ohne doppelten Boden, stellen Ausgehend von Originaldokumenten zeigt das Theaterstück „Die ganze Hand“ die Stationen des Lebens eines Menschen, der selbst vor dem von Freisler geführten Volksgerichtshof Würde und Haltung bewahrt. Am 20. Januar um 19 Uhr im Kurhaus am Park Isny. Foto: Richard Becker Stück in Isny auf der Bühne zu sehen. Es setzt ein deutliches Zeichen für das Leben von demokratischen Werten ob nun in der Vergangenheit oder heute.“ Am 14. März um 19.30 Uhr nimmt dann die bekannte Kabarettistin Eva Karl Faltermeier die Zuschauer mit auf eine Das Trio „Random Control” mit David Helbock, Johannes Bär, Andreas Broger und mehr als zwei Dutzend Instrumenten spielt zusammen mit der Jazz-Sängerin Fola Dada am 2. Mai im Historischen Adlersaal von Großholzleute. Foto: Severin Koller Wigald Boning und Bernhard Hoëcker gastieren am 23. Mai im Kurhaus am Park Isny. In „Gute Frage!“ stellen sich die beiden Vollblutoptimisten allen nur erdenklichen Fragen des Publikums Foto: Uwe Ernst, NDR wilde Fahrt durch die Irrungen des Lebens. Und jede Sekunde zählt, wenn sie im Isnyer Adlersaal ihr Programm „TAXI. Uhr läuft.“ präsentiert. Herrlich lakonisch und voller intelligenter Unterhaltung. Im Rahmen der Isnyer Literaturtage und in Kooperation mit dem Kulturgetriebe Isny e.V. holen die zwischentönen am 12. April Bernadette La Hengst in den Historischen Adlersaal von Großholzleute. Die Sängerin, Gitarristin und Theaterregisseurin erlangte in den 90er Jahren mit der Band „Die Braut haut ins Auge“ Bekanntheit und versteht es – politisch und feministisch - Standpunkt und Revolte magisch groovend zu vereinen. Mit Electro-Dance Ohrwürmern, Krautbeat und swingendem Loverssoul reißt sie zusammen mit den „Ladettes“ das Publikum mit. Dann gehört die Bühne dem Jazz. Das Trio „Random Control“ mit David Helbock, Johannes Bär und Andreas Broger spielt zusammen mit der Jazz-Sängerin Fola Dada am 2. Mai um 19.30 Uhr im Historischen Adlersaal Großholzleute. Für dieses Konzert kooperiert das Büro für Kultur erstmals mit dem Kemptner Kleinkunstverein KLECKS e. V. zum 40. Kemptner Jazzfrühling. Das Trio feiert sich die beiden Erfolgs-Comedians und Besserwisser in ihrem Programm „Gute Frage!“ den Fragen des Publikums und liefern Stand-Up in seiner ursprünglichsten Form. Ihre Fragen können die Zuschauer in den Wochen vor der Veranstaltung online einreichen oder direkt vor Ort. Ein einmaliger Abend, so einmalig wie die beiden Entertainer und so einmalig wie die Fragen des Publikums. Der Vorverkauf läuft. Alle Informationen unter www.isny.de/ zwischentoene. Tickets gibt es in der Isny Info im Hallgebäude oder online unter isny.reservix.de sowie an allen reservix-VVK-Stellen.
17 Isny aktuell 21. Dezember 2024 Isny aktuell Wie mit dem Tsunami 2004 alles begann CHRISTAZHOFEN - Mit der Partnerschaft der Kirchenpflege Christazhofen und deren Unterstützung für die aus Argenbühl stammende Franziskanerschwester Ingeborg stellt die „Schwäbische Zeitung“ ihr erstes von vier Projekten für die diesjährige SZ- Weihnachtsspenden-Aktion „Helfen bringt Freude“ vor. Jeweils die Hälfte der unter dem Motto „Fluchtursachen bekämpfen“ generierten Spendengelder fließen über Projekte der „Schwäbischen Zeitung“ in die Region Kurdistan-Irak und in die gut hundert, von den Lokalredaktionen vorgeschlagenen Projekte. Seit 1997 wirkt die inzwischen 80-jährige Franziskanerschwester Ingeborg in der Missionsstation auf der indonesischen Insel Tello. Armut gehört im Südsee-Idyll Pulau Tello für die rund 28.000 Menschen zum Alltag. Die aus Argenbühl stammende Schwester Ingeborg sorgt dort für eine kleine Poliklinik, einen Kindergarten, eine Nähschule sowie ein Wohnheim, von dem aus 50 bis 70 Kinder eine Schule besuchen und eine Ausbildung beginnen können. Im Frühjahr 2023 flog Angela Hartmann, Sprecherin der siebenköpfigen Arbeitsgruppe „Partnerschaft mit Schwester Ingeborg“ der Kirchenpflege Christazhofen, zum fünften Mal nach Indonesien. „Ich war mit einem Ärzteteam dort“, erzählt Hartmann. Und weiter: „Die Menschen dort haben einfach nix. Fast das Einzige, womit sie Geld verdienen können, ist der Fischfang.“ Hartmanns Freundschaft mit der katholischen Schwester begann bei Vorträgen in Argenbühl, die sie besuchte. „Dort habe ich ihr 2004 versprochen: Ich komme Seit 2005 sorgt Angela Hartmann für die katholische Kirchenpflege Christazhofen für „ihre“ Schwester Ingeborg in Indonesien – und dafür, dass Bildung auch an anderen Orten der Welt ein Stück weit selbstverständlicher wird.Angela Hartmann Foto: Susi Weber dich besuchen“, erinnert sie sich. Zu Weihnachten kam der verheerende Tsunami. Und obwohl Tello verschont blieb, Vor gut 20 Jahren begann die Freundschaft zwischen Angela Hartmann und Schwester Ingeborg. Die Hilfe aus der Argenbühler Heimat ist in Indonesien überlebenswichtig. Fotos (2): Mission nahm Angela Hartmann Anfang 2005 sehr viel Geld von vielen privaten Spendern mit nach Indonesien, das auch ohne unmittelbare Tsunamifolgen so bitter notwendig war. Noch heute beschreibt die inzwischen 74-Jährige ihre Reise in die Südsee als „das Erlebnis meines Lebens“. Ein Erlebnis mit Folgen. Denn eines war Hartmann sofort klar: Es musste mehr getan werden als bisher über die Christazhofener Eine- Welt-Gruppe – und das vor allem kontinuierlich: „Wer das einmal gesehen hat, den lässt das nicht mehr los.“ Unterstützung erhält Schwester Ingeborg unter anderem auch vom Freundeskreis in Unterschwarzach/Bad Wurzach und dem Verein Indonesienhilfe. Der auf Tello geborene Arzt Stephan Bago kümmert sich hauptsächlich um die medizinische Hilfe, die Christazhofener Arbeitsgruppe legt ihr Hauptaugenmerk auf Kindergarten, Schule, Bildung und Ausbildung. Doch zurück zu den Lebensbedingungen auf Tello. „Die Leute verdienen nochmal schlechter als noch vor 20 Jahren“, erzählt Hartmann: „Zum einen gibt es nicht mehr so viele Fische, zum anderen leben viele Mütter mit ihren Kindern alleine, weil die Männer beim Fischfang ums Leben gekommen sind.“ Geld für Schuluniformen, ohne die keine Schule besucht werden kann und darf, ist nicht vorhanden. Schon gar nicht für Mädchen. Die Menschen dort haben einfach nix." Noch schlimmer sieht es für jene Mädchen aus, deren Mütter bei Geburten verbluten oder bei sonstigen, für Europäer als banal geltenden Krankheiten wie einer Blinddarmentzündung ums Leben kommen. In (von Tello weit entfernten) Kliniken wird nur behandelt, wer bezahlen kann: „Ich habe mal erlebt, dass ein Bus in Brand geraten ist, in dem auch Kinder verstarben“, erzählt Hartmann: „Die schwerverletzten Überlebenden wurden erst behandelt, als Schwester Ingeborg Geld vorbeibrachte.“ Hauptanliegen der Projektgruppe in Christazhofen ist allerdings die Bildung: „Wir übernehmen beispielsweise die Kosten für die Schuluniformen, wenn es sich Eltern nicht leisten können oder die Kinder Waisen sind.“ Bezahlt werden auch Lehrergehälter oder Schulmaterial. Und natürlich müssen die Kinder des rund 110 Kilometer langen Pulau Batu Archipels mit seinen 36 von 101 bewohnten Inseln im Internat im Ashrama (Wohnheim) untergebracht und versorgt werden. Das Nahrungsangebot in Tello ist laut Hartmann stark beschränkt: „Außer Kokospalmen und einem recht bitteren Gemüse wächst dort nichts.“ Das heißt: Reis und alles andere gelangt mit dem Schiff auf die Insel – wenn es das Wetter denn zulässt. Trotz aller Schönheit der Insel und der spürbaren Dankbarkeit der dort lebenden Menschen, sind es vor allem die Unwägbarkeiten wie Erdbeben oder andere Naturgewalten, die Angela Hartmann zu folgender Aussage veranlassen: „Ich bin jedes Mal aufs Neue froh, wenn ich wieder zu Hause bin.“ Mit rund 15.000 Euro jährlich unterstützt die Argenbühler Teilgemeinde Christazhofen durch die Martinssänger, einem Teil der Sternsingeraktion und privaten Spender Schwester Ingeborg und ihr Projekt. In der Krankenstation arbeiten eine Krankenschwester, Pflegekräfte und ein Physiotherapeut, der als Waisenkind durch Spenden nun mit dem Diplom abgeschlossen hat. Besonders freut Angela Hartmann, dass aus der Schule, die Jahr für Jahr von bis zu 70 Schülern („Derzeit sind es nur Mädchen.“) besucht wird, schon zahlreiche Krankenschwestern, Lehrer, Handwerker oder auch Studenten hervorgingen. Letztere helfen in ihren Semesterferien auf Tello auch mit – ansonsten wird die Förderung für das nächste Semester gestrichen. Schwester Ingeborg kann nach ihren Hüft- und Knie-Operationen wieder ohne Krücken gehen – und ihr Moped, eine alte Honda, fahren. „Manches geht halt langsamer, aber es geht“, schmunzelt Auf dem Moped fährt die inzwischen 80-jährige Schwester Ingeborg aus Christazhofen auch zu abgelegenen Orten der Insel Tello/Indonesien. Angela Hartmann. Zuversichtlich ist sie zudem, dass das Projekt auch über das Leben von Schwester Ingeborg hinaus Bestand haben wird – auch wenn sie die letzte deutsche Schwester auf Tello ist. Erst einmal freut sich Angela Hartmann aber, dass die Projektgruppe Christazhofen wieder bei der „Helfen bringt Freude“-Aktion dabei ist und Kindern mit den Geldern der SZ-Weihnachtsspendenaktion und weiteren Spenden auch 2025 wieder Schul- und Ausbildung ermöglichen kann. „Man kann auf Tello mit relativ wenig Geld so viel Gutes tun“, sagt Hartmann. Und mit Menschen wie einer Schwester Ingeborg, die dort seit nunmehr knapp 30 Jahren und hoffentlich noch lange wirkt.
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