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Isny aktuell Isny aktuell 3. April 2024 18 Ein besonderer Austausch der Kulturen ISNY - In Isny gibt es seit zwei Jahren einen Verein, der sich um den Austausch von Kindern und Jugendlichen aus Deutschland und dem Kosovo kümmert. Verantwortlich dafür ist Feride Lekaj, die seit zwei Jahrzehnten im Allgäu lebt. Die kleine deutsch-kosovarische Gruppe zu Besuch bei der Firma Dethleffs. Foto: Verein Lekaj, von allen „Ida“ genannt, kam 2004 aus dem Kosovo nach Isny und hatte eine Mission: Sie wollte den Isnyern die kosovarische Kultur näherbringen sowie den gegenseitigen Austausch beider Kulturen fördern. Außerdem war es ihr ein Anliegen, Kinder und Jugendlichen zu unterstützen, die es oftmals nicht ganz so einfach im Leben haben. Doch wie sollte sie das am besten umsetzen? Nach zahlreichen Gesprächen und Überlegungen wurde eine Lösung gefunden: Lekaj gründete mit anderen Mitstreitern einen Verein. Und somit entstand 2021 die „International Dialogue Association (IDA)“ – die Anfangsbuchstaben sind eine Anspielung auf Lekajs Spitznamen. Mit dem Zusatz „Kinder- und Jugendaustausch zwischen Deutschland und dem Kosovo“ ist der Zweck deutlich zu verstehen. Im Vordergrund des Vereins steht das gegenseitige Kennenlernen der unterschiedlichen Kulturen sowie die Möglichkeit, diese auch direkt miteinander zu vergleichen. Die Besonderheit des Vereins besteht derweil darin, dass der Austausch sich vorrangig an Kinder und Jugendliche richtet, die sich in einer nicht ganz einfachen Lebenssituationen befinden und denen mit der Unterstützung des Vereins attraktive Alternativen und auch andere Lebensperspektiven aufgezeigt werden. Doch bis es so weit ist, bedarf es eines großen organisatorischen Aufwands und auch der finanzielle Aspekt ist enorm. Hier sieht die Vereinsvorsitzende Lekaj auch die größte Herausforderung: „So ein Austausch kostet viel Geld und wir sind auf Spenden angewiesen.“ Unterstützung erhält Lekaj unter anderem auch von Peter Rau. Als Mitglied des Vorstands kümmert sich Rau vorwiegend um alle schriftlichen und organisatorischen Aufgaben. Und wie kam er zu dem Verein? „Ida hat mich damals einfach angesprochen, ob ich mitmachen möchte“, erinnert er sich. Und von der Idee war er von Anfang an überzeugt: „Verständigung kann nur durch Austausch funktionieren.“ Durch das Kennenlernen anderer Länder und Kulturen, erhofft sich der Verein, dass die Jugendlichen einen anderen Blickwinkel auf ihr eigenes Leben bekommen und ihr eigenes Handeln selbstkritisch hinterfragen. Sind alle organisatorischen und finanziellen Hürden überwunden, steht einem Austausch nichts mehr im Wege. In der diesjährigen Fasnetswoche kamen drei Jugendliche aus dem Kosovo im Alter von 13 bis 15 Jahren in Begleitung einer Mutter nach Isny. Die Jugendlichen erlebten ein sehr abwechslungsreiches Programm: So standen beispielsweise ein Besuch bei der Firma Dethleffs, bei der Polizei Isny und im Kindergarten Spatzennest auf dem Programm. Als ein Highlight der gesamten Zeit bezeichnet Rau das gemeinsame Kochen mit deutschen Jugendlichen in der Alten Gerbe in Isny. Eingeladen hatte hierzu der Verein Kinder-und Jugendarbeit Isny. „Die Jugendlichen sind regelrecht aufgeblüht in der Woche“, erzählt Lekaj. Die dreifache Mutter nimmt sich in den Austauschtagen bewusst Zeit für die Jugendlichen und versucht bestmöglich, diese in ihrer jeweiligen Situation zu unterstützen. Einen Vortrag der besonderen Art erhielten die Jugendlichen von Enver Rrafshi. Mit Unterstützung von Enisa Lumtur zeigte der Kosovare den Jugendlichen auf, wie wichtig Sprachkenntnisse und der eiserne Wille zum Lernen sind, um ein zukunftssicheres Leben zu führen. Den Abschluss stellte der Fasnetsumzug in Isny dar. Biggel-Blaschko bleibt an Spitze des TC Isny ISNY - Die Mitglieder des Tennisclubs Isny haben bei der Jahreshauptversammlung einen neuen Vorstand gewählt. Der bisherige Vorsitzende Franz Biggel-Blaschko wurde für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt. Sein bisheriger Stellvertreter Karl-Heinz Suckow stellte sich nicht mehr zur Wahl, sein Nachfolger ist Frank Schwarz. Neben Suckow trat auch Schatzmeisterin Sabine Kernatsch nicht mehr an, sie bleibt dem Vorstand aber als Beisitzerin erhalten. Zu Kernatschs Nachfolger als Kassier wurde Konrad Günther gewählt. Sportwart Jan Blaschko wurde im Amt bestätigt, neue Jugendsportwartin ist Antonietta Pauler. Unverändert als Schriftführerin fungiert Carolin Morlok, Christine Reischmann bleibt Kassenprüferin. Neben Suckow aus dem Vorstand ausgeschieden ist auch Frank Odenwald, der mit Schwarz bisher für die Jugend verantwortlich war. Im Mittelpunkt des Jahresberichts von Biggel-Blaschko stand der Bau der zwei Allwetterplätze. Die Entscheidung dazu hatten die Mitglieder bei der Hauptversammlung vor einem Jahr gefällt, bereits Der neue Vorstand des TC Isny (von links): Franz Biggel-Blaschko, Christine Reischmann, Jan Blaschko, Antonietta Pauler, Konrad Günther, Sabine Kernatsch, Frank Schwarz und Carolin Morlok. Foto: TC Isny im Sommer war das Projekt innerhalb weniger Wochen umgesetzt worden. Im Herbst schlugen die ersten Spieler auf den ganzjährig bespielbaren Plätzen auf. „Jetzt ist es möglich, wesentlich länger zu spielen. Das Wasser geht sofort durch“, brachte Biggel-Blaschko die Vorteile auf den Punkt. Dafür hatte der Verein ursprünglich etwa 125.000 Euro in die Hand nehmen wollen – mit Unterstützung aus diversen Fördertöpfen, durch Crowdfunding und Spenden –, letztendlich mussten 10.000 Euro mehr investiert werden, weil wider Erwarten etwa auch der Zaun um die beiden Plätze erneuert werden musste. Das Defizit, das im Moment in der Vereinskasse ist, soll aber bereits durch die Einnahmen des Jahres 2024 wieder gefüllt werden, kündigte Kernatsch in ihrem letzten Bericht als Schatzmeisterin an. Gemischt fiel die sportliche Bilanz von Sportwart Jan Blaschko aus. Dem Aufstieg der Damen 40 aus der Bezirksliga und dem vierten Platz der Damen in der Bezirksstaffel standen die Abstiege der Herren aus der Bezirksoberliga und der Herren 30 aus der Bezirksliga gegenüber. Die Herren 40 erreichten Platz zwei in der Bezirksklasse, die Herren 50 ebenfalls Platz zwei in der Bezirksoberliga, die Herren 50/2 wurden Dritter in der Bezirksklasse, die Herren 65 beendeten die Verbandsstaffel auf Rang zwei, die Herren 70 die Oberligastaffel auf Rang fünf, was den Abstieg bedeutete. „Ich bin trotzdem stolz auf euch alle“, sagte Blaschko. Die Mitgliederzahl hat sich beim TC Isny im zurückliegenden Jahr erfreulich nach oben verändert. Ende 2023 zählte der Verein insgesamt 358 Mitglieder, 34 mehr als ein Jahr zuvor.
19 Isny aktuell 3. April 2024 Isny aktuell Isny Stadtbeet baut auf Gemeinschaft und Verantwortung ISNY – Sieben Quadratmeter Gemüse und Kräuter bereichern ab Mitte April die Espantorstraße - von ansässigen Händlern und Anwohnern gepflegt, baut der Pilot des Projektes „Isny Stadtbeet“ auf der Gemeinschaftlichkeit im Quartier auf. In der dritten Aprilwoche werden sieben Hochbeete in die Espantorstraße Einzug halten. Vier finden Platz vor dem „Streberstudio“ und drei auf der gegenüberliegenden Seite zwischen dem „Dolce Vita“ und „Wolle & Schönes“. Gemeinsam bilden sie das Isny Stadtbeet. Zur Viererkombi kommt eine große Plattform zum Sitzen und Verweilen, die den kleinen Baum einschließt. Die bisherige Sitzbank findet – im Sinne der ganzheitlich nachhaltigen Planung - einen neuen Platz in der Stadt. Beim Frühlingsmarkt am 20. April dürfen sich Besucher und Isnyer dann bereits über eine bunte Pflanzenvielfalt mitten in der Straße freuen. Aufwertung durch eigenes Gestalten Als die 2022 geborene Idee, Hochbeete in Isny aufzustellen, in den letzten Monaten konkret wurde, „war klar, dass der erste Standort die Espantorstraße werden muss“, erzählt Katrin Mechler von der Isny Marketing (IMG). „Nach dem Umzug der Wochenmarktstände aus der Espantorstraße auf den Marktplatz, sollte das Quartier aufgewertet werden.“ Inspiriert von der Gärtnerleidenschaft des Stadtgestalters Otl Aichers und seinem Prinzip des Selbermachens, ist das Isny Stadtbeet zudem ein Gemeinschaftsprojekt. „In der Espantorstraße gab es dafür eine Basis“, betont Mechler. Eigeninitiativ Viele Ideen und Vorschläge fanden Eingang: Mit den finalen Plänen für das Isny Stadtbeet sind Katrin Mechler und Markus Fischer zufrieden. Foto: C. Brockhoff organisierten hier ansässige Händler, Anwohner und Freiwillige über Jahre die „Marktsuppe“, der Kontakt unter vielen von ihnen ist immer noch eng. „Diese Art von Initiativbereitschaft und Zusammenhalt ist ein guter Ausgangspunkt für gemeinschaftlich genutzte, öffentliche Anbauflächen im Sinne des urban gardenings“, so Mechler. Freiwillige „Kümmerer“ gehen voran Stadtbeet-Projektleiter Markus Fischer steht deswegen seit einigen Monaten bei der Planung nicht nur in engem Austausch mit Karin Konrad und Katrin Mechler von der IMG, dem Architekten Lenz Schnell, dem Metallbauer Epp und Holzbau Butscher, dem stellvertretenden Bauhofleiter und Stadtgärtner Willi Keck, Susanne Duda und Alexandra Haug vom Isnyer Bauamt und der Feuerwehr, sondern auch mit den Freiwilligen, die sich um die ersten Beete vor ihrer Tür kümmern wollen: Monka Raabe, Inhaberin von „Wolle & Schönes“, Elmar Hermanutz, Inhaber der „Werkstatt für Schmuck“, Lucia Thanner, Mitbetreiberin des Mal- und Keramikateliers im Haus Nr. 21 und Susanne Bolender von der Stadtapotheke. Beratend stehen im Projekt Ursel und Peter Gutmair von der Gärtnerei Gutmair bereit. Aktuell wird an der Pflanzenauswahl gefeilt. Die vier „Kümmerer“ wollen im Vorfeld des Aufstellens der Beete auch in Kontakt mit weiteren Ladenbetreibern gehen und langfristig Ansprechpartner für alle sein, die sich bei dem Projekt einbringen möchten. Engagement und Verantwortung Fischer betont, dass das Engagement der „Kümmerer“ weit über den privaten Gartenspaß hinaus geht: „Jeder, der sich beteiligt, übernimmt auch ein Stück Verantwortung für den öffentlichen Raum.“ Die Hochbeete seien vor allem sozialer Ort, Treffpunkt und Aktionsraum, der von allen geschaffen wird.“ So entsteht durch gemeinschaftliches Kümmern Aufenthaltsqualität, die dekorative Kübel mit Blumen und Zierpflanzen kaum schaffen können. Der Entwicklung des Projektes stehen alle Beteiligte offen gegenüber. Den Tenor unter den „Kümmerern“ fasst Markus Fischer jedenfalls so zusammen: „Alle freuen sich darauf, dass mit dem Isny Stadtbeet die Lebendigkeit der Straße wieder geweckt wird.“ Gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg. Großes Interesse an einem Netzwerk für Toleranz und Vielfalt ISNY - „Gemeinsam aufstehen gegen Diskriminierung, Rassismus und Rechts - für mehr Toleranz und Vielfalt“ unter diesem Motto hatten Mareike Traub und Katharina Mähr zu einem ersten Treffen im Jugendcafé in Isny eingeladen. Gekommen waren über 30 Personen, darunter Jugendliche, Sozialarbeiterinnen, Eltern und ehemalige Mitarbeiter des Jugendzentrums ebenso wie Interessierte aller Altersgruppen, die das Ziel der Initiative angesprochen hatte und die von dem Treffen über Soziale Netzwerke oder direkte Ansprache erfahren hatten. Für die meisten Anwesenden hatten die Demonstrationen gegen Rechts den Wunsch ausgelöst, weiter aktiv zu werden. Es reiche nicht, auf Demonstrationen zu gehen, andere Formen des Handelns seien notwendig. Neben dem Alltagsrassismus vor Ort wurde die Konfrontation mit rechten Gruppierungen auf öffentlichen Veranstaltungen und die die von Gewalt geprägte Situation von Geflüchteten an den EU-Außengrenzen als Motiv sich zu engagieren genannt. Viele Interessierte beim ersten Treffen im Jugendcafé. In welcher Form Rassismus im Alltag wahrgenommen wurde, unterschied sich in Abhängigkeit vom Alter. Eine Gruppe von Schülerinnen klagte, dass sich aus ihrer Sicht Lehrer bei Beschwerden über rassistische oder frauenfeindliche Sprüchen zu sehr zurückhielten. Die Sprüche ihrer Mitschüler seien wohl eher witzig gemeint und einfach dumm, aber für die Betroffenen doch sehr verletzend. Auch kam der Vorwurf, dass Mitschüler aus Foto: Traub prekären Verhältnissen zu wenig Unterstützung bekämen und häufig eher als Störer denn als Hilfsbedürftige wahrgenommen würden. Ältere Personen, sprachen den Ärger über zunehmende Nazischmierereien an öffentlichen Plätzen und über aggressive Sprüche gegenüber Geflüchteten an Stammtischen oder der Nachbarschaft aus. Hier sei es wichtig, Zivilcourage zu zeigen und klar Stellung zu beziehen. Eine Gruppe könne dabei helfen, sich in solchen Situationen weniger allein zu fühlen. Der Hauptfokus der schon in der Vorstellungsrunde beginnenden Diskussion lag aber in der Frage, in welcher Form man aktiv werden wolle und welche gemeinsamen positiven Ziele man habe. Ideen kamen viele. Zentral wurde der Wunsch genannt, Angebote für Aufklärung zu schaffen und sich in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Mehrfach wurde die Idee eines Kulturcafés geäußert. Hierfür gebe es schon konkrete Pläne, sagte Katharina Wippich-Bernhard von der Beratungsstelle für Geflüchtete, nur an Personen zur Umsetzung habe es bisher gefehlt. Wer direkt mit Personen der Initiative ins Gespräch kommen möchte, kann diese auf dem Isnyer Frühlingsmarkt (20. April, 9 bis 16 Uhr) am Stand von „Foodsharing“, auf dem Markt direkt vor der Bücherei, treffen. Auf dem Stand wird internationales Essen ausgegeben und für Vielfalt und Toleranz geworben. Informationen zur Initiative finden sich auf der Website https://fuer-vielfalt.com/.
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